Forza Motorsport im Test: Spielkritik und Fazit
4/4Wie gut ist Forza Motorsport?
In seinem Simcade-Bereich ist Forza Motorsport ein fester Anwärter auf die Poleposition. Das ist auch der neueste Teil. Konkurrenz stammt teils aus eigenem Hause, denn das Reboot soll die Serie in eine Live-Service-Zukunft führen.
Aus dem Bündel gesammelter Wertungen lässt sich extrahieren, dass Forza Motorsport hervorragend aussieht, eine glaubwürdige Fahrphysik besitzt – die unter anderem Reifenverschleiß, Streckenoberfläche und Setup berücksichtigt –, sich hervorragend fährt und beim reinen Fahren eine Menge Spaß macht. Der „Himmel auf Erden“ sei das Spiel in diesem Bereich, lobt GamePro. In der Regel wird auch die KI positiv gewürdigt, lediglich der Führende setze sich immer noch viel zu weit ab.
Die wird nun auch als Regelwächter eingesetzt: Wer absichtlich andere Spieler rammt, wird beim Matchmaking mit ihnen zusammengepackt und fährt in einer Rüpelserie. Auch die Überwachung von Streckenlimits ist scharf und wird im Allgemeinen gelobt, so etwa bei Eurogamer. Game Informer bemängelt allerdings, dass Strafen inkonsistent seien – im Grunde also so wie in echten Rennserien. Das führt dazu, dass das Fahren eine Menge Spaß macht, zumindest in der Online-Komponente und gegen die Uhr im wieder zurückgekehrten Rivals-Modus.
Dem Fluch der Dienstleistung scheint Forza Motorsport nicht ganz entkommen zu können. Mehr als 20 Strecken und 500 Fahrzeuge zum Start seien zwar erst einmal genug, aber nicht so umfangreich wie bei den Vorgängern, schreiben mehrere Tester. „Mikrotransaktionen fühlen sich weniger widerwärtig an, als sie könnten“, heißt es zudem bei Eurogamer. Sie bleiben also relativ moderat.
Weniger dauerhaften Spaß macht zudem die Karriere. Sie wird häufig als uninspiriert beschrieben, weil sich der Ablauf der Rennen und der ebenso rudimentären Wochenenden immer wiederholt. Spezielle Veranstaltungen oder abweichende Formate fehlen, die Inszenierung sei langweilig. Umstritten ist dabei das neue Progressionssystem: Autos müssen mit Credits gekauft werden, Upgrades aber über Erfahrungspunkte für das jeweilige Fahrzeug freigeschaltet werden. Für GameSpew resultiert das in einer bewussteren und gezielteren Nutzung von Upgrades, für andere Tester bringt das System unnötigen Grind in das Renngeschehen.
Ganz so gut wie die Vorgänger ist das Reboot deshalb nicht. VGC hält fest, dass Handling und Grafik aktuell genug sind. Das aber heißt: Es müssen Updates kommen. Für GamesRadar+ ist der Teil wegen der rudimentären Karriere ein Schritt zurück, in der Regel überwiegt aber die Zufriedenheit mit dem verbesserten Fahrmodell. Und das Fahren war schon immer das, was bei den Motorsport-Teilen im Vordergrund stand. Wer sich beim Drehen von Runden und beim Suchen der schnellsten Zeit selbst beschäftigen kann, findet demnach auch hier wieder eine passende Begleitung.
Publikation | Wertung |
---|---|
Eurogamer | 4/5 |
Game Informer | 8.75/10 |
GamesRadar+ | 3.5/5 |
GameSpew | 9/10 |
GamePro | 87/100 |
Game Reactor | 8/10 |
Video Games Chronicle | 4/5 |
Metacritic (PC) | Presse: 85/100 Nutzer: – |
Fazit
Microsoft hat mit Forza Motorsport ein technisch gutes, aber kein perfektes PC-Spiel abgeliefert, denn zu Anfang stottert die Engine spürbar. Das ist auch daran zu erkennen, dass bereits wenige Tage nach dem Launch die Performance auf allen Grafikkarten mittels eines Updates deutlich verbessert worden ist und Upsampling zum Release schlicht nicht korrekt funktioniert hat. Aber Microsoft ist dran und erste Besserung eingetreten.
Optisch handelt es sich bei Forza Motorsport um ein schickes Spiel, aber um kein herausragendes. Die F1-Serie, allen voran der aktuelle Titel F1 23 , steht Forza Motorsport in Sachen Optik in nichts nach und ist hinsichtlich der Raytracing-Effekte überlegen. Bezüglich der Anforderungen an die Grafikkarte gehört Forza Motorsport in die Mittelklasse. High-End-Hardware wird nicht gleich benötigt, aber etwas Rechenleistung muss schon vorhanden sein, um ausreichend FPS erreichen zu können.
GeForce-Grafikkarten schmeckt Forza Motorsport aktuell etwas besser als den Radeon-Pendants, doch letztere haben mit dem „Performance-Patch“ deutlich aufgeholt. Auch Intels Arc-Beschleuniger kommen gut in dem Spiel zurecht und schneiden besser ab als in den meisten anderen Titeln.
Handfeste störende technische Probleme konnte die Redaktion beim Test nicht feststellen. Zwar gibt es noch einige Kleinigkeiten, die besser sein könnten, von größeren Problemen bleibt Forza Motorsport auf dem PC jedoch verschont.
ComputerBase hat Forza Motorsport vom Publisher Microsoft zum Testen erhalten. Das Spiel wurde unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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