Cyberpunk 2077: Phantom Liberty im Test: Benchmarks (FHD, WQHD & UHD), Frametimes und VRAM
2/3Das Testsystem und die Benchmark-Szene
Alle Benchmarks wurden auf einem AMD Ryzen 9 7950X3D (Test) durchgeführt, der mit den Standardeinstellungen betrieben wurde. Als Mainboard war das Asus ROG Crosshair X670E Hero (BIOS 1415) verbaut.
Die CPU wurde von einem Noctua NH-D15S mit zentral installiertem 140-mm-Lüfter gekühlt. 32 GB Speicher (G.Skill TridentZ Neo, 2 × 16 GB, DDR5-6000, CL30-38-38-96) standen dem Prozessor zur Verfügung. Windows 11 22H2 mit sämtlichen Updates und aktiviertem HVCI war auf einer NVMe-M.2-SSD mit PCIe 4.0 installiert. Dasselbe galt für das Spiel. Resizable BAR wurde auf unterstützten Grafikkarten sowohl bei AMD als auch bei Nvidia und Intel genutzt.
Treiberversion | Game Ready | |
---|---|---|
AMD Radeon | Adrenalin 23.9.3 | ✓ |
Nvidia GeForce | GeForce 537.42 | ✓ |
Intel Arc | 4826 | ✓ |
Die 25 Sekunden lange Testsequenz findet innerhalb der Open World in der neuen DLC-Umgebung Pacifica Dogtown statt. Die Szene spielt bei Nacht und zeigt diverse Feuereffekte mitsamt aufwendigen Partikeleffekten, eine recht hohe Sichtweite sowie mehrere Gebäude und NPCs. Der Benchmark gehört zu den aufwendigeren Szenen des Spiels, die so aber an verschiedenen Stellen auftreten.
Für die Benchmarks kommt in allen Auflösungen das Ultra-Preset zum Einsatz. Bei den Rasterizer-Tests wird in Ultra HD auf DLSS, FSR oder XeSS mit der Qualitätsstufe „Quality“ zurückgegriffen, da ansonsten die Anforderungen zu hoch sind. Dasselbe gilt für die Raytracing-Benchmarks, bei denen allerdings in allen drei Auflösungen Upsampling auf der Stufe „Quality“ aktiv ist.
Auflösung | Grafikdetails |
---|---|
1.920 × 1.080 | Ultra-Preset |
2.560 × 1.440 | Ultra-Preset |
3.840 × 2.160 | Ultra-Preset + Upsampling „Quality“ |
Bei Raytracing | RT-Ultra-Preset + Upsampling „Quality“ |
Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD ohne RT
Cyberpunk 2077: Phantom Liberty reagiert vermutlich wie kein anderes Spiel derart krass auf den Wechsel der Auflösung. In hohen Auflösungen frisst das Game Grafikkartenleistung extrem, in geringen ist der Leistungshunger wiederum harmlos. In 1.920 × 1.080 werden 60 FPS bei den maximalen Ultra-Details und reiner Rasterizer-Grafik zum Beispiel bereits mit einer GeForce RTX 3060 Ti, GeForce RTX 4060, Radeon RX 6650 XT oder Arc A750 erreicht. Auch die GeForce RTX 3060 kommt noch auf gut spielbare Frameraten.
Schon in 2.560 × 1.440 steigen die Anforderungen spürbar an. Für 60 FPS benötigt es bereits eine GeForce RTX 3080, GeForce RTX 4070, Radeon RX 6800 oder Radeon RX 7700 XT – die liegen sehr deutlich über dem Leistungsniveau der 60-FPS-FHD-Modelle.
Für Ultra HD braucht es auch mit Upsampling eine High-End-GPU
Richtig ernst wird es in 3.840 × 2.160, obwohl die Redaktion dort DLSS „Quality“ bzw. FSR „Quality“ nutzt. Das Spiel wird also weiterhin in 2.560 × 1.440 gerendert (WQHD). Für gewöhnlich steigen die Anforderungen dadurch nur geringfügig (Upsampling kostet nun mal ebenfalls Leistung), in Cyberpunk 2077: Phantom Liberty ist der Sprung dagegen deutlich größer – warum auch immer.
