Dämmmatten für den PC im Test: Fünf Sets für einen leisen Rechner

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Martin Eckardt
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NB Evolution Red

Für den letzten üppigen Farbtupfer im Vergleich sorgt Noiseblocker mit dem feuerroten Universaldämmkit aus der Evolution-Flat-Serie. Getreu dem Firmennamen hat sich die deutsche Schmiede seit Jahr und Tag für den leisen PC eingesetzt und mit den eigens entwickelten Silent-Produkten, beispielsweise dem mittlerweile legendären Cool-Scraper Prozessorkühler, immer wieder deutliche Akzente am Markt setzen können. Nun zieht der Hersteller mit gleich drei Schallabsorbierern in den Kampf, wobei die Evolution-Red mit leicht über 30 Euro noch zu den günstigeren Noiseblocker-Dämmern gehören.

Noiseblocker Evolution Red

Charakteristisch für die qualitativ hervorragenden Noiseblocker-Matten ist die vorhandene Materialschichtung, wobei jede Lage mit ihren spezifischen Eigenschaften zum optimalen Schallschluck-Erlebnis beitragen soll. Als Schwerschicht dient zunächst die bekannte Bitumenpappe auf gesundheitsunbedenklicher Erdölbasis, allerdings mit nur einem Millimeter Dicke. Daran schließt sich eine etwa elf Millimeter starke, weiche Lage Noiseblocker-Spezial Akustikschaumstoff zur Dämpfung von Luftschall an. Den Abschluss bildet ein relativ oberflächenglattes Akustikfleece mit leicht kariertem Relief, das hauptsächlich zur Filterung von sehr hohen Frequenzen dienen soll. Insgesamt weisen die roten, TÜV-zertifizierten Evolutionäre, begründet durch die dünne Bitumenschicht, eine vergleichsweise geringe Masse pro Dämmfläche auf.

Noiseblocker Evolution Red

Das saubere Bearbeiten der Matten erweist sich in der Praxis als recht schwierig, da mit dem mitgelieferten Cutter-Messer zunächst die harte Bitumenpappe angeritzt und durchbrochen, und mit weiteren Schnitten bis zur schnittresistenten Fleece-Oberhaut vorgedrungen werden muss. Aufgrund des geringen Rückhalts erweisen sich die Matten zwar als relativ flexibel, legen aber ein vergleichsweise elastisches Biegverhalten an den Tag.

Etwas unpassend finden wir die Tatsache, dass Noiseblocker dem Lieferumfang keinerlei Themendokumentation beilegt. Wesentlich erquickender ist es da definitiv, dass das spendierte Dämmmaterial mehr als ausreichend für unseren Fullsize-Tower war und dass der Vorschnitt der fünf großen Matten in Breite wie Länge nahezu ideal auf die etablierten Innenmaße für die beliebten Chieftec-Derivate respektive -Nachkömmlinge anderer Marken abgestimmt ist, um effizientes, schnittverlustarmes Gehäusedämmen zu unterstützen.

NB Evolution EQ-Platinum

Das Aushängeschild von Noiseblocker sind zweifelsfrei die Platinum-Dämmer der Evolution-EQ-Serie. Mehr Dämmleistung ist laut Angaben des Herstellers nicht möglich. Deshalb sind wir natürlich sehr gespannt, was das schwerste, aber mit knapp 50 Euro auch teuerste Dämmset im Vergleich zu leisten im Stande sein wird.

Noiseblocker Evolution Platinum

Die etwa 20 mm dicken, piekfein anmutenden Kombimatten des Sets sind vierlagig aufgebaut und sollen so die im PC entstehenden Geräuscheinflüsse optimal abdämmen. Die oberste Schicht besteht aus einer metallisierten Microfleeceauflage, die speziell zur Abschirmung eines breiten Spektrums an Hochfrequenzen entwickelt wurde. Darunter liegt eine dicke Schicht Akustikschaumstoff zur wirkungsvollen Dämmung und Dämpfung von auftretendem Luftschall. Die unterste Schicht bildet die beliebte Schwerschichtfolie zur effektiven Resonanzverringerung. Zwischen diesen beiden Lagen liegt eine Aluminium-Thermostabilisatorfolie, die die Wirkung der Schwerschicht auch bei Temperaturen über 20 Grad Celsius kaum einbrechen lassen soll.

