Zukunftsmarkt China: STMicro formt 3,2-Mrd.-USD-Joint-Venture mit Sanan Optoelectronics

Volker Rißka
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Zukunftsmarkt China: STMicro formt 3,2-Mrd.-USD-Joint-Venture mit Sanan Optoelectronics
Bild: STMicroelectronics

Es ist ein interessanter Schachzug in der aktuellen Zeit: Trotz der US-Handelsrestriktionen formt STMicroelectronics ein Joint Venture in China im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar. In Chongqing soll eine 200-mm-SiC-Anlage entstehen, die ab Ende 2025 bereits produzieren und ab 2028 voll ausgebaut sein soll.

Der Risiken des Baus respektive der Zusammenarbeit mit einem chinesischen Unternehmen ist sich STMicro aber wohl bewusst. Die Fußnoten beziehungsweise Forward-looking Information sind länger als die eigentliche Pressemitteilung und die darin enthaltenen Neuigkeiten. Denn eine Investition in China birgt durchaus größere Risiken, dennoch nimmt sie STMicro in Kauf. Zu groß ist der Markt für die Zukunft, ohne China geht kaum etwas.

Sanan Optoelectronics beschreibt STMicro in dem Joint Venture als einen aufstrebenden Hersteller im Bereich LEDs, SiC, Optical Communications, RF, Filters und GaN. Die Zusammenarbeit wird speziell im Bereich SiC-Bauteile geschehen, denn Komponenten auf Basis von Siliciumcarbid wird vor allem in der Automotive-Branche ein riesiger Markt vorhergesagt.

Neben der Herstellung von Produkten auf 200-mm-SiC-Scheiben mit dem alleinigen Know-how von STMicro wird Sanan Optoelectronics eigens für das Joint Venture eine 200-mm-SiC-Substrat-Fertigung errichten, hier wiederum mit dem Know-how von Sanan. Die Endprodukte werden exklusiv von STMicro vertrieben und unter anderem in Shenzhen fertiggestellt. Der Hersteller betont, dass es sich hierbei stets um chinesische Kundschaft als Abnehmer handele. Diese Trennung von den anderen Märkten könnte durchaus wichtig sein, um nicht in politische Fallstricke zu geraten.

Bereits im Jahr 2025 soll die Produktion in der Anlage starten, vollständig ausgebaut inklusive des neuen Zulieferwerks soll es bis zum Jahr 2028 sein. Die Auftaktinvestition beläuft sich deshalb nur auf rund 800 Millionen US-Dollar, die weiteren 2,4 Milliarden US-Dollar werden erst bis 2028 in das Projekt gesteckt und dürften primär für den Bau der neuen Substrat-Anlage benötigt werden. STMicro erwartet, dass ab dem Jahr 2023 mehr als 5 Milliarden US-Dollar Umsatz pro Jahr auf SiC entfallen kann.