Minderheitsbeteiligung: Sony steigt mit 250 Millionen US-Dollar bei Epic Games ein

Sven Bauduin
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Minderheitsbeteiligung: Sony steigt mit 250 Millionen US-Dollar bei Epic Games ein
Bild: Epic

Sony steigt im Rahmen einer Minderheitsbeteiligung mit rund 250 Millionen US-Dollar bei Epic Games ein und erhält dafür in etwa 1,5 Prozent der Anteile des US-Entwicklerstudios, das für seinen Battle-Royale-Shooter Fortnite (Benchmarks), einen Spiele-Shop mit Gratisspielen und die Unreal Engine bekannt ist.

250 Millionen US-Dollar für 1,5 Prozent

Mit einer Minderheitsbeteiligung von rund 1,5 Prozent zum Preis von etwa 250 Millionen US-Dollar, wie der Analyst und Branchenkenner Daniel Ahmad auf Twitter als Erster berichtete, musste Sony im Hinblick auf seine zukünftigen Anteile der rapiden Wertsteigerung von Epic Games in den letzten Jahren Rechnung tragen.

Im Jahr 2012 zahlte das chinesische Technologieunternehmen Tencent „nur“ rund 330 Millionen US-Dollar für eine Beteiligung von exakt 40 Prozent an Epic Games. Damit ist Tencent hinter dem Gründer und CEO von Epic Games, Tim Sweeney, der 50 Prozent der Aktien hält, der zweitgrößte Anteilseigner des Unternehmens.

Party Royale statt Battle Royale

Sony soll vor allem an dem Party-Royale-Mode von Fortnite interessiert sein, mit dessen Hilfe mittlerweile zahlreiche Künstler virtuelle Konzerte gegeben haben. Party Royale kann für Sony im Hinblick auf eigene Produktionen oder die Promotion seiner Filmsparte zukünftig noch interessant werden. Auch an der Entwicklung der Unreal Engine 5, die auf der PlayStation 5 präsentiert wurde, war Sony nicht unwesentlich bereits beteiligt.

We’ve been working super-closely with Sony for quite a long time on the storage architecture and other elements. It’s been our primary focus. But Unreal Engine 5 will be on all next-generation platforms, and so will Fortnite.

Tim Sweeney, CEO von Epic Games

Der Epic-CEO lobte zudem die Entwicklungsarbeit die Sony an der PlayStation 5 geleistet hat und sieht die Next-Gen-Konsolen als große Herausforderung für den PC als Spieleplattform. Beide Unternehmen haben sich damit gegenseitig bereits Bälle zugespielt.

Sony has done an awesome job of architecting a great system here. It’s not just a great GPU, and they didn’t just take the latest PC hardware and upgrade to it, following the path of least resistance.

The storage architecture in PlayStation 5 is far ahead of anything that you can buy in any PC for any amount of money right now. It’s great to see that sort of innovation. It’s going to help drive future PCs.

Wow, with two SSDs, we’ll have to catch up.

Tim Sweeney, CEO von Epic Games

Die Website VentureBeat hat sich die Minderheitsbeteiligung und das Investment von Sony bei Epic Games im Detail angesehen und nennt anhand eigener Quellen weitere Hintergründe. Sony brauche zum Beispiel Verbündete im Schlagabtausch mit Microsoft bei Next-Gen-Konsolen, heißt es in dem Bericht.

In der Zwischenzeit haben auch Sony und Epic Games eine gemeinsame Pressemitteilung zu dem Investitionsgeschäft in Höhe von 250 Millionen US-Dollar veröffentlicht, in der beide betonten, dass Epic Games auch zukünftig für alle Plattformen – ganz gleich ob PC oder Konsole – offen bleibe.