120-mm-Kühler im Test: Cool-Scraper, Vanessa-L & Big Typhoon im Vergleich

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Martin Eckardt
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Testsetup

Da wir es im minimalen Drehbereich mit Kühlkombinationen zu tun haben, die mit extrem geringen Luftfördervolumina arbeiten, verzichten wir auf das Übertakten unserer Plattform und verwenden stattdessen unseren ohnehin sehr hitzköpfigen Prescott auf 2,8 GHz Standardtakt. Schließlich ist mit wärmebedingten Systemabstürzen aus Sicht der Vergleichbarkeit nur den wenigsten geholfen. Alle übrigen Faktoren der Testplattform bleiben allerdings unangetastet.

  • P4 Prescott 2,8GHz
  • Abit IC7 (Intel 875P), Sockel 478
  • Yeong-Yang Midi-Tower YY-5601 - geschlossen - keine Belüftung
  • Antec SmartBlue 350 W Netzteil mit 92-mm-Bodenventilator
  • Asus FX5900 Ultra (VF-700-Cu)
  • Raumtemperatur: ca. 21°C
  • Windows XP Prof.
  • Silikon-Wärmeleitpaste


Bevor wir die Temperaturtests starten, sieht der Ablaufplan zunächst je eine zweistündige Gehäuseaufwärmphase vor, die mit allerlei auslastenden Applikationen (Aquamark3, Toaster etc.) gespickt ist. Daran schließt sich eine 30-minütige Lastphase mit dem Tweakers4u Toaster 3 mit aktivierter HT-Funktion an, deren Temperaturverlauf per MotherBoard-Monitor dokumentiert wird.

Eine wichtige Anmerkung sollte beim Genießen der folgenden Temperaturwerte nicht vergessen werden: Unser Testsystem reflektiert weitestgehend reale Testbedingungen in geschlossener und unventilierter Konfiguration, woraus auf den ersten Blick sehr hohe Kern-Temperaturen resultieren. Allerdings spielen sowohl Sockelausrichtung als auch Gehäuselayout gängigen Tower-Kühlern sehr stark in die Karten, da die erwärmte Luft nicht nur im Gehäuse verwirbelt, sondern zum Teil auch gleich abtransportiert wird, sodass die hier aufgezeigten Relationen in ausgeglicheneren Aufbauten mitunter deutlich divergieren können. Des Weiteren gilt: Je besser ein System belüftet ist, desto geringer fallen die Unterschiede zwischen den verschiedenen Konstruktionen aus und desto niedriger sind natürlich die entscheidenden Extremtemperaturen. Eine generelle, unbedingte Übertragung der hier ermittelten Ergebnisse auf eine beliebige andere Plattform wäre daher fatal.

Temperaturvergleich

Last – Temperaturvergleich
  • 12 Volt [NB SX1: 1200 U/min]:
    • TT Big Typhoon [Serie]
      62,5
    • Noiseblocker Cool-Scraper [NB SX1]
      64,0
    • Titan Vanessa L-Type [Serie]
      64,0
    • TT Big Typhoon [NB SX1]
      64,5
    • TT Sonic-Tower [mittig NB SX1]
      65,5
    • Titan Vanessa L-Type [NB SX1]
      67,0
    • Thermalright XP-120 [NB SX1]
      71,5
  • 5 Volt [NB SX1: 650 U/min]:
    • Titan Vanessa L-Type [Serie]
      67,5
    • Noiseblocker Cool-Scraper [NB SX1]
      73,0
    • TT Big Typhoon [Serie]
      73,5
    • TT Big Typhoon [NB SX1]
      74,5
    • Titan Vanessa L-Type [NB SX1]
      75,0
    • TT Sonic-Tower [mittig NB SX1]
      76,5
    • Thermalright XP-120 [NB SX1]
      81,5
Einheit: °C

Thermaltake Big Typhoon wurde real mit 1400 U/min und
700 U/min betrieben. Beim Titan Vanessa waren es mit
Serienlüfter 2200 U/min bzw. 1100 U/min.

Der Noiseblocker Cool-Scraper zeigt in Kombination mit dem SX1 Ultra Silent Lüfter eine absolut bestechende Leistung und setzt sich trotz niedrigster Drehzahl an Rang zwei unseres Rankings. Im direkten Vergleich zur 120-mm-Konkurenz mit gleicher Ventilator-Bestückung erobert sich das Coollink-Fabrikat die unangefochtene Spitzenplatzierung. Die Vanessa L ist mit lautem Serienlüfter ähnlich stark wie der Scraper, verliert aber mit niedertourigem SX1 geringfügig an Boden. Den ähnlich gebauten Thermalright XP-120 deutlich deklassierend, kann der Big Typhoon die Performance des Cool-Scrapers bei gleicher Ventilierung erstaunlicherweise mitgehen und gehört damit zu den großen Überraschungen des Vergleiches. Für den Thermaltake-Exoten spricht zudem im Gegensatz zu den gängigen Tower-Kühlern die bauartbedingte Zusatzkühlung der sockelnahen, stabilitätssensitiven elektronischen Bauteile.