US Chips Act: Über 460 Interessenten auf Förderung markieren einen Erfolg

Volker Rißka
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US Chips Act: Über 460 Interessenten auf Förderung markieren einen Erfolg
Bild: Potus

Die US-Regierung feiert sich: Der US Chips Act entwickelt sich zu einem Erfolg und wird damit Vorbild für andere Länder. Viel Geld wird durch die Subventionen aber dann auch von Unternehmen zusätzlich ausgegeben, insgesamt gibt es binnen eines Jahres über 460 Interessenten auf Förderung.

Vom Interesse bis hin zu einem finalen Antrag ist es jedoch noch ein Stück Weg, Intel hatte beispielsweise zuletzt durchblicken lassen, dass man jetzt erst damit angefangen hat. Wer am Ende also wie viel nimmt, bekommt oder sich dann doch wieder zurückzieht oder abgelehnt wird, steht noch auf einem anderen Papier.

Und auch der Boss von Frau Raimondo, US-Präsident Biden, findet viele lobende Worte. Er zielt dabei nicht nur auf die Industrie an sich, sondern auch die Effekte auf die weiteren Bereiche, allen voran das Bildungswesen. Denn die Zusammenarbeit mit Schulen und Universitäten ist ein extrem wichtiger Punkt, um die entsprechende Fachkräfte in den kommenden Jahren auch zur Verfügung zu haben.

Der Fachkräftemangel ist und bleibt ein Thema – nicht nur in den USA

Der Fachkräftemangel hatte in den USA zuletzt hohe Wellen geschlagen, viele Gerüchte schossen dabei ins Kraut. TSMC erklärte vor einigen Wochen, taiwanische Fachkräfte zur Fertigstellung der Bauarbeiten nach Arizona (siehe Titelbild) schicken zu wollen. Schnell witterten einige Ortsansässige, dass TSMC hier „billige Fachkräfte“ einschleust und riefen beinahe schon zum Boykott auf.

Auf der anderen Seite verärgerte auch dies die Taiwaner, die ihren Unmut in Foren Luft machen. Schnell musste TSMC beruhigen, lediglich etwas mehr als 100 Fachkräfte sollen direkt von TSMC kommen, einige weitere von Zulieferern – kein Vergleich jedoch zu den 12.000 Arbeitern, die aktuell dort beschäftigt sind.

Ähnlich könnte es aber auch hierzulande zugehen, wenn zum Start der ganzen neuen Fabriken die Fachkräfte nicht ausreichend zur Verfügung stehen. Denn es bauen nicht nur Intel und TSMC, sondern auch Bosch, Infineon und einige weitere mehr, die sich alle am gleichen Talentpool bedienen wollen. Auch hierzulande sind die Universitäten und Ausbildungsstätten deshalb zusammen mit der Politik in Zugzwang.