Die Momentane Lage im Mittleren Osten

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OR4LIFE

Lt. Commander
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Habe heute vormittag einen link von meinen kleinen Bruder beokmmen.
Ich bin total schokiert und auch einerseits voller wut.
Warum wird dagegen nichts unternommen?
Wieso landen solche videos im netz. Was macht Youtube da? Man sollte diese videos sofort löschen.
Es dauert sicher ne weile bis die es wieder hochgeladen haben. In ner Lehmhütte hast sicher kein glasfasser.
Aber es sollte dagegen was unternommen werden!!
 
Zuletzt bearbeitet: (link entfernt)
Bitte den Link löschen ... sonst trägst du ja selbst zur Verbreitung bei. Danke!
 
Es hat auch niemand behauptet dass alle YouTube-Videos für Heranwachsende geeignet sind. Es handelte sich um ein Video-Mitschnitt eines ausländischen News-Senders mit Kriegs-Szenen.
Was willst du jetzt genau bezwecken? Jammern über brutale Videos im Netz oder über die Situation in Kriegsgebieten?
 
Warum wird dagegen nichts unternommen?
Weil man es nicht kann!

Was im mittleren osten abgeht ist ein Konflikt der fast so alt wie der Islam ist. Da hauen sich Araber und Perser gegenseitig auf die Nuss. Als die Amis den Sadam weggebombt haben ham die Mullahs im Iran nen Fass aufgemacht. Was denkst du weshalb der Iran Atomwaffen braucht? Für Israel? Schwachsinn. Die brauchen sie um sich gegen die Araber zu behaupten. Und jetzt wo Sadam weg ist wittern die Perser Morgenluft und es wird eben ein Stellvertreterkrieg geführt. Los gings in Syrien und jetzt läufts weiter in die Mischgebiete. Die eine Seite wird vom Iran die zweite Seite von den Saudis gepusht. Was denkst du weshalb die Uma zu Syrien nix sagt?

Wenn sich der Westen da einmischt bekommt er von beiden eins auf den Deckel. Finger weg. Scheiße für die normalen Bürger vor Ort, aber hier kann der Westen rein garnichts machen.
 
Würd ich auch sagen. Schiiten und Sunniten sind sich sowas von nicht grün, dagegen ist der Dreißigjährige Krieg in Europa ein kleiner Schluckauf in der Geschichte.
Wenn du als Christ da unten auftauchst, dann passiert aber etwas wundersames: Plötzlich herrscht da Frieden zwischen Sunniten und Schiiten, denn viel lieber als sich gegenseitig prügeln sie auf andere Religionen, vornehmlich Juden und Christen, ein.

Du hast als westliche Gesellschaft 2 Möglichkeiten:
a) Du rückst mit massiver Truppenpräsenz ein und rottest wirklich alles mit Stumpf und Stiel aus. Da darf kein Moslem überleben sonst hast du nach spätestens 20-30 Jahren das Problem wieder an der Backe.... Das funktioniert also nicht...
b) Du machst einen Deckel drauf und lässt sie es unter sich ausmachen. Wenn die sich weitestgehend selbst umgebracht haben ist immer noch Zeit für a)...

Das Problem an b) ist nur: Die kloppen sich ausgerechnet auf den wichtigsten Ölquellen der Welt. Ausgerechnet die Energiequelle der Erde ist der Spielplatz durchgeknallter Gotteskrieger. Stell dir mal die Hungersnot vor, wenn sich Mormonen und Baptisten im Wheat Belt der USA die Granaten um die Ohren feuern würden...
Wenn du dich aber für a) entscheidest, um die für dich kritische Energie-Infrastruktur zu sichern, dann bist du gaaaanz gaaaanz böse und hast nicht einmal im eigenen Land noch Zustimmung zu deiner Handlung. Auto fahren wollen alle, aber dafür Blut vergießen will keiner...
 
Sollte man, bevor man Völkermord als legitimes und einzig probate politische Mittel darstellt, sich nicht die Frage stellen, was in der jüngeren Geschichte Iraks passiert ist, dass nun plötzlich vormals tendenziell eher säkulare Iraker gemeinsame Sache mit radikalsten Islamisten machen?
 
Dieselbe Frage darfst du dir in Libyen stellen, in Ägypten, in Tunesien, in Syrien... der Arabische Frühling ist durch die Bank weg nicht nur gescheitert, sondern mit Pauken und Trompeten untergegangen und hinterlässt nur verbrannte Erde und die traditionelle Stammeskultur der Wüstenvölker.
 
Irak und arabischer Frühling - hab ich hier etwas großes verpasst? Mit der jüngeren Geschichte Iraks meinte ich eher das Jahr 2003 ff.

Tunesien, fortschrittliche Verfassung verabschiedet, die die Gleichheit von Mann und Frau festschreibt. Und das nicht unter Ausschluss sondern gemeinsam mit islamistischen Kräften. Das klingt mir durchaus so, als wäre eine langfristige, positive Entwicklung möglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
als wäre eine langfristige, positive Entwicklung möglich.
eben, niemand kann erwarten, dass jahrhundertealte sichtweisen und strukturen über nacht verschwinden und sich das weltbild und die mentalität der menschen von einem moment auf den anderen wandelt. so ein prozess braucht seine zeit. auch in deutschland kam die demokratie nicht über nacht. nachdem wir den kaiser los waren, profitierte hindenburg maßgeblich von der sehnsucht des volkes nach einem neuen kaiser. auch der führerkult hätte es in einer gesunden demokratie wohl ungleich schwerer gehabt, falls er überhaupt möglich gewesen wäre. und darum gilt auch für den arabischen frühling: ein erster großer schritt ist gemacht, weitere werden folgen.
 
