Schleichwerbung: Instagram bietet Option zur Kennzeichnung von Anzeigen

Nicolas La Rocco
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Schleichwerbung: Instagram bietet Option zur Kennzeichnung von Anzeigen
Bild: Instagram

Stylische Sneaker und coole Autos im Hintergrund: Was als vermeintlich zufällige Pose auf Instagram inszeniert wird, sind häufig nicht deklarierte Anzeigen und somit Schleichwerbung. Dass sogenannte Influencer mit vielen Abonnenten häufig so vorgehen, hat Instagram nun erkannt und bietet eine Option der Kennzeichnung an.

In den kommenden Wochen werden Nutzer der Foto- und Video-Plattform Instagram erstmals offiziell als Werbung gekennzeichnete Beiträge von den größten Influencern des Dienstes zu sehen bekommen. Zur Pflicht wird das Deklarieren von Anzeigen damit zwar noch nicht auf Instagram, wer aber bereits jetzt versucht, seine Beiträge mit Hashtags wie #ad, #paid oder #sponsored ehrlich als Werbung zu kennzeichnen, bekommt von Instagram nun ein offizielles Werkzeug dafür angeboten.

Bezahlte Partnerschaften mit Firmen

Stars und Sternchen sowie Influencer auf Instagram können Beiträge, die eigentlich Werbung sind, zukünftig um einen oberhalb des Fotos oder Videos eingefügten Banner ergänzen, der mittels „Bezahlte Partnerschaft mit“ und dem Namen der betroffenen Firma auf die Tatsache hinweisen soll, dass es sich um Werbung und keinen normalen Beitrag handelt. Die neue Tagging-Option steht zunächst einer ausgewählten Gruppe von Nutzern zur Verfügung, bevor sie laut Instagram in den kommenden Monaten zusammen mit Möglichkeiten der Durchsetzung der breiten Masse angeboten werden soll.

Beispiel für neue Kennzeichnung von Werbung
Beispiel für neue Kennzeichnung von Werbung (Bild: Instagram)

93 Prozent der Promis mit Schleichwerbung

Gegen Schleichwerbung geht Instagram mit der neuen Tagging-Option zumindest aktuell noch nicht direkt vor, Nutzer könnten sie theoretisch einfach nicht benutzen und wie bisher Werbung nicht kennzeichnen. Das ist aber zumindest in den USA und auch in Deutschland laut Rechtslage nicht erlaubt. Inwiefern ein solches Vorgehen von den Strafbehörden verfolgt wird, ist jedoch ein anderes Thema. Laut einer im Mai veröffentlichten Studie von Mediakix kennzeichnen 93 Prozent der Prominenten ihre Werbebeiträge auf Instagram nicht und verstoßen somit gegen die in den USA geltenden Richtlinien der FTC. In 61 Prozent der Fälle handelt es sich um Werbung für Kleidung.

Instagram will aber in den kommenden Monaten ein neues Regelwerk für Werbung auf der Plattform veröffentlichen und außerdem Richtlinien bekanntgeben, wie das Unternehmen verfährt, wenn sich Nutzer nicht daran halten. Möglicherweise kommt es doch noch von Instagram selbst zu Strafen bei Nichtnutzung der neuen Option.