Kapazitätsausbau: Samsung steckt mehr Geld in Fertigung und neue Fabs

Volker Rißka
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Kapazitätsausbau: Samsung steckt mehr Geld in Fertigung und neue Fabs
Bild: Samsung

Gleich mehrere Berichte hatten in den letzten Tagen den Ausbau der Fertigungskapazität bei Samsung im Fokus. Sie reichten von bereits lange geplanten Bauvorhaben und nun bewilligten Investitionen bis hin zu Ergänzungen bestehender Anlagen. Ein Überblick.

Laut dem koreanischen Blatt Korea Economic Daily sind weitere Gelder für den Bau der Phase 4 (P4) des großen Komplexes in Pyeongtaek bewilligt worden. Zwei der vielen Subunternehmen von Samsung werden daran neben externen Partnern beteiligt sein. Samsung Engineering wird ein neues Umspannwerk und andere Anlagen errichten, Samsung Heavy Industries wird den Bau der Fabrik bis Oktober fertigstellen. Danach gibt sich Samsung mindestens noch ein Jahr Zeit, um die Fabrik auszurüsten und betriebsbereit zu machen. Bis zum Jahr 2030 sollen noch zwei weitere Anbauten erfolgen, P5 und P6 sind bereits geplant und sollen das heute bereits markante Erscheinungsbild der Fabrik noch gewaltiger werden lassen.

Pyeongtaek Production Line
Pyeongtaek Production Line (Bild: Samsung)

Um die Anlage in Pyeongtaek drehen sich auch die Meldungen von Reuters sowie BusinessKorea, wobei sich Reuters vollständig auf den koreanischen Medienbericht bezieht. BusinessKorea führt nämlich genauer aus, welche Erweiterung kommen und was dabei geschehen wird.

Das Ziel von einer um rund zehn Prozent gesteigerten Wafermenge für DRAM und NAND, aber auch für das Foundry-Geschäft mit Chip wird demnach durch die finale Ausrüstung der P3-Anlage erzielt. Diese hatte im Sommer bereits offiziell den Betrieb aufgenommen, soll jedoch im Jahr 2023 stets weiter ausgebaut werden. Insgesamt wird Samsung dafür auch zehn weitere EUV-Lithografiesysteme anschaffen und verbauen, wobei hier unklar ist, ob diese noch für P3 oder schon für die Anlage P4 gedacht sind. P3 dürfte in dem Bereich wohl weitestgehend ausgestattet sein, zumal der Einbau der gewaltigen Maschinen eher etwas ist, was gleich nach der Fertigstellung des Baus in Angriff genommen wird. Zehn Systeme galt zudem zuletzt als guter Richtwert für eine Fab, die primär DRAM und NAND fertigt. Wird eine Fabrik hingegen nur auf Logic-Chips spezialisiert, sind mehr Scanner nötig.

Als Damoklesschwert sehen Marktbeobachter aber weiterhin die Kostenfrage und die aktuelle wirtschaftliche Lage. Alle Mitbewerber im Markt rund um Samsung haben große Pakete zur Kostensenkung verabschiedet, fahren Investitionen zum Teil massiv zurück. Ob Samsung hier nun die Chance wittert, sich stärker im Markt zu positionieren und ob das am Ende aufgeht, werden die nächsten Jahre zeigen.