Autarkes VR-Headset: Quest-Nachfolger soll leichter werden und 90 Hz bieten

Nicolas La Rocco
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Autarkes VR-Headset: Quest-Nachfolger soll leichter werden und 90 Hz bieten
Bild: Oculus VR

Das zu Facebook gehörende Oculus VR befindet sich in der Entwicklung mehrerer potenzieller Nachfolger des autarken VR-Headsets Quest. Mehrere Prototypen mit unterschiedlicher technischer Ausstattung sind in Entwicklung. Der Quest-Nachfolger soll leichter werden sowie komfortabler zu tragen sein und bessere Displays bieten.

Wie Bloomberg aus Facebook-nahen Quellen berichtet, soll das autarke VR-Headset gegen Ende des Jahres nach der Vorstellung zur Hausmesse Oculus Connect 7 auf den Markt kommen. Die COVID-19-Pandemie könnte diesem Vorhaben aber einen Strich durch die Rechnung machen und den Marktstart auf 2021 verschieben. Oculus' nächste Hausmesse, die letztes Jahr Ende September stattgefunden hat, ist bereits für den kalifornischen Standort San José abgesagt worden und wird rein digital stattfinden.

Leichteres und kleineres Quest

Auf die finale technische Ausstattung des Quest-Nachfolgers hat sich Oculus noch nicht festgelegt, weshalb derzeit mehrere Prototypen in Entwicklung sind. Eines der Ziele für den Nachfolger sei ein niedrigeres Gewicht, das von derzeit 571 Gramm auf rund 450 Gramm reduziert werden soll. Manche der Quest-2-Prototypen seien zudem 10 bis 15 Prozent kleiner als das aktuelle Modell, berichtet Bloomberg.

Den Komfort sollen aber nicht nur Gewicht und Größe positiv beeinflussen, auch die Befestigung am Kopf wolle Oculus überarbeiten. Die Riemen sollen beim Nachfolger elastischer ausfallen als die aktuellen Gummibänder mit Klettverschluss. Überarbeitet werden könnte zudem das Gehäuse der Displays und Linsen, für das ein Wechsel von Stoff zu Kunststoff überlegt werde.

Displays mit mindestens 90 Hz

Angaben zur Auflösung der Displays liegen bisher nicht vor, jedoch sei eine höhere Bildwiederholfrequenz von mindestens 90 Hz geplant. Einige der Prototypen sollen mit 120 Hz laufen, was aber negativen Einfluss auf die Akkulaufzeiten haben könnte. Oculus habe sich noch nicht festgelegt, welches neue Display in der finalen Version zum Einsatz kommen soll. Das aktuelle Quest arbeitet mit 60 Hz bei Filmen und 72 Hz bei VR-Apps. Den Schieberegler für den Pupillenabstand könnte Oculus im Gegensatz zum Rift S (Test) beibehalten, aber auch hier fehle noch eine finale Entscheidung.

Bei den Controllern will Oculus das Problem des beim Spielen abrutschenden Deckels des Batteriefachs beseitigen und diese ebenfalls komfortabler gestalten. Besitzer der ersten Quest-Generation sollen die neuen Controller ebenfalls nutzen können.

Am Aufbau mit vier Kameras für das Inside-Out-Tracking mit 6DoF ohne weitere externe Hardware sind Bloomberg zufolge keine Veränderungen geplant. Das neue Quest würde damit eine Stufe hinter dem Rift S mit seinen fünf Kameras bleiben. Auch die Kompatibilität zum Oculus-Link-Kabel soll erhalten bleiben, um das Headset an einen PC anschließen und dessen Rechenleistung nutzen zu können. Im autarken Betrieb nutzt das aktuelle Quest einen Qualcomm Snapdragon 835. Das gemeinsam mit Xiaomi entwickelte Oculus Go mit 3DoF-Tracking nutzt den älteren Snapdragon 821.