Radeon RX 7600: AMD verkauft das einst problematische MBA-Design jetzt doch

Ursprünglich gab es mit AMDs Referenzdesign der im Mai 2023 vorgestellten Radeon RX 7600 (Test) ein Problem beim 8-Pin-Stromstecker. Infolgedessen erschienen damals nur Custom-Designs der kleinsten dedizierten RDNA-3-Grafikkarte. Fast ein Jahr später hat das Referenzdesign den Handel aber jetzt doch noch erreicht.

Nicht alle Kabel passten in die ursprüngliche RX 7600 MBA

ComputerBase hatte das MBA-Modell („Made by AMD“) in der Redaktion. Und bei ebendiesem Referenzdesign mit 8-Pin-Anschluss konnte es zu einem Problem mit einigen Stromsteckern kommen. Denn bekanntlich gibt es nicht nur native 8-Pin-Stecker, sondern auch 6+2-Pin-Stecker, bei denen ein 6-Pin-Anschluss für gemäß Spezifikation maximal 75 Watt mit zwei weiteren Pins für insgesamt 150 Watt gerüstet wird. Und einige solche 6+2-Pin-Stecker ließen sich nicht ordnungsgemäß mit der Radeon RX 7600 MBA verbinden, weil sie nicht einrasten konnten. Die Ursache fand sich bei der Backplate des MBA-Designs, die entsprechenden 6+2-Pin-Steckern zu wenig Platz lässt.

Schon zum Marktstart der Grafikkarte hatte AMD gegenüber TechPowerUp zu verstehen gegeben, dass die Radeon RX 7600 als MBA-Modell erst später den Handel erreichen werde. Das dann verkäufliche Referenzdesign sei explizit für alle Arten von Stromkabeln geeignet, hieß es. Damals war von einem um einige Wochen verzögerten Marktstart die Rede. Tatsächlich war die Radeon RX 7600 MBA aber auch viele Monate später nicht verfügbar; AMD schien sich ganz auf Custom-Designs der Boardpartner zu verlassen.

Rückkehr nach 10 Monaten

Jetzt allerdings ist X-Nutzer RawMango aufgefallen: AMD führt besagte Grafikkarte inzwischen im eigenen Webshop. Dabei geht der Hersteller nicht auf eine erfolgte Korrektur der Backplate-Problematik ein und auch das Box-Art der abgebildeten Verpackung lässt entsprechende Rückschlüsse nicht zu. Es ist aber davon auszugehen, dass AMD das Problem rund 10 Monate später aus der Welt geräumt hat. Das MBA-Design kostet im AMD-Shop indes 298 Euro, wohingegen einzelne Custom-Designs der Radeon RX 7600 im Preisvergleich bereits ab rund 255 Euro gelistet werden.

Die erst im Januar dieses Jahres vorgestellte, erschienene und etwas schnellere 16-GB-Variante Radeon RX 7600 XT (Test), startet ab 350 Euro.

	RX 7900 XTX	RX 7900 XT	RX 7800 XT	RX 7700 XT	RX 7600 XT	RX 7600
Architektur	RDNA 3
GPU	Navi 31		Navi 32		Navi 33
Design	Chiplet 1 × GCD + 6 × MCD	Chiplet 1 × GCD + 5 × MCD	Chiplet 1 × GCD + 4 × MCD	Chiplet 1 × GCD + 3 × MCD	Monolithisch
Fertigung	TSMC N5 (GCD) TSMC N6 (MCD)				TSMC N6
Transistoren	57,7 Mrd		28,1 Mrd.		13,3 Mrd.
Chipgröße	300 mm (GCD) 37,5 mm (1 × MCD)		200 mm (GCD) 37,5 mm (1 × MCD)		204 mm²
CU/SM	96	84	60	54	32
FP32-ALUs	6.144/12.288	5.376/10.752	3.840/7.680	3.456/6.912	2.048/4.096
RT-Kerne	96, 2nd Gen	84, 2nd Gen	60, 2nd Gen	54, 2nd Gen	32, 2nd Gen
KI-Kerne	192, 1st Gen	168, 1st Gen	120, 1st Gen	108, 1st Gen	64, 1st Gen
Game-Takt	2.300 MHz	2.000 MHz	2.124 MHz	2.171 MHz	2.470 MHz	2.250 MHz
Boost-Takt	2.500 MHz	2.400 MHz	2.430 MHz	2.544 MHz	2.760 MHz	2.625 MHz
FP32-Rechenleistung	61,4 TFLOPS	51,6 TFLOPS	37,3 TFLOPS	35,2 TFLOPS	22,6 TFLOPS	21,5 TFLOPS
FP16-Rechenleistung	122.9 TFLOPS	103,2 TFLOPS	74,6 TFLOPS	70,3 TFLOPS	45,2 TFLOPS	43 TFLOPS
Textureinheiten	384	336	240	216	128
ROPs	192		96		64
L2-Cache	6.144 KB		4.096 KB		2.048 KB
Speicher	24 GB GDDR6	20 GB GDDR6	16 GB GDDR6	12 GB GDDR6	16 GB GDDR6	8 GB GDDR6
Speicherdurchsatz	20 Gbps		19,5 Gbps	18 Gbps
Speicherinterface	384 Bit	320 Bit	256 Bit	192 Bit	128 Bit
Speicherbandbreite	960 GB/s	880 GB/s	624 GB/s	432 GB/s	288 GB/s
Infinity-Cache	96 MB, 2nd Gen	80 MB, 2nd Gen	64 MB, 2nd Gen	48 MB, 2nd Gen	32 MB, 2nd Gen
IC-Bandbreite	2,5 TB/s	2,0 TB/s	2,1 TB/s	1,6 TB/s	200 GB/s
Slot-Anbindung	PCIe 4.0 ×16				PCIe 4.0 ×8
TBP	355 Watt	315 Watt	263 Watt	245 Watt	190 Watt	165 Watt