Starfield: Update bringt DLSS-Support für Steam und Game Pass

Fabian Vecellio del Monego
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Starfield: Update bringt DLSS-Support für Steam und Game Pass
Bild: Bethesda

Bald drei Monate nach Release erhält Starfield mit dem Update auf die Version 1.8.86 offiziell DLSS Super Resolution und DLSS Frame Generation, sowohl für die Steam-Version als auch per Xbox Game Pass auf dem PC. Auch weitere Verbesserungen und Fehlerbehebungen sind mit von der Partie, darunter die Essen-Taste.

Bethesda integriert DLSS offiziell

Rund eine Woche nach Release des Weltraum-Rollenspiels am 6. September kündigte Entwickler Bethesda am 13. September an, viele von Spielern gewünschte Features nachzureichen. Darunter auch Nvidias Upscaling-Technik DLSS, denn zum Start bot Starfield lediglich AMDs FSR. Gut zwei Monate später ist es nun soweit, Patch 1.8.86 steht allen PC-Spielern zur Verfügung, egal ob über Steam oder Xbox Game Pass.

Und tatsächlich haben die Entwickler nicht nur DLSS Super Resolution integriert, sondern ebenso die Kantenglättungs-Option DLAA, die Zwischenbildberechnung DLSS Frame Generation und damit einhergehend Nvidia Reflex. Das Update bringt außerdem teils massive Leistungsverbesserungen für CPUs mit vielen Kernen und insbesondere GeForce-Grafikkarten, wie Digital Foundry herausgefunden hat.

Was ist DLSS Super Resolution?
Nvidias Deep Learning Super Sampling kombiniert eine temporale KI-Kantenglättung ähnlich TAA mit einem ebenso temporal arbeitenden Upscaling-Algorithmus. DLSS Super Resolution (ehemals DLSS 2) als Kernbestandteil des DLSS-Featuresets funktioniert auf Grafikkarten der Serien GeForce RTX 2000 (Turing), RTX 3000 (Ampere) sowie RTX 4000 (Ada) und ermöglicht es, Spiele in einer niedrigeren Auflösung zu berechnen als anschließend die Ausgabe über den Bildschirm erfolgt. Das benötigt weniger Leistung, steigert also die FPS oder kann Energie einsparen.

Zielsetzung ist es, eine bessere Bildqualität zu liefern als es klassisches Upscaling und TAA in Kombination können, sodass die native Qualität nach Möglichkeit erhalten bleibt. Die Bildqualität hängt allerdings stark von der Ausgabe-Auflösung und dem gewählten Upscaling-Profil ab. Faustregel: Je höher die Auflösung und je kleiner der Upscaling-Faktor, desto besser ist das Ergebnis.
Profil Upscaling-
Faktor
Prozent der
Ausgabe-Auflösung
Rendering-Auflösung bei …
8K UHD
8.192 × 4.320
4K UHD
3.840 × 2.160
QHD
2.560 × 1.440
Full HD
1.920 × 1.080
Quality 1,5 66,6 % 5.461 × 2.880 2.560 × 1.440 1.707 × 960 1.280 × 720
Balanced 1,724 58,0 % 4.752 × 2.506 2.227 × 1.253 1.485 × 835 1.114 × 626
Performance 2 50,0 % 4.096 × 2.160 1.920 × 1.080 1.280 × 720 960 × 540
Ultra Performance 3 33,3 % 2.731 × 1.440 1.280 × 720 853 × 480 640 × 360
Einen Sonderfall nimmt DLAA (Deep Learning Anti-Aliasing) ein, wobei der DLSS-Algorithmus ohne Upscaling verwendet wird. Dementsprechend findet die Berechnung der Frames in nativer Auflösung statt, sodass DLSS den Aspekt der Kantenglättung übernimmt und die Bildqualität weiter steigern kann.
Was ist DLSS Frame Generation?
Bei DLSS Frame Generation handelt es sich um eine Zwischenbildberechnung, die lediglich auf Grafikkarten der Serie GeForce RTX 4000 funktioniert und von Nvidia als FPS-Multiplikator beworben wird. Tatsächlich kann Frame Generation die FPS im besten Fall verdoppeln, indem zwischen zwei von der GPU auf herkömmlichem Wege gerenderte Frames durch Interpolation ein weiterer Frame geschoben wird.

Weil die GPU zu diesem Zweck ohne die CPU arbeitet, kann DLSS Frame Generation einerseits helfen, im CPU-Limit mehr FPS quasi aus dem Nichts zu schaffen. Andererseits leidet die Latenz beim Einsatz von Frame Generation deutlich, was nur teilweise durch Nvidia Reflex kompensiert werden kann. Spieler sollten daher darauf achten, dass schon vor Frame Generation eine flüssige Bildrate von mindestens 50 bis 60 FPS anliegt. Die Bildqualität der generierten Frames wiederum ist zumeist unproblematisch, wenngleich es Artefakte geben kann.

Mehr Details: DLSS Frame Generation – Technik, Bildqualität und Leistung

Abseits des neuen DLSS-Supports bringt der Patch 1.8.86 einige weitere Anpassungen. So gibt es nun eine von vielen Spielern herbeigesehnte Essen-Taste, um die in der Spielwelt verteilte Nahrung prompt verzehren zu können, ohne den umständlichen Umweg über das Inventar gehen zu müssen. Eine vollständige Liste der Änderungen findet sich in den Release Notes.

Eine schwere Geburt

Starfield und DLSS haben eine komplizierte Vergangenheit. Ende Juni mehrten sich die Vorwürfe, AMD blockiere Nvidias Upscaling bei Technik-Partnerschaften mit Spieleentwicklern, angeheizt durch das fehlende DLSS bei Bethesdas neuem Rollenspiel. Nach anfänglichem stummen Aussitzen gab AMD zur Gamescom vorsichtig zu verstehen, dass Bethesda DLSS durchaus implementiere dürfe, die ganze Angelegenheit aber keineswegs einseitig sei und die geschlossenen Verträge sich durchaus mit diesem Thema beschäftigen. Ob mit der eingeräumten Bitte nach der Priorisierung von FSR finanzielle Anreize verknüpft wurden und Bethesda DLSS zwar inzwischen implementieren durfte, davor aber noch nicht, blieb offen.

Tests und Berichte zu Starfield

Es ist jedenfalls nicht auszuschließen, dass der Aufschrei dazu beigetragen hat, dass DLSS nun nach einer kurzen Beta-Phase offiziell nachgereicht wird respektive die Zeit der FSR-Exklusivität kürzer ausfällt als ursprünglich vielleicht einmal angedacht. Auch das inzwischen geplante und in Aussicht gestellte Upgrade auf FSR 3 mit Fluid Motion Frames (Test) könnte eine Folge sein, schließlich nannte AMD selbst Starfield nie als in Zukunft unterstützten Titel, obgleich die Technik-Partnerschaft hinlänglich bekannt war. Wann FMF in Starfield wiederum verfügbar sein soll, bleibt weiterhin offen.