Noiseblocker Evolution Platinum

Die Verabreitung der Platinum-Blocker gestaltet sich ausgesprochen schwierig, da sich die Kombination aus Schwerpappe und Aluminiumfolie nur sehr schlecht durchtrennen lässt. Hinzu gesellt sich die schnittfeste, oberste Metallfleece-Schicht, die ebenfalls einen sauberen Schnitt verlangt. Somit kann es durchaus vorkommen, dass beim häufigeren Scheiden und Ritzen der zentrale Schaumstoff etwas ausfranst.

Die fünf im Lieferumfang befindlichen Matten waren zur vollständigen Beklebung unseres Gehäuses gut ausreichend. Die für die Laufwerkblenden vorgeschnittenen 5,25"-Dämmer mussten nicht zum Einsatz kommen, stattdessen haben wir auf eine komplette Matte gesetzt. Auch die Fronttür konnten wir rückseitig abdämmen, wenngleich es mit der Höhe der Matten schon recht knapp um die Schließfähigkeit der Tür bestellt war.

NB Evolution Easycutz

Das letzte Set unseres Vergleiches kommt ebenfalls aus dem Hause Noiseblocker und wartet mit einer ausgesprochenen Besonderheit auf. Der Hersteller hat ob der schwierig zu bearbeitenden Dämmmatten etwas experimentiert und auf der Basis der eben vorgestellten Platinum-Blocker vorgestanztes Absorptionsmaterial im Angebot, das bei gleicher Geräuschreduzierung und universeller Gehäusewahl erheblich zeit- und aufwandssparender verlegt werden können soll. Dabei liegen die sogenannten Easycutz mit gut 40 Euro preislich unter den Referenzmatten der Silent-Schmiede.

Noiseblocker Evolution Easycutz

Technisch zeigt sich eine mit der Platinum-Ausführung identische Vierschichtung der Dämmplatten und somit eine angestrebte multifunktionale, akustische Dämm- und Dämpfwirkung von Köpfer- und Luftschall, die speziell auf die durch die PC-Komponenten verursachten Frequenzbereiche und vorherrschenden Temperaturen abgestimmt wurde. Um auch an schwer zugänglichen, engen Gehäuseparts schallreduzierend wirken zu können, ergänzt Noiseblocker den Lieferumfang um eine 3 mm dicke Bitumen-Schwerpappe mit Aluminiumkaschierung, die sich typischerweise nur sehr schwer bearbeiten lässt.

Noiseblocker Evolution Easycutz

Abreißen, einkleben ... leise! So lautet das Motto der Easycutz. Und tatsächlich lassen sich die etwa 20 Millimeter starken Matten problemlos und einfach an der Wabenperforation durchtrennen, teilweise aber auch etwas zu einfach, sodass die gewünschten Formen manchmal im Stück nicht zu realisieren sind. Auch muss man sich damit zufrieden geben, dass das Abziehen der rückseitigen Schutzfolie ebenfalls nur stückchenweise vor sich geht, da diese freilich mit vorgestanzt wurden, während durch die variable Aufteilung der einzelnen Sechseckflächen erfreulicherweise kaum Verschnitt entsteht und nahezu das gesamte Material zum Einsatz kommen kann.

Als etwas problematisch erachten wir die Tatsache, dass aufgrund der großzügigen Waben nicht die gesamte dämmbare Innenseite passgenau beklebt werden kann, will man nicht zusätzlich noch zurecht schneiden. Die ungedämmten Zwischenräume sind bei der Verwendung der Easycutz also vergleichsweise groß. Noiseblocker gibt hingegen an, dass die Dämmwirkung nicht wesentlich beeinflusst wird - wir werden es sehen.