Wochenrück- und Ausblick: Zur CES und bei der Radeon RX 7900 XTX ging es heiß her

Fabian Vecellio del Monego
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Wochenrück- und Ausblick: Zur CES und bei der Radeon RX 7900 XTX ging es heiß her
Bild: AMD

Mit der Consumer Electronics Show gibt es zum Jahresauftakt gleich ein Technik-Feuerwerk. ComputerBase war vor Ort in Las Vegas, um ausführlich über die gezeigten Neuheiten zu berichten. Und so verwundert es nicht, dass die CES 2023 bei den in der vergangenen Woche veröffentlichen Berichten und News dominierte.

Hohe Hardware-Preise beschäftigen die Community

In erster Linie waren es dabei die Neuvorstellungen von AMD und Nvidia, die bei den Lesern auf großes Interesse stießen. Bei den Tests und Berichten hat es aber ganz knapp nicht die zur CES 2023 erschienene GeForce RTX 4080 12 GB 4070 Ti an die Spitze geschafft, sondern – und das entbehrt nicht einer gewissen Ironie – die am 1. Januar erschienene Sonntagsfrage, die sich mit den den nach wie vor hohen Preisen für PC-Hardware und insbesondere Grafikkarten befasste. Immerhin fast 90 Prozent der Community-Mitglieder befürchten, dass die aktuellen Komponenten-Preise dem Desktop-PC langfristig schaden werden und eine Mehrheit geht davon aus, dass die Spielkonsolen in fünf Jahren als Gaming-Plattform stärker als der PC aufgestellt sein werden.

Doch auch, wenn die allermeisten Leser nicht davon ausgehen, dass das Preisniveau wieder fallen wird: Zwei Drittel der Community-Mitglieder bleiben dem Gaming-Rechner treu und denken nicht einmal über einen Seitensprung zur Konsole nach. Das mag auch daran liegen, dass das Basteln am eigenen PC für beinahe drei Viertel der Leser nicht nur eine Notwendigkeit ist, um das Hobby Videospiele so auszuleben, wie es mit einer Spielkonsole nicht möglich wäre. Stattdessen ist Tüfteln und Werkeln am Gaming-PC selbst zum Hobby geworden. Knapp 18 Prozent der Teilnehmer gaben in der Umfrage sogar an, dass das Spielen dabei gar nicht mehr der treibende Faktor sei, sondern technisches Interesse an der Hardware, die nach höheren Benchmark-Ergebnissen oder die Optik des Gaming-PCs in den Vordergrund gerückt sind.

Die GeForce RTX 4070 Ti kam (nicht gut) an

Benchmark-Ergebnisse standen wiederum auch beim Test der GeForce RTX 4070 Ti im Mittelpunkt. Die ehemals als GeForce RTX 4080 12 GB angekündigte dritte Grafikkarte auf Basis von Nvidia Ada Lovelace hat es dabei reichlich schwer: Sie ordnet sich zum Preis von zum Start mindestens 899 Euro hinsichtlich ihrer Rasterizer-Leistung bei 2.560 × 1.440 Pixeln zwischen dem Ampere-Topmodell GeForce RTX 3090 Ti (Test) und der Radeon RX 7900 XT (Test) ein, wobei die GeForce RTX 4080 rund 19 Prozent schneller arbeitet und die GeForce RTX 4090 rund 39 Prozent in Führung liegt. Beim Blick auf das UHD-Performancerating mit einer Auflösung von 3.840 × 2.160 Pixeln liefert die GeForce RTX 4070 Ti ein schwächeres Bild ab: Die GeForce RTX 3090 Ti und auch die GeForce RTX 3090 ziehen an der bis dato kleinsten Ada-Lovelace-GPU vorbei, während die GeForce RTX 4090 plötzlich fast 70 Prozent mehr FPS liefert.

Ein offenbar auch für die Community ernüchterndes Ergebnis: In einer Umfrage zur Vorstellung der GeForce RTX 4070 Ti konnte sich die neue Grafikkarte immerhin als attraktivstes Next-Gen-Modell von Nvidia durchsetzen, wobei das Modell dreimal so viele Stimmen auf sich vereinen konnte, wie die ungeliebte GeForce RTX 4080 (Test). In einer Reihe an Umfragen zum Verkaufsstart der neuesten Nvidia-Grafikkarte kürten rund 4.000 Teilnehmer die GeForce RTX 4070 Ti als unattraktivste Next-Gen-Grafikkarte.

AMD sorgte für Euphorie bei Enthusiasten …

Von Seiten AMDs gab es wiederum eine Neuvorstellung, die in der Community nicht nur auf großes Interesse stoß, sondern auch für ordentlich Euphorie sorgte: Ryzen 9 7950X3D, Ryzen 9 7900X3D und Ryzen 7 7800X3D erscheinen bereits im Februar und haben nicht nur mehr L3-Cache im Schlepptau, sondern gehen – zumindest bei den beiden Ryzen 9 – auch mit einem unverändert hohen Turbo-Takt einher. Die Begründung für den wiederum im Vergleich zum Ryzen 7 7700X um 400 MHz niedriger ausfallenden Turbo-Takt des Ryzen 7 7800X3D ist wiederum technischer Natur und durchaus interessant: AMD verbaut auf lediglich einem Chiplet den V-Cache-Baustein, sodass bei den beiden Ryzen 9 auch nur ein Chiplet niedriger takten muss.

Ersten Hersteller-Benchmarks zufolge soll der Ryzen 7 7800X3D als „ultimativer Gaming-Prozessor“ in Full HD um 21 bis 30 Prozent mehr Leistung bieten als der Ryzen 7 5800X3D (Test). Das Topmodell Ryzen 9 7950X3D wiederum sieht AMD in Full HD bis zu 24 Prozent vor einem Intel Core i9-13900K (Test) – letztlich dürfte es sich dabei aber wie üblich um Best-Case-Szenario handeln. Marktstart und Preise für die neuen X3D-Prozessoren sind noch nicht bekannt, ComputerBase wird aber zu gegebenem Zeitpunkt berichten und mit ausführlichen Tests und Analysen aufwarten.

… und erhitzte nicht nur die Gemüter

Negative Schlagzeilen brachten AMD derweil die Temperaturprobleme einiger Batches der Radeon RX 7900 XTX (Test) im Referenzdesign (MBA-Layout). Eine mit zu wenig Kühlflüssigkeit befüllte Vapor-Chamber wurde inzwischen vom Hersteller als Ursache bestätigt, der offenbar schon seit Mitte Dezember von der Problematik weiß und von einer überschaubaren Anzahl an betroffenen Grafikkarten spricht. Von Händlern und betroffenen Kunden ist derweil zu hören, dass AMD mit der Anzahl an RMA-Anfragen überfordert sei und inzwischen keine RX 7900 XTX mehr zum Austausch auf Lager habe.

Prozessoren und Grafikkarten bleiben Thema

In der neuen Woche geht es gleich mit AMD weiter – und zwar mit den neuen 65-Watt-CPUs Ryzen 9 7900, Ryzen 7 7700 und Ryzen 5 7600, die bereits am 10. Januar in den Handel entlassen werden sollen. Ebenfalls steht eine Aktualisierung der Grafikkarten-Rangliste an. Und noch heute wartet im Laufe des Tages die traditionelle Sonntagsfrage, die noch einmal den Blick zurück auf die ereignisreiche CES-Woche wirft.

Mit diesem Lesestoff im Gepäck wünscht die Redaktion einen erholsamen Sonntag!