Warum werden Beamte ständig als faul und unnütz diffamiert?

Die Bundespolizei hat es gut...
Der Zoll hat einige Beamte, die mit Hilfe von Zeitkarten die Dienstverrichtung elektronisch erfassen.
Dann gibts die Leute, die (Händisch) Tagebuch schreiben, die monatlich gesammelt werden.
Dazu Urlaubsanträge über ein wirklich tolles SAP Programm am PC.
Müssen aber trotzdem noch in Papierform gestellt werden.
Aktenführung im Computer, aber gleichzeitig noch in Papierform.
Vorschriften, News für die Dienstvorschriften über ein Mitarbeiter Portal.
Jedes System hat einen Passwortzugang, das Passwort ist bis zu 1 Mal im Monat zu ändern nach den Passwortrichtlinien.
Dazu kommt natürlich noch die Kennung für den PC-Zugang...

Ausserordentlich effizient :D
 
Bartmensch schrieb:

Ja moderne Software ist bei Behörden eh ein Fremdwort, lieber haufen von Leute einstellen die alles dreimal Stempeln. Beim Eisenbahnbundesamt ist das führende System Excel. Hier hat ein einziger "Entwickler" für 16 Standorte eigene VBA Anwendungen entwickelt um irgendwie die ganzen Daten die fast ausschließlich in Excel verwaltet werden, zu nutzen. Es gab nichtmal vorgeschriebene Workflows bei der Bearbeitung, jeder Mitarbeiter konnte sich einen eigenen "Knopf" in Excel wünschen der irgendwas macht.. :lol:

Es liegt ja alles nicht an den Beamten, eher an dem ganzen Führungspersonal. Es sind ja meistens alte Leute die es nicht anders kennen. Als Beamter kommst du ja nicht direkt in eine hohe Position. Hier geht alles nach alter und wie viele Jahre man es durchgehalten hat.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Vollzitat des Vorgängerposts entfernt.)
Erdenkind schrieb:
Warum haben Beamte den Ruf nicht richtig zu arbeiten und faul bzw. unnütz zu sein?
Weil es zum Teil zutrifft und zu einer Überspitzung gehört auch die Übertreibung...
Den großen Fehler, den allerdings viele Leute machen ist vom Durchschnitt auf den Einzelnen zu schliessen.

Zum Beispiel geltern Computer-Nerds als weniger sozial kompetent und auch dies trifft (zumindest im Durchschnitt) meiner Beobachtung nach zu.
 
Stevo86 schrieb:
Ein Beamter kann auch entlassen werden wenn er straftaten begeht und zu mehr als 1 Jahr verurteilt wird.

Faktisch ist ein AN im öffentlichen Dienst schon unkündbar, wenn erh alt nichts anstellt

Wie schon gesagt, die Definition "Unkündbar" gibt es im Arbeitsrecht nicht. Niemand ist "Unkündbar". Diese Floskel hat sich im allgemeinen Sprachgebrauch aber leider so durchgesetzt. Es gibt für gewisse Personenkreise (Betriebsräte, Schwerbehinderte, Regelungen in Tarifverträge) einen besonderen Kündigungsschutz, aber auch die können unter gewissen Umständen dennoch gekündigt werden, nur nicht so leicht. Wenn es ein Arbeitgeber darauf anlegt bekommt er eigentlich über kurz oder lang jeden Arbeitnehmer weg. So ist nun mal die Realität in einer kapitalistischen Klassengesellschaft.

Und nochmal, die pauschale Behauptung das auch ein normaler Angestellter im öffentlichen Dienst nach 15 Jahren "Unkündbar" sei, stimmt in weiten Teilen oft nicht mehr, da in vielen Tarifverträgen diese Kündingsschutzklauseln abgeschafft, bzw durch Tarifflucht umgangen wurden.

CrunchTheNumber schrieb:
In den deutschen Bundesländern müssen die BEAMTEN 40 bzw. 41 Wochstunden arbeiten, die Angestellten im öffentlichen Dienst dagegen nur 38,5 Stunden (wie die IG Metaller auch). Soviel dazu. Wer ist also faul?

Na, dafür haben die Beamten aber auch die viel bessere Altersversorgung und Absicherung bei Krankheit (unbegrenzte weiterzahlung der vollen Bezüge, während es für Angestellte nach 6 Wochen nur noch Krankengeld gibt) ohne selber dafür etwas über Beiträge zu bezahlen. Wenn ein Angestellter durch private Versicherungen das Versorgungsniveau eines Beamten erreichen möchte, würden locker viele hundert Euro im Monat an privaten Versicherungsbeiträgen (Zusatz Renten, Berufsunfähigkeit und Krankenversicherung), fällig. Da nehmen sich die paar Stunden in der Woche Mehrarbeit die ein Beamter gegenüber einem Angestellten arbeiten muss als Sonderangebot aus.

Übrigens auch sehr interessant. Viele Beamten jammern ja immer wie schwer sie es haben und das es die normalen Angestellten es ja viel besser hätten. Komischer weise hat von denen noch niemand gesagt das sie lieber in die normale Rentenversicherung gehen wollen wenn es doch den Angestellten angeblich da so viel besser geht. Die wissen nur zu gut wie sehr sie auf hohem Niveau jammern. Und da wo sie in der Vergangenheit tatsächlich schlechter gestellt waren als die Angestellten (z.B. bei der unterschiedlichen Besteuerung von Renten und Pensionen bis ende der 90er Jahre), wurde längst zu Ungunsten der Angestellten nachgebessert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beamte in Hessen müssen sogar 42h/Woche arbeiten :-)
 
Auch interessant: Beamte genießen gerne ihre Privilegien, gönnen aber anderen diese nicht:

Meine oben angesprochene unterschiedliche Besteuerung von Pensionen und Renten bis ende der 90er Jahre ist durch die Klage einen Beamten vor dem Verfassungsgericht beendet worden. Wen wundert's: die