60 FPS gibt es in UHD mit Quality-Upsampling effektiv erst ab einer GeForce RTX 4080 oder Radeon RX 7900 XT und damit einer absoluten High-End-Grafikkarte. Die GeForce RTX 3090 Ti scheitert knapp. Mit nativem Ultra HD erreicht dann nur noch die GeForce RTX 4090 das Ziel. Dabei ergibt natives Ultra HD ohnehin keinen Sinn, mit Upsampling ist eine vergleichbare bis höhere Bildqualität zu erreichen.
In Cyberpunk 2077: Phantom Liberty schneiden AMD- und Nvidia-Grafikkarten unter Nutzung des reinen Rasterizer-Renderers ziemlich genauso ab wie in den meisten anderen AAA-Spielen. Den RDNA-3-Modellen schmeckt das Game dabei minimal besser als den RDNA-2-Varianten – je mehr Pixel, desto besser für die neue Hardware. Vor diesem Hintergrund gelingt es den meisten Radeon-RX-7000-Modellen auch, ihren minimalen Rückstand auf die GeForce RTX in Full HD in hohen Auflösungen in einen Vorsprung umzuwandeln. So ist die GeForce RTX 4080 in Full HD noch 2 Prozent schneller, in Ultra HD liegt dagegen die Radeon um 8 Prozent vorne – 4 Prozent sind es im AAA-Schnitt laut Testparcours der Redaktion.
Intels Arc-Grafikkarten schneiden leicht besser als gewohnt ab, bleiben aber selbst mit dem Topmodell A770 Limited Edition mit 16 GB nach wie vor weit von der GeForce RTX 3060 Ti und der Radeon RX 6700 XT entfernt. Die Arc A770 ist in Full HD 7 Prozent flotter als die GeForce RTX 3060 und 2 Prozent performanter als die Radeon RX 6650 XT, die GeForce RTX 3060 Ti aber noch 14 Prozent entfernt.
Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD mit Raytracing
Mit Raytracing steigen die Anforderungen an die Grafikkarte weiter an. Radeons sind dabei wie gehabt durchweg überfordert, in vermutlich keinem anderen Spiel verlieren AMD-Modelle mit Raytracing so viel Performance wie in Cyberpunk 2077. Die Benchmarks mit RT-Ultra-Preset sind trotz FSR „Quality“ am Ende ein regelrechtes Desaster für sämtliche Radeons.
Die Radeon RX 7900 XTX rendert in WQHD mit RT-Ultra-Preset 43 Prozent langsamer als die GeForce RTX 4080, die GeForce liefert 76 Prozent mehr FPS. Bei reiner Rasterizer-Grafik lag die Radeon hingegen noch 3 Prozent vorne! Auch in anderen Spielen sind GeForce-Grafikkarten mit Raytracing meistens klar schneller als die Radeon-Produkte, so enorm wie in Cyberpunk 2077 ist der Unterschied aber für gewöhnlich nicht einmal im Ansatz.
60 FPS in Full HD beim RT-Ultra-Preset werden ab einer GeForce RTX 3080, GeForce RTX 4060 Ti und einer in Rasterizer- und anderen RT-Titeln viel schnelleren Radeon RX 7900 XT erreicht. Für WQHD muss es dann schon eine GeForce RTX 3080 Ti oder GeForce RTX 4070 Ti sein – die GeForce RTX 4070 scheitert aber nur knapp an dieser Marke. Keine einzige AMD-Grafikkarte, nicht einmal die Radeon RX 7900 XTX, erreicht die 60-FPS-Marke – bei aktiviertem FSR „Quality“!