Das ist ne schräge Situation da unten. Mein große Hoffnung ist ja der Iran. Wenn in 10-20 Jahren die alte Mullah Kaste weg ist und auch die Revolutionsgarden in Rente gehen bleibt eine junge Bevölkerung, von denen die viele vergleichsweise gut ausgebildet sind und die auf Krieg und Gängelung durch Religion keine Bock mehr haben. Ich kenne einige Iraner. Natürlich sind das Moslems. Aber so Moslems wie ich eben Christ bin. Also im gemäßigten Rahmen. Und der Iran hat gegenüber dem Irak einen riesen Vorteil. Die Bevölkerung ist homogener und fast alle Iraner sind Nationalisten. In dem Fall von Vorteil, denn so kann ein stabiles Staatssystem auch ohne Repression funktionieren. Im Irak gibt es kein Nationalgefühl. Da bist du Schiit, Sunit, Kurde oder eben ein angehöriger irgendeines Stammes. Aber eben kein Iraker.

Ganz erhlich, ich glaub nicht an frieden im Isalm auch wenn viele normale Muslime gerne frieden hätten. Es wird immer vom Krieg zwischen dem Westen und dem Islam geredet. Der existiert aber nicht (nur in Medien und Politik um unliebsame "Anti Terror" Gesetze durchzudrücken). Zähl alle Toten die es in den letzten 20 Jahren zwischen Mulimen und dem Westen gab. Die sind ein witz im Vergleich zu den Toten die es alleine in Syrien im letzten Jahr gab.

Sehr zynisch könnte man sagen: Kann uns doch recht sein. Solange die sich gegenseitig abmurksen und einen Islam vorann treiben der moderne Bildung ablehnt und intellektuell die Menschen im Mittelalter hält, werden die auf keinen grünen Zweig kommen. Und auch in Failed States kommt der Westen noch an Rohstoffe. der Afrikanische Kontinent ist das beste Beispiel.

Der Iran ist da anders. Auch wenn hier noch die Mullahs das Heft in der Hand haben, so fördern sie doch die Bildung. Der Iran hat gute Schulen und Universitäten. Es gibt natürlich auch viele Extreme, aber eben auch sehr viele fleißige und intelligente junge Menschen. In meinen Augen ist das der einizge Staat in der Region, in dem so etwas wie eine Demokratie funktionieren könnte.
 
Woods schrieb:
Irak und arabischer Frühling - hab ich hier etwas großes verpasst? Mit der jüngeren Geschichte Iraks meinte ich eher das Jahr 2003 ff.
Es gibt kein "irakisches" Volk, auf der Fläche des Irak tummeln sich seit jeher verschiedenste Stämme, Glaubensgemeinschaften und Gruppierungen. Um mal ein paar zu nennen: Kurden, Schiiten, Sunniten und sicherlich krebsen irgendwo ein paar Christen rum. Die Kurden waren z.B. ziemlich begeistert vom letzten amerikanischen Einmarsch, immerhin konnte da ne Menge Autonomie herausspringen.

Alles, was du im Irak bisher als Einheit/Volk siehst, war einfach nur ne Zweckehe (oder eher Zwangsehe) unter Saddams Fuchtel. Streich den Großen Lokalen Diktator, und das Konglomerat zerbricht. Sieht man auch wunderbar in Libyen. Kaum war Gaddafi übern Jordan kamen die lokalen Jihadisten, Stammesfürsten, Warlords und Rebellen aus ihren Löchern, um sich ihr Stück von der Wüste abzuschneiden.

Du kannst das nicht mit dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation vergleichen, dass seit 1100 Jahren mehr oder weniger eine Gebietseinheit darstellt und bis auf einen Schluckauf im 17.Jh. auch religiös einheitlich ist. Zwischen Rhein und Oder verstand sich die Bevölkerung immer als Deutsch, vielleicht von ein paar Sorben & Wenden abgesehen....

Tunesien, fortschrittliche Verfassung verabschiedet, die die Gleichheit von Mann und Frau festschreibt.
Wir schauen in 10 Jahren nochmal, was davon de facto übrig geblieben ist. Ja, Tunesien ist die kleine Blüte der Hoffnung in den verdorrten Feldern des Arabischen Frühlings... aber erst in 1-2 Dekaden werden wir sehen, ob es nicht doch nur so eine Randnotiz wie die Weimarer Republik war.
Ergänzung ()

gaunt schrieb:
Ganz erhlich, ich glaub nicht an frieden im Isalm auch wenn viele normale Muslime gerne frieden hätten.
Tatsächlich ist der Islam eigentlich eine der friedlichsten Religionen. Den ganzen Mist von wegen "Ungläubige wegbomben" findest du garantiert nicht im Koran. Tatsächlich ist der Islam sogar eine vollkommen Rassismus-freie Religion. Scheißegal, ob du ne Langnase, n Rundauge, n Schlitzauge, n Schwarzer oder sonstwas bist. Solange du zu Allah betest bist du in erster Linie Moslem und somit gleichgestellt.

Und auch in Failed States kommt der Westen noch an Rohstoffe. der Afrikanische Kontinent ist das beste Beispiel.
Es ist aber deutlich leichter, mit friedlichem Handel an diese Rohstoffe zu kommen. Der Westen hat sich angepasst. Wenn da, wo das Öl ist, einfach kein friedlicher Handel möglich ist, dann wird eben besetzt und geplündert.
 
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