Spotify: 100 Millionen Abos sorgen für 142 Millionen Euro Verlust

Frank Hüber
67 Kommentare
Spotify: 100 Millionen Abos sorgen für 142 Millionen Euro Verlust
Bild: StockSnap | CC0 1.0

Spotify hat erstmals die Marke von 100 Millionen zahlenden Premium-Nutzern überschritten, wie das Unternehmen in dem Bericht zum ersten Quartal 2019 bekannt gibt. Dennoch schreibt der Musik-Streaming-Anbieter weiterhin rote Zahlen: Der Verlust liegt bei 142 Millionen Euro, was jedoch weniger als erwartet ist – die Aktie legt zu.

Im Jahresvergleich zwischen dem ersten Quartal 2019 und dem ersten Quartal 2018 hat die Zahl der Premium-Abonnements somit um 32 Prozent von 75 Millionen Nutzern zugelegt. Auch die Zahl der monatlich aktiven Nutzer (monthly active users, MAU), die auch diejenigen Nutzer umfasst, die auf das kostenlose, werbefinanzierte Angebot von Spotify zurückgreifen, stieg auf 217 Millionen, was einem Zuwachs von 26 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2018 entspricht, als Spotify 173 Millionen MAUs vermeldete. Den größten Anteil der aktiven Nutzer hat Spotify dabei mit 36 Prozent weiterhin in Europa vor Nordamerika mit 29 Prozent. Bei den zahlenden Abonnenten liegt Europa mit einem Anteil von 40 Prozent sogar noch weiter vor den USA mit 30 Prozent der weltweiten Abonnenten.

Entwicklung der Nutzer von Spotify im Zeitverlauf
Entwicklung der Nutzer von Spotify im Zeitverlauf (Bild: Spotify)

Die Anzahl der Abonnenten sei dabei im ersten Quartal vor allem aufgrund erfolgreicher Werbemaßnahmen in den USA und Kanada besser als erwartet gewachsen. Zudem erfreue sich das Familienabonnement weiterhin einer sehr großen Beliebtheit. Weitere finanziell unterstützte Werbe- und Rabattaktionen hätten das Wachstum gefördert.

Bis zum Ende des Jahres plant Spotify zwischen 117 und 127 Millionen zahlende Abonnenten gewinnen zu können.

Erlös übertrifft die Erwartungen

Auch bei den Erlösen verzeichnet Spotify ein Wachstum. Diese lagen im ersten Quartal 2019 bei 1,51 Milliarden Euro, während sie sich im Vorjahr noch auf 1,14 Milliarden Euro beliefen – ein Wachstum von 33 Prozent im Jahresvergleich. Analysten hatten für das erste Quartal 2019 einen Erlös von 1,47 Milliarden Euro prognostiziert, so dass Spotify diese Erwartungen übertreffen konnte. Zusammen mit dem reduzierten Verlust von 142 Millionen Euro, der im Vorjahresquartal noch bei 169 Millionen Euro lag, legte die Aktie von Spotify nach Bekanntgabe der Quartalsergebnisse um etwas mehr als 3 Prozent zu, obwohl der Umsatz pro Nutzer von 4,89 Euro auf 4,71 Euro gefallen ist.

Apple weltweit hinterher, in den USA jedoch Marktführer

Apple hatte zu Beginn des Jahres 2019 bekannt gegeben, dass der eigene Musikstreaming-Dienst Apple Music auf weltweit 50 Millionen Abonnenten kommt. Weltweit liegt Spotify somit voraussichtlich weiterhin deutlich in Führung, in den USA ist hingegen Apple mit 28 Millionen Abonnenten Marktführer vor Spotify mit 26 Millionen zahlenden Premium-Nutzern.