60 FPS in Ultra HD sind in Cyberpunk 2077: Phantom Liberty trotz DLSS „Quality“ nur noch mit der GeForce RTX 4090 zu erreichen, die GeForce RTX 4080 bleibt weit von dieser Marke entfernt. Radeon-Grafikkarten erreichen derweil nicht einmal die 30-FPS-Grenze. Auf einer Radeon ist RT in UHD selbst mit Upsampling schlichtweg nicht drin.
Auf einer GeForce gibt es zwei Möglichkeiten, um die Spielbarkeit gegenüber der Nutzung von DLSS „Quality“ im Benchmark weiter zu verbessern: DLSS Super Sampling kann im Performance-Modus betrieben werden, was optisch keine allzu großen Einbußen mit sich bringt. Alternativ oder zusätzlich kann auf einer GeForce-RTX-4000-Grafikkarte DLSS Frame Generation hinzugeschaltet werden.
Dafür muss allerdings die Basis-Framerate (nach DLSS ohne Frame Generation) stimmen, andernfalls steigt die Latenz spürbar an. Hier empfiehlt die Redaktion mindestens 50 FPS ohne Frame Generation (sei es mit oder ohne DLSS) – und auch dann gilt es noch zu bedenken, dass das Spielgefühl nicht auf dem Niveau von klassisch berechneten zusätzlichen FPS liegt. Für ein besseres Spielgefühl sollte sich die Basis-Framerate auf mindestens 60 FPS oder eher noch mehr belaufen.
Besser als die Radeons, aber ebenfalls weniger gut als die GeForce-Produkte schneiden die Intel-Grafikkarten mit Raytracing in Full HD ab. Mit RT-Ultra- statt Ultra-Preset arbeitet die Arc A770 dadurch so schnell wie die Radeon RX 6800, die GeForce RTX 3060 ist aber weitere 9 Prozent flotter. Gut spielbar ist das Ganze mit 41 FPS auf der Arc aber ebenfalls nicht. Dafür muss das Upsampling aggressiver eingestellt oder die RT-Details reduziert werden.
Benchmarks mit Pathtracing („RT-Overdrive“) und DLSS 3.5
Im Artikel „Nvidia DLSS 3.5 im Test: Bessere Grafik in Cyberpunk 2077 mit Ray Reconstruction“ hat sich die Redaktion in der Zwischenzeit auch die Leistung des DLC mit Pathtracing-Renderer (Preset „RT Overdrive“) und DLSS 3.5 inklusive neuem Denoiser „Ray Reconstruction“ angesehen.
Im GPU-Limit ist das Framepacing sehr gut
Im GPU-Limit läuft Cyberpunk 2077 sehr rund. Das Framepacing arbeitet sowohl mit einer AMD- als auch mit einer Nvidia-Grafikkarte perfekt, die Frameausgabe ist sehr gleichmäßig. Dabei macht es auch keinen Unterschied, ob Raytracing an- oder abgeschaltet ist. Es gibt weder mittlere noch große zeitliche Ausreißer zwischen den einzelnen Bildern.
Auch bezüglich Shader-Compiling oder Traversal-Stottern gibt es nichts Negatives zu berichten. In Cyberpunk 2077 treten diese Probleme zumindest auf einem schnellen System nicht auf.
Der VRAM-Bedarf ist moderat
Cyberpunk 2077: Phantom Liberty benötigt nach wie vor nicht besonders viel Grafikkartenspeicher. Bei reiner Rasterizer-Grafik sind 10 GB bis hin zu Ultra HD völlig ausreichend. Mit Raytracing wird dann etwas mehr VRAM veranschlagt, 12 GB sind aber weiterhin bis inklusive WQHD völlig ausreichend. Erst in Ultra HD wird es knapp, auf der sicheren Seite ist man erst mit 16 GB. Auch mit 12 GB läuft das Spiel oft noch ordentlich, doch kann es nach längerer Spielzeit oder nach dem Ändern der Grafikoptionen ohne Neustart zu einem VRAM-Mangel kommen.