CloudXR: Nvidia bietet SDK für GPU-Leistung aus dem 5G-Netz an

Nicolas La Rocco
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CloudXR: Nvidia bietet SDK für GPU-Leistung aus dem 5G-Netz an
Bild: Nvidia

Nvidia bietet Unternehmen über das CloudXR Software Development Kit (SDK) die Möglichkeit an, Rechenleistung aus der Cloud für Anwendungen in den Bereichen Augmented, Mixed und Virtual Reality an Endgeräte zur Verfügung zu stellen. Bei CloudXR ist das Head-Mounted Display ein Thin Client ohne viel eigene Leistung.

Das CloudXR SDK baut auf Nvidias GPU-Technologie in der Cloud auf und ist Bindeglied zwischen der dort gelagerten Hardware und dem Head-Mounted Display (HMD) des Anwenders. Das kann zum Beispiel eine klassische VR-Brille oder aber auch ein Mixed- respektive Augmented-Reality-Headset sein. Das „XR“ in „CloudXR“ ist ein Überbegriff für die verschiedenen Umsetzungen und wird unter anderem auch von Qualcomm verwendet. Laut Nvidia ist das CloudXR SDK für alle Anwendungen geeignet, die auf der offenen Software-Schnittstelle OpenVR basieren, die von Valve gepflegt wird.

CloudXR im Einsatz in einem Design-Zentrum
CloudXR im Einsatz in einem Design-Zentrum (Bild: Nvidia)

Kabellose HMDs rufen Rechenleistung vom Server ab

Unternehmen sollen mit Hilfe des SDKs XR-Anwendungen aus der Cloud oder über das eigene Rechenzentrum direkt am Standort, etwa ein Design-Zentrum oder eine Fabrik, ausführen können. Die Berechnung der Inhalte findet auf GPUs von Nvidia statt, sodass im HMD selbst keine leistungsfähige Hardware mehr verbaut werden muss. Das wiederum ermöglicht vergleichsweise leichte, kabellose Lösungen ohne externe Energieversorgung oder Anbindung an eine leistungsfähige Workstation. Empfänger der auf Servern berechneten Inhalte können neben HMDs auch zur Mitbetrachtung des Inhalts Tablets sowie auf Android oder Windows basierende Endgeräte sein.

5G für latenzfreie XR-Inhalte

CloudXR wurde auch im Hinblick auf die Entwicklungen rund um den neuen Mobilfunkstandard 5G entwickelt. Kommt die Lösung an der Edge der Cloud zum Einsatz, also etwa an Mobilfunkstandorten des Netzanbieters, lässt sich ein kabelloses XR-Erlebnis auf mobilen Geräten wie zukünftigen AR-Brillen realisieren. Gerüchten zufolge arbeiten Apple und Samsung an solchen Geräten, die über die kommenden Jahre auf den Markt kommen sollen. Nahe am Sendemast positioniert, lässt sich CloudXR in Kombination mit 5G bei hohen Bandbreiten und mit niedriger Latenz realisieren. Das ist wichtig, wenn bei einer AR-Brille in Echtzeit Informationen über das Sichtfeld des Anwenders gelegt werden sollen.

Nvidia positioniert sich in der Edge-Cloud

Das CloudXR SDK geht Hand in Hand mit Nvidias EGX-Plattform, die Echtzeit-KI für Edge-Anwendungen zur Verfügung stellt. Damit können unter anderem Mobilfunkanbieter in der Edge-Cloud skalierbare Rechenleistung für KI-Anwendungen zur Verfügung stellen, die von einem kleinen Jetson Nano mit Tegra X1 bis hoch zum T4-Server mit 10.000 TOPS reicht. Das kann die Auswertung von Sensoren oder die Bildanalyse von Kameras einer AR-Brille sein. Diese Technologie lässt sich innerhalb eines virtualisierten 5G Radio Access Network (RAN) nutzen, das somit keine unterschiedlichen Hardware-Lösungen mehr für unterschiedliche Anwendungen voraussetzt. Der zugehörige Software-Stack stammt von Red Hat, mit Ericsson hat ein erster Netzausrüster entsprechende Lösungen für Netzbetreiber angekündigt.

Jensen Huang zeigt EGX in Kooperation mit Ericsson zum MWC Los Angeles
Jensen Huang zeigt EGX in Kooperation mit Ericsson zum MWC Los Angeles (Bild: Nvidia)

Nvidia bietet das CloudXR im Rahmen eines unter NDA stehenden Early-Access-Programms Netzbetreibern, HMD-Herstellern und Software-Anbietern an.