Verbot in Indien: PUBG mache aus Kindern Psychopathen

Frank Hüber
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Verbot in Indien: PUBG mache aus Kindern Psychopathen
Bild: PUBG

Nachdem PlayerUnknown’s Battlegrounds auch in Indien zunehmende Verbreitung fand, haben mehrere Städte das Spiel nun verboten. Die Polizei in West-Indien hat zudem zehn Studenten festgenommen, die das Spiel trotzdem gespielt haben.

Die nationale Kinderschutzkommission, National Commission for Protection of Child Rights (NCPCR), hat inzwischen ein Verbot des Spiels wegen der Gewaltdarstellung empfohlen. Eine der größten Tageszeitungen des Landes hat PUBG als Epidemie bezeichnet, die Kinder in Psychopathen verwandle. Viele Kinder hätten durch das Spiel bereits ihr mentales Gleichgewicht verloren. In Mumbai soll das Spiel zu einen Selbstmord geführt haben, weshalb ein ortsansässiger Minister das Spiel als „Dämon in jedem Haus“ bezeichnet haben soll, so Bloomberg.

Es fehlt vor allem an Gesetzen

Besorgte Eltern und einige Politiker streben derzeit ein vollständiges Verbot des Spiels an. Derzeit fehlt es in Indien noch an Gesetzen etwa für die Gewaltdarstellung und Altersfreigabe von Spielen. Gerade letzteres wird in der nun aufgekommenen Diskussion immer wieder gefordert. Tencent, der Entwickler der mobilen Version von PUBG, sperrt in China Kinder unter 13 von PUBG aus. In Deutschland ist das Spiel ab 16 Jahren zugelassen.

PUBG zeigt das Potenzial des indischen Marktes

PUBG hatte sich dank zunehmender Verbreitung von Smartphones und günstigerem mobilen Internet in Indien rasant verbreitet. Ein Wettkampf in der Stadt Hyderabad resultierte in 250.000 Anmeldungen von Teilnehmern von rund 1.000 Hochschulen; die Sieger erhielten nur wenige Tage vor der Festnahme der zehn Studenten ein Preisgeld von umgerechnet rund 22.000 US-Dollar.

Im letzten Jahr hatte Indien die Freigabe neuer Spiele vollständig ausgesetzt und die Prüfung auf Suchtverhalten und schädliche Gesundheitsaffekte deutlich verschärft. Nachdem das Land der internationalen Spiele-Entwicklung über Jahrzehnte hinterherhinkte, geht die Entwicklung nun umso rasanter vonstatten. Mit einem Volumen von derzeit nur rund 290 Millionen US-Dollar ist der indische Markt derzeit noch vergleichsweise klein, wächst aber schnell. PUBG habe das Potential des Marktes aufgezeigt.

Bluehole will Anpassungen für Indien vornehmen

Bluehole, der Entwickler der PC-Version des Spiels, möchte nun die Grundlage für die Verbote in den Städten prüfen und mit den Behörden zusammenarbeiten, um eine Lösung zu finden. Dabei sei auch eine Zeitbeschränkung für das Spielen von PUBG geplant.

We are working on the introduction of a healthy gameplay system in India to promote balanced, responsible gaming, including limiting play time for under-aged players.

Bluehole