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The Talos Principle II: Puzzelnde Roboter werfen Gesellschaftsfragen auf

Update Dennis Krause
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The Talos Principle II: Puzzelnde Roboter werfen Gesellschaftsfragen auf
Bild: Cosmocover

Mit The Talos Principle II entführt Croteam den Spieler abermals in ein philosophisches Puzzle-Abenteuer – und in eine Stadt aus Robotern, die gesellschaftliche Fragen aufwirft. Die Entwickler setzen auf eine Reihe neuer Rätselmechaniken und lassen das Spiel auch deutlich hübscher als den ersten Teil aus dem Jahre 2014 aussehen.

Die Gesellschaft im Fokus

Der zweite Ableger der Reihe knüpft an die Thematik und Ereignisse des Vorgängers The Talos Principle an und katapultiert den Spieler rund 1.000 Jahre später in eine Roboter-Zivilisation. Als letzte Bewahrer der menschlichen Kultur, die schon im ersten Teil von einem Virus ausgelöscht wurde, frohlockt die Gesellschaft über ihren kürzlich errungenen Meilenstein der 1.000 Einwohner.

Der Spieler steuert im Verlauf der Geschichte den soeben fertiggestellten tausendsten Roboter und muss feststellen, dass der Gott Prometheus seine Gesellschaft nun als vollkommen betrachtet, auf seine Insel einlädt und die junge Spezies in einen internen Konflikt über ihre Zukunft fallen lässt: Sollen weitere Einwohner gebaut werden oder nicht?

Die Erlebnisse des Charakters auf der Insel werfen daher vollkommen neue philosophische Fragen auf: Während der erste Teil noch über die Notwendigkeit eines biologischen Körpers für die Definition des Menschen sinnierte, steht nun die Frage nach dem Nutzen und Verpflichtungen in einer Gesellschaft im Raum.

Im gesamten Spielverlauf möchte The Talos Priniciple II den Spieler daher mit Fragen und Dialogoptionen zum Nachdenken anregen. Die Entwickler versicherten dabei zur Gamescom, den Spieler nicht in eine bestimmte Richtung lenken oder für seine Entscheidungen bestrafen zu wollen. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Überlegungen des Spielers ohne Wirkung sind: Mit drei Hauptenden und einigen Variationen derselben lässt sich der Ausgang des Spiels durchaus verändern.

Bekanntes Spielprinzip mit weniger Frust

Trotz der neuen Themensetzung bleibt sich The Talos Principle II treu und lädt weiterhin zum Rätseln ein. In der gesamten Spielwelt sind Puzzles versteckt, die zum Fortschreiten gelöst werden müssen. Die Entwickler schrauben aber an den Rätseln: Wurden die Puzzle im ersten Teil bis zur beinahen Unlösbarkeit noch progressiv schwerer und frustrierender, so wird die Schwierigkeit diesmal überarbeitet und die besonders schweren Rätsel im sogenannte Gold-Puzzle ausgelagert. Diese sollen noch schwieriger als vergleichbare im Vorgänger sein, im Gegenzug notwendig abzuschließende Rätsel aber lösbarer sein.

Mit den Sparks ein Puzzle überspringen

Neben der angepassten Schwierigkeit können Spieler mithilfe eines Sparks ein Puzzle auch direkt überspringen, dabei verschwindet das Puzzle jedoch nicht. Es kann jederzeit gelöst werden und der Spark somit wiedererlangt werden.

Das Science-Fiction-Spiel wartet in jedem der zwölf Cluster mit ganzen elf Rätsel auf. Davon sind acht „normale“ Puzzle notwendig für den Spielfortschritt, ein weiteres als Gold-Puzzle und je zwei versteckte Puzzle sind pro Cluster optional lösbar. Damit hat der Spieler an insgesamt 132 Rätseln zu knabbern – zwölf mehr als im Vorgänger.

Neue Gameplay-Mechaniken

Darüber hinaus erweitert Croteam die zur Verfügung stehenden Rätselmechaniken. So sollen neben den aus dem ersten Teil bekannten Mechaniken nun auch etwa ein

  • Teleporter
  • Bohrer, um Signale durch Wände zu hieven
  • Lüfter, mit denen Sprünge umgelenkt werden können
  • „Accumulator“, der Signale kopieren kann

hinzugefügt werden. Zur Spielemesse hielten die Entwickler der Redaktion einige Mechaniken noch vor, den Rätselnden werden somit also noch weitere Möglichkeiten zur Hand gegeben.

Spieler ohne Erfahrungen mit dem ersten Teil sollen allerdings nicht überfordert werden: Der zweite Teil führt zu Beginn noch einmal durch alle Mechaniken des Vorgängers.

Eine Stadt aus Robotern

Ein kurzer Blick wurde auch in die Stadt der Roboter-Zivilisation gewährt. In dieser kann der Spieler mit anderen Vertretern seiner Spezies interagieren. Die Entscheidungen des Spielers sollen Einfluss auf den offen begehbaren Ort haben. Dies ist jedoch optional, der Hauptfokus des Gameplays liegt weiterhin auf dem Lösen der Puzzles.

Opulente Grafik durch Unreal Engine 5

Bereits im ersten Gameplay-Trailer aus dem Juni fiel die Grafik des Spiels positiv auf. Im Gespräch mit den Entwicklern erfuhr ComputerBase, dass man sich nicht mehr auf die hauseigene Serious Engine verlässt, sondern stattdessen auf die Unreal Engine 5 gewechselt ist. Zumindest in der bereits einsehbaren Alpha Build des Spiels konnte der Ersteindruck aus dem Juni bestätigt werden. The Talos Principle II sieht sehr zeitgemäß aus. Die Systemanforderungen sind allerdings noch nicht bekannt.

Breite Veröffentlichung geplant

Gepuzzelt werden kann auf Windows, Xbox Series X und S sowie PlayStation 5. Ein genaues Veröffentlichungsdatum bleibt der Publisher DevolverDigital zwar noch schuldig, man möchte das Puzzle-Abenteuer allerdings noch vor Ende des Jahres veröffentlichen.

ComputerBase hat die Informationen zu diesem Artikel von DevolverDigital unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

Update

Veröffentlichung steht fest

Mit einem neuen Trailer kündigt sich The Talos Principle 2 offiziell für den 2. November 2023 an. Das Spiel wird wie geplant auf dem PC, Xbox Series X/S sowie PlayStation 5 erscheinen.

Vorbesteller erhalten einen Rabatt in Höhe von 10 Prozent und können sich das Spiel auf Steam (26,09 Euro) und im Epic Games Store (24,29 Euro) bereits in die Bibliothek holen. Für Spieler auf den Konsolen gibt es noch keine Möglichkeit zur Vorbestellung.

Wer sich die Zeit bis zum Release mit Puzzeln vertreiben möchte, kann den Vorgänger aus dem Dezember 2014 gegenwärtig für 2,89 Euro auf Steam kaufen.

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