Fake-Dokus im TV (z.B. Discovery Channel)

vasco36

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Hi,

kennt ihr das, wenn man eine scheinbare Dokumentation auf Discovery guckt und dann irgendwann das Gefühl immer größer wird, dass das Ganze nur ein Spielfilm ist und ihr realisiert, dass es sich wirklich nur um Schauspieler handelt? Gutes Beispiel ist "Die Edelsteinjäger" auf Discovery. Das ist offensichtlich alles nur gefaked. Sowas regt mich auf, weil ich keine Doku mehr gucken kann, ohne den ständigen Gedankengang, "Hmm, ist das jetzt echt oder alles nur gestellt?". Und vor allem weiß ich, dass viele nicht merken, dass es sich um eine (Schauspiel-) Serie handelt und NICHT um eine echte Doku. Ich finde es problematisch, weil teilweise Ängste geschürt werden und Feindbilder gebildet werden.

Meiner Meinung nach ist das eine Form von Propaganda und sollte unterbunden werden. Nicht unbedingt von politischer Seite, aber von gesellschaftlicher Seite.

Kennt jemand ähnliche Beispiele? Ich meine bei den ganzen Hausfrauen-TV im Deutschen TV wissen die meisten mittlerweile, dass es alles nur geschauspielert ist und die Message dahinter ist meist nicht wirklich problematisch, weil es um irgendwelche Familienstreits oder so geht. Aber wenn ganze Nationen, Völker, Tiere oder ähnliches schwarz gemalt werden als üble Monster, finde ich das nicht mehr lustig.

Auch mit sowas wie "Ausgesetzt in der Wildniss" kann ich leben, weil man weiß ja mittlerweile, das vieles nur gefaked ist, aber es werden da keine Feinbilder und Stereotypen unterstützt, sondern nur Unterhaltung gegeben und teilweise Tipps gegeben, die wirklich Sinn machen.
 
Naja, der von mir sehr geschätzte Andreas Kieling gibt ja in vielen seiner Dokus vor, das er ganz allein unterwegs ist (mit dem Paddelboot durch Kanada und Ähnliches).

Ich frage mich immer, wer da die Kamera hält.
 
Also Edelsteinjäger kenne ich nicht. Aber was ist an "Ausgesetzt in der Wildniss" auszusetzen?!? Bear Grylls zeigt nunmal ein paar Survival Tipps. Die passen und gut ist.
Natürlich ist er dabei nicht alleine, sondern hat eine Crew mit dabei ... sieht man ja aber auch, da er ja gefilmt wird und sich nicht selber aufnimmt. Auch pennt er nicht jedes mal in den Unterkünften die er gebaut hat, sondern geht auch teilweise ins Hotel, dort wo es möglich ist. Was jedoch nichts daran ändert, dass was er aufgebaut hat auch funktioniert. Auch die Ratschläge bzgl. Essbarkeit passen ja.

Was also ist daran FAKE nach deiner Definition!?
 
Fake ist es weil es eine Art Scripted Reality wiederspiegelt. Aber das ist heut zu tage Gang und Gebe im Filmgeschäft.
 
Ja das stimmt, gerade bei Discovery Channel sind die sog. "Dokumentationen" eig. keine. Das hat nichts mit einer Dokumentation im eigentlichen Sinne zu tun.

Für "richtige" Dokus empfehle ich Phoenix und Arte - die sind schon um ein vielfaches "gehaltvoller".
 
Man sollte ja auch mal schauen, um was für eine Art von Doku es sich handelt. Bei Abenteuer Survivel ergibt es sich ja schon von selbst, dass dies keine Doku ist. Auch wird man schlecht "gestrandete" Leute 1:1 mit Kamera dokumentieren können ... kann ja nur im Nachgang geschehen.

Also bevor ich etwas als Fake bezeichnen würde, würde ich doch vorher eher schauen, ob die Sendung an sich einen Anspruch vermitteln wollte eine vollwertige Doku zu sein.
Auch hat man gerne mal das Problem, dass manche Sachen sich nicht ohne Einflussnahme dokumentieren lassen. Ähnlich wie Schrödingers Katze.

