Samsung Foundry: Millionenschaden durch „Dreck“ in DRAM-Produktion

Volker Rißka
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Samsung Foundry: Millionenschaden durch „Dreck“ in DRAM-Produktion
Bild: Samsung

In einen von Samsungs Halbleiterwerken ist es vor einigen Wochen zu Problemen bei der DRAM-Fertigung gekommen. Kontaminierte Ausrüstung hatte demnach weitreichende Auswirkungen auf die Produktion, sodass der Schaden in die Millionen geht. Mittlerweile sollen die Probleme jedoch behoben worden sein.

Verunreinigte Ausrüstung als Auslöser

Die Probleme traten in einem von Samsungs kleineren Werken auf, das DRAM-Chips der 1x-nm-Klasse noch auf 200-mm-Wafern fertigt. Die Verwendung von verunreinigter Ausrüstung hatte demnach Auswirkungen auf die komplette Produktion im Werk. Je nach Schwere der Verunreinigung müssen dadurch schnell vollständige Produktionschargen von komplett oder auch nur teilweise belichteten Wafern entsorgt werden, da diese nicht gemäß den Vorgaben funktionieren oder eine zu geringe Lebenszeit aufweisen. Offizieller Tenor dazu ist, dass die DRAM-Chips Defekte aufweisen.

Über die genaue Schadenshöhe ist bisher nichts bekannt. Samsung räumte laut Medienberichten einen Umfang von „mehreren Milliarden südkoreanischen Won“ ein. Bei einem aktuellem Umrechnungskurs, bei dem 1 Milliarde Won 780.000 Euro entsprechen, ist das vermutlich jedoch viel zu tief gestapelt. So erklären Insider aus der Industrie, dass der Schaden noch viel höher liegen dürfte, da Samsung diesen noch nicht abschließend eingeschätzt habe, schreibt BusinessKorea. Die Probleme seien laut Samsung aber mittlerweile behoben und die Produktion laufe wieder nach Plan.

Probleme zu Beginn des Jahres auch bei TSMC

Samsungs größter Foundry-Mitbewerber im Markt, TSMC, hatte vor einigen Monaten ähnliche Probleme. TSMC hatte seinerzeit den Einsatz von Chemikalien, die „von der Spezifikation abweichen“ bestätigt und zunächst erklärt, dass dies die Produktionsausbeute negativ beeinflussen würde. Das Unternehmen schätzte die damit verbundenen Verluste anfangs auf etwa 250 Millionen US-Dollar, später wurde die Prognose auf 170 Millionen US-Dollar gesenkt. Am Ende kam es jedoch ganz anders, der entstandene finanzielle Schaden lag bei umgerechnet rund 550 Millionen US-Dollar. Die Befürchtungen von Insidern, auch bei Samsung könnten die Auswirkungen viel größer sein, kommen deshalb nicht von ungefähr.