Caine GNU/Linux 11.0: Linux auf Ubuntu-Basis für forensische Aufgaben

Sven Bauduin
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Caine GNU/Linux 11.0: Linux auf Ubuntu-Basis für forensische Aufgaben
Bild: Caine GNU/Linux

Die Forensik- und Sicherheits-Distribution Caine GNU/Linux hilft bei der Analyse von Systemen, Datenträgern und Netzwerken. Viele Distributionen für forensische Aufgaben, so auch Kali Linux 2019.04, verzichten bei ihren Tools auf eine grafische Oberfläche und erfordern daher viel Einarbeitung, genau hier setzt Caine Linux an.

Caine („Computer Aided Investigative Environment“) 11.0 basiert auf Ubuntu 18.04 LTS („Bionic Beaver“) mit Long Term Support, womit das Betriebssystem respektive dessen Unterbau noch bis einschließlich April 2023 über die Ubuntu-Repositories mit den entsprechenden Systemupdates versorgt wird. Bedient wird das Ubuntu-Derivat über die schlanke und eher klassische Desktop-Umgebung MATE, welche sich im Jahr 2011 von Gnome 2 abgespalten hatte. Die aktuelle Ausgabe von Caine basiert auf dem Linux-Kernel 5.0.0-32.

Im Gegensatz zu anderen ebenfalls auf digitale Forensik und Penetrationstests ausgelegte Distributionen setzt „Wormhole“, so der Codename des aktuellen Release, zu einem Großteil auf Anwendungen mit grafischer Benutzeroberfläche und soll damit vor allem ambitionierten Privatanwendern und Administratoren in kleinen Unternehmen das Absichern der IT-Infrastruktur und die Datenrekonstruktion erleichtern.

Ein Auszug der bekannten forensischen Anwendungen in Caine GNU/Linux 11.0:

  • Wireshark zur Analyse und grafischen Aufbereitung von Datenprotokollen
  • Die freie Software zur Datenwiederherstellung PhotoRec
  • Die forensische Software-Sammlung The Sleuth Kit
  • SCRCPY zur Überwachung von Android-Geräten
  • Hashcat zur Wiederherstellung von Passwörtern
  • Das Analyse-Tool für Mac OS AutoMacTc
  • Das Firmware-Analyse-Tool Firmwalker

Bei Caine GNU/Linux 11.0 handelt es sich um ein Live-System, welches UEFI, Legacy BIOS und Secure Boot sowie das Starten von NVMe-/PCIe-SSDs unterstützt. Die Sicherheits-Distribution wird ausschließlich in einer 64-Bit-Version zum Download angeboten. Zudem haben die italienischen Entwickler der Distribution einen sehr ausführlichen Einsteiger-Guide (PDF) veröffentlicht.