Starke Preissteigerungen: Mobiler DRAM und NAND soll 2024 deutlich teurer werden

Volker Rißka
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Starke Preissteigerungen: Mobiler DRAM und NAND soll 2024 deutlich teurer werden
Bild: SK Hynix

Bereits seit einiger Zeit ist es sichtbar: Die Talsohle der Preise für DRAM und NAND ist durchschritten. Nun geht es steil bergauf, das Jahr 2024 soll insbesondere prozentual betrachtet ein deutliches Preisplus hervorrufen. Auch Endkundenprodukte dürften letztlich teurer werden.

Bekanntlich geben Unternehmen Preissenkungen beim Material nur sehr begrenzt an ihre Kunden weiter, ziehen auf der anderen Seite bei Preissteigerungen ihrer Rohstoffe die Endkundenpreise jedoch schnell an. Zu solch einem Szenario könnte es im Jahr 2024 in bestimmten Bereichen wieder kommen.

Fürs Smartphone wird es binnen kurzer Zeit deutlich teurer

Denn die Preise für DRAM und NAND kennen zuletzt primär den Weg nach oben. Prognosen, die bereits Preissteigerungen enthielten, wurden noch einmal nach oben korrigiert. Neuerdings betrifft dies aber nicht nur die PC- und Serversparte, sondern auch das mobile Umfeld. DRAM für Smartphones soll im aktuellen Quartal bereits um rund 20 Prozent teurer werden, im neuen Jahr geht es direkt mit weiteren 20 Prozent weiter – nach oben korrigiert von ehemals prognostizierten rund 10 Prozent. Ähnlich sieht es beim passenden NAND aus: eMMC und UFS sollen in diesem Quartal bereits um bis zu 15 Prozent im Preis nach oben gehen und zu Beginn des neuen Jahres noch einmal um rund 20 Prozent nachlegen.

Preisprognosen für DRAM und NAND im Smartphone
Preisprognosen für DRAM und NAND im Smartphone (Bild: TrendForce)

Im PC-Segment ist aktuell Stillstand angesagt

Beim Arbeitsspeicher für PCs und mehr hat es sich nach einem ersten Aufbäumen im Herbst zuletzt wieder etwas beruhigt. Die Spot-Preise an der Speicherbörse von DRAMeXchange liegen minimal über denen, die Anfang November gezahlt wurden. Das Weihnachtsgeschäft ist hier aber längst durch, das tendenziell nachfrageschwache erste Quartal folgt nun.

Im Handel ging es deshalb mitunter sogar wieder ein wenig runter mit dem Preis – oder das Niveau wurde in den letzten Wochen gehalten. Der Preis liegt damit zwar noch immer 20 Prozent über dem Minimum aus dem September dieses Jahres, unterm Strich ist RAM nach wie vor ziemlich günstig und lässt noch keinen direkten Grund zur Beunruhigung erkennen. Da die Nachfrage nach PCs zu Beginn des neuen Jahres nicht direkt sprunghaft ansteigen wird, ist nicht von einer direkten Preisexplosion auszugehen.

Der Schweinezyklus lässt grüßen

Die periodische Schwankung der Angebotsmenge und des Marktpreises wird auch als Schweinezyklus bezeichnet und ist bei Speicherchips regelmäßig zu beobachten. Bei hoher Nachfrage werden die Produktionskapazitäten aufgestockt, was spätestens bei sinkender Nachfrage zu einer Überversorgung mit drastischem Preisverfall führt. Hersteller sorgen mit einer Drosselung der Produktion für eine Stabilisierung der Preise.