Cloud-Gaming: Google stellt Stadia ein, alle Käufe werden erstattet

Jan-Frederik Timm
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Cloud-Gaming: Google stellt Stadia ein, alle Käufe werden erstattet

Drei Jahre nach der Markteinführung stellt Google den Cloud-Gaming-Dienst Stadia zum 18. Januar 2023 ein. Das hat Phil Harrison, bei Google verantwortlich für Stadia, auf dem Blog des Unternehmens bekanntgegeben. Als Grund wird die geringe Nutzerzahl genannt. Alle Käufe, Software und Hardware, werden erstattet.

Google ist mit Stadia gescheitert

Mit Stadia wollte Google einen eigenen Gaming-Service in Konkurrenz zu Cloud-Gaming-Alternativen von Microsoft, Sony oder auch Nvidia schaffen und damit zugleich den Spiele-Konsolen Konkurrenz machen. Die Stadia-App gab es für Android und iOS, aber auch per Browser und damit auch auf Googles günstigen Chromebooks sollten aktuelle Spiele gespielt werden. Stadia war in zwei Versionen verfügbar. Stadia und Stadia Pro.

Stadia Pro Stadia Base
Preis pro Monat 9,99 Euro vsl. werbefinanziert
Max. Auflösung Ultra HD, 60 FPS, HDR Full HD, 60 FPS
Audio 5.1 Surround Stereo
Exklusive Spiele ja nein
Rabatte auf Spiele ja nein
Kostenlose Spiele   ja nein

Auf Stadia verfügbare Spiele mussten Kunden explizit bei Stadia kaufen, auch wenn sie die Titel schon bei Steam, EA Access oder Ubisoft Connect besaßen. Darin wich Stadia deutlich von Alternativen wie GeForce Now oder Shadow ab, wenngleich der Ansatz derselbe war wie bei den Diensten von Microsoft oder Sony. Mit Aktionen wie zum Start von Cyberpunk 2077 versuchte Google wiederholt prominent Kunden zu gewinnen.

Das Ende nachgesagt wurde Stadia schon lange. Bereits vor anderthalb Jahren hatte Google die Entwicklung eigener Titel für die Plattform eingestellt – damals hieß es um sich „auf die Zukunft der Plattform zu konzentrieren“.

Alle Käufe werden erstattet

Um Nutzer der Plattform nicht vollends vor den Kopf zu stoßen, kündigt Google an, alle für Stadia getätigten Käufe (Spiele, Add-ons und DLCs im Stadia-Store sowie Hardware wie Controller im Play Store), aber nicht die Abogebühren, bis spätestens Mitte Januar 2023 zu erstatten. Ob auch ein für Stadia angeschaffter Streaming-Stick vom Typ Chromecast dazugehört, geht aus der Ankündigung nicht hervor.

Google zeigt sich zuversichtlich, die mit Stadia gewonnen Erkenntnisse an anderer Stelle im Unternehmen in Zukunft nutzen zu können. „Viele“, demzufolge aber nicht alle der an Stadia mitarbeitenden Angestellten sollen in Zukunft ebenfalls andere Aufgaben im Konzern übernehmen.