Und ja, viele Sendungen werden zur Unterhaltung der Leute ausgestralt. Aber man darf ja auch ruhig den TV ausschalten und sich anderweitig beschäftigen.
 
Der größte Humbug ist ja Discovery Mysterys. Discovery Channel HD produziert ja eher Sendungen, wo man Leute "begleitet". Interessanter ist da History HD, Nat Geo HD und Nat Geo Wild HD.
 
Bear grylls ist ja auch ok, wie ich oben schon erwähnt habe. Fake ist daran nur, das vorgegeben wird, das er in der Wildnis ausgesetzt wird und seinen Weg in die Zivilisation finden muss.

Ich finde auch, dass Phoenix und Arte wirklich gute Dokus zeigt.

Aber das vom Vorredner genannte History HD ist ja mindestens genauso wenig Reality, wie Discovery und N24 Dokus.

Und klar kann man den TV ausschalten oder einfach umschalten, was ich auch meist mache, aber mein Problem ist ein ganz anderes. Ich finde, dass diese Pseudo Dokus eine Gefahr darstellen. Viele Zuschauer glauben an das, was da gesagt wird. Ein gutes Beispiel ist da diese Unterwassermenschen Doku, die auf Discovery lief. Dazu findet man auch einiges im Netz. Schlimmer noch ist es aber, wenn Ängste geschürrt werden. Ich meine das ist nichts anderes als Propaganda und kann weitreichende Folgen haben.
 
miac schrieb:
Ich frage mich immer, wer da die Kamera hält.

sein Hund natürlich!

auch wenn er nicht alleine unterwegs ist, ich mag seine Stimme und die Art wie er erzählt.

das survival duo gucke ich trotz script auch ab und an, es muss einem halt gefallen, ist aber nur meine Meinung ;)
 
Aber dann müssen wir uns doch nochmal über den Begriff Doku unterhalten. Abenteuer Survival ist für mich keine Doku.

Dokumentationen sind aus meiner Sicht:
-> Beiträge, welche historische Fakten wiedergeben/aufbereiten (Zeitgeschichte ...)
-> Beiträge, welche wissenschaftliche Fakten wiedergeben/aufbereiten (Tierwelt, Astronomie ...)

Somit fallen auch die PS Profis nicht unter die Kategorie Doku. ;)

Und vor Propaganda hilft wie immer: "Hirn einschalten".
 
Also, ich kann dem TE da schon zustimmen, dass da pseudowissenschaftlicher Humbug verbreitet wird. "Was ist, wenn Aliens landen", "Was ist, wenn ein Meteorit einschlägt" u.ä.

Aber wir dürfen auch nicht vergessen, wo das Zeug herkommt - das stammt aus den USA im Regelfall und wer sich in dem Land mal länger aufgehalten hat, weiß, dass der Durchschnitt-IQ kaum oberhalb ner Banane liegt - anders verstehen die garnix... :evillol:
 
Naja, also wenn man bei einer reinen Unterhaltungssendung wie irgendwelchen Schatzjägern etwas nachhilft mag das ja noch akzeptabel sein. Schlimmer finde ich es wenn z.B. Sozio Dokus auf die Sprünge geholfen bekommen. Da wissen Teilweise die gefilmten selber nicht was mit ihnen abgezogen wird. Einer Familie mit Schulden wird vorgespielt ihr Haus würde in ihrem Sinne (Erlös sollte Schulden decken) verkauft. Erst lange nach der Show erfahren sie, dass der Notar ein Schauspieler war. Oder ein geistig behindertes Kind wird so lange zugequatscht biss es die Tür öffnet, damit die Filmcrew die Bude auf links drehen kann. Eine Messi Schlampe mit deppertem Balg passt eben besser ins Klischebild der Zielgruppe als als ne stinknormale Mutter die halt ein behindertes Kind hat.
 
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