Gelungenes Comeback: Unbound ist das beste Need for Speed seit langem

Max Doll
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Gelungenes Comeback: Unbound ist das beste Need for Speed seit langem
Bild: EA

Der Wechsel zurück zu Criterion hat EAs Rennspiel-Urgestein gut getan. „Das beste Need for Speed einer Generation“ sei Unbound, jubeln Rezensenten. Die Hürde ist zwar gering, der Tenor nach ein paar Tagen aber eindeutig: Need for Speed feiert ein Comeback und kann im Genre wieder mehr Konkurrenz machen.

In der ganz großen Wertungsschau sieht der Sprung von Need for Speed Heat klein aus. Ein paar Punkte besser bewerten Pressevertreter auf Metacritc, wo Unbound 74 von 100 Punkten erreicht. In der Nutzerwertung klettert das Spiel deutlicher von 5,5 auf 6,1 von 10 Punkten. Auch auf Steam stehen weiterhin „überwiegend positive“ Bewertungen. Ein genauerer Blick verrät deutliche Fortschritte gegenüber dem Vorgänger.

Heat sinnvoll verbessert

Unbound ist, so wird immer wieder betont, „Heat 2.0“, entwickelt das Konzept des letzten Spiels also lediglich weiter. Mit Pausenfunktion, getrenntem Multiplayer-Modus und der Abkehr von grafischem Realismus bricht Criterion allerdings mit alten Zöpfen der Reihe. Das zuvor skeptisch aufgenommene Artdesign mit Comic-Effekten funktioniert. Eurogamer wünscht sich sogar fast noch mehr davon, Spieler können damit gut leben.

Ich weis wirklich nicht warum jedes NFS heute so eine ultimative Cringe story haben muss.

„OPTIC_W4NDSCHR4NK“, Steam

Viele negative Wertungen der letzten Tage beziehen sich auf Abstürze, gerade in Verbindung mit einem Einstiegspreis von rund 70 Euro, für den bessere Qualität erwartet wird. Der größte einzelne Kritikpunkt bleibt allerdings die Story. Je nach Priorität können Tester darüber aber gut hinwegsehen, wenn es ihnen zuvorderst um das Fahren geht. Das Handling, das auf einen Vollgas- und Nitro-Fahrstil setzt, erfordere dabei Gewöhnung heißt es, wird aber überwiegend positiv aufgenommen – Ausfälle gibt es aber.

Fahren im Mittelpunkt

Beim Fahren kombiniert Unbound Tag- und Nachteinsätze, vor allem aber streicht es gesichertes Gewinnen aus seinem Wortschatz – und verlangsamt damit den Spielfortschritt. Weniger Geld heißt weniger Upgrades und damit ein langsameres Auto. Bei Eurogamer entsteht so eine innige Beziehung zum Starterauto, das die Seite die gesamte Kampagne hindurch begleitete. Auf der anderen Seite findet sich vereinzelt auch Kritik an dieser Ausrichtung: 143 Autos könne man gar nicht alle fahren, wird auf Steam bemängelt.

Darum geht es Heat allerdings weniger, wirft Polygon ein. Autos werden Begleiter, zugleich stelle sich die Frage, ob man für einen vierten Platz wirklich das Risiko eingehe, das Rennen neu zu starten, es gehe mehr um die Rennen und das Fahren selbst, wo Gamespot bei der KI noch etwas Nachholbedarf sieht.

it is so much more fun, and so much more worth my time racing and running from the law, that the game feels like racing’s comeback player of the year.

Polygon

Insgesamt ein Fortschritt

Mehr als nur ein „Anime Need for Speed“ ist Unbound deshalb für Polygon, da Criterion ein kohärentes Konzept entwickelt habe, das die Idee hinter Heat mit vielen kleineren Änderungen verbessert. Für Eurogamer liegt Unbound sogar nicht mehr weit hinter Forza Horizon, auch wenn der Ansatz bei Microsoft weit weg vom Arcade-Konzept des EA-Rennspiels liege.

Fortschritte bemerken aber auch kritischere Reze bei IGN. Dort liegt der Fokus dann jedoch stärker auf Dingen, die immer noch nicht ganz gelungen sind. Warum der Schnitt trotzdem kaum besser ist? Das erklärt PC Gamer: Unbound sei besser als all seine Vorgänger, lautet das Fazit, die Konkurrenz aber viel stärker als zu Hochzeiten der Serie.