Notebook ja, Server nein: Qualcomm will mit eigenen CPUs Apple herausfordern

Volker Rißka
34 Kommentare
Notebook ja, Server nein: Qualcomm will mit eigenen CPUs Apple herausfordern
Bild: Qualcomm

Die Zukunft der Chipschmiede Nuvia bei Qualcomm ist klar: Man will gemeinsam gegen Apple im Notebook gewinnen. Ein klares Nein kommt von Qualcomm hingegen zu eigenen neuen Server-Prozessoren. Die Entwicklungen von Nuvia könnten von anderen Herstellern genutzt werden, selbst wird Qualcomm keine High-End-Lösungen auflegen.

Qualcomm will den Apple-Weg gehen

Qualcomm schwenkt unter dem neuen CEO Cristiano Amon noch stärker auf die Apple-Linie um. Es genüge nicht, nur der Modem-Lieferant für heutige Systeme zu sein, man wolle auch das Gehirn zur Verfügung stellen, erklärte er in einem Interview mit Reuters. Damit ist ganz klar der Weg gemeint, der im Smartphone vor allem auf Android-Basis heute schon der Stand der Dinge ist: SoC und Modem kommen aus einem Hause.

Dafür genüge es nicht, die grundlegenden Designs von ARM zu übernehmen, man müsse wie Apple am Reißbrett beginnen. Nur so könne man die beste Leistung bei geringem Stromverbrauch bereitstellen, erklärte Amon. Intel und AMD sind in dieser Hinsicht nicht konkurrenzfähig, führt er weiter aus. Bisher hatte Qualcomm versucht, quasi ein Smartphone-SoC mit nur geringen Anpassungen im Notebook unterzubringen, mit eher gemischten Ergebnissen. Dank Nuvias Vorarbeit, die sich Qualcomm zu Beginn des Jahres 1,4 Milliarden US-Dollar kosten ließ, soll im kommenden Jahr ein erster Chip dieser neuen Generation im Notebook zur Verfügung stehen.

Kein Server-Chip von Qualcomm

Eine endgültige Abfuhr erteilte Qualcomms CEO an ein High-End-Design für Server-Systeme aus dem eigenen Hause. In der Vergangenheit krachend gescheitert, will Qualcomm diesen Weg auch mit Nuvia nicht mehr gehen. Der Konzern wird jedoch die Technologien, die Nuvia entwickelt, anderen Firmen zur Verfügung stellen. Diese können daraus auch Prozessoren entwickeln, die für Cloud-Server geeignet sind.

Ob dieser Ansatz am Ende von Erfolg gekrönt sein wird, muss sich allerdings zeigen. Dafür müsste Nuvias Chip, der am Ende ebenfalls auf ARM basiert, schon eine ganz andere Lösung sein als all das, was es in dieser Richtung schon auf dem Markt gibt. Hier tummeln sich mittlerweile einige Firmen, vor allem aber Eigenentwicklungen der ganz großen Hersteller, Amazon, Facebook, Google und Microsoft aber auch Huawei bauen ihre ARM-basierten CPUs bereits selbst.