Anki: Overdrive und Roboter sollen nach Pleite weiterleben

Frank Hüber
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Anki: Overdrive und Roboter sollen nach Pleite weiterleben
Bild: Anki

Nachdem das Robotikstartup Anki, das für Produkte wie die App-gesteuerte Autorennbahn Anki Overdrive und die Roboter Vector sowie Cozmo bekannt ist, im April 2019 Pleite gegangen ist, war die Zukunft der Produkte ungewiss. Aufgrund der Cloud-Anbindung der Roboter drohten diese gar unbrauchbar zu werden.

Der neue Rechteinhaber will aber weitermachen, den Betrieb der noch laufenden Cloud-Server Aufrecht erhalten und die alten Produkte nicht nur neu auflegen, sondern auch öffnen und verbessern. Das US-Unternehmen Digital Dream Labs, das die Rechte an den Produkten von Anki erworben hat, will so zum Beispiel ein Open-Source-Kit für den Roboter Anki Vector bereitstellen, über das Entwickler den offenen Bootloader so verändern können, dass sie Vector neue Funktionen und neue Verhaltensmuster spendieren können.

Im Notfall ohne Cloud-Anbindung

Der Roboter, der sich auch per englischer Sprache steuern lässt, soll auch in Zukunft von bisherigen Käufern wie gewohnt genutzt werden können, wofür die Cloud-Anbindung zukünftig aber keine Voraussetzung mehr sein soll. Hierfür möchte das Unternehmen, das Unterstützer auf Kickstarter sucht, eine „Rettungskapsel“ entwickeln, die eine Steuerung auch ohne Cloud erlaubt, sollte auch Digital Dream Labs dasselbe Schicksal wie Anki erleiden und die Anki-Cloud endgültig abgeschaltet werden.

Nur Rechte, kein Inventar übernommen

Digital Dream Labs möchte nicht nur Vector neues Leben einhauchen, sondern auch der App-gesteuerten Autorennbahn Overdrive und dem Vorgänger von Vector, Cozmo. All diese Produkte sollen zunächst überhaupt wieder produziert werden, denn das Unternehmen hat nur die Rechte übernommen und muss die Produktion deshalb neu aufbauen. Erste Ende 2020 sollen deshalb neue Produkte auf Lager sein. Bestände von Anki Overdrive und Vector werden und wurden auch in Deutschland trotz der ungewissen Zukunft weiterhin verkauft.

Zukünftig nur noch mit Abomodell?

Zukünftig könnte Digital Dream Labs aber auf ein Abomodell bei den beiden Robotern setzen, um das Geschäft profitabel zu machen, damit sie nicht daselbe Schicksal wie Anki ereilt, so CEO Jacob Hanchar im Interview. Konkrete Pläne hierzu wurden aber noch nicht mitgeteilt.

Anki hatte nach einer gescheiterten Finanzierungsrunde Ende April 2019 kurzfristig alle 200 Mitarbeiter entlassen und den Betrieb eingestellt. Über den Kaufpreis für die Rechte an Anki Overdrive, Vector und Cozmo ist bislang nichts bekannt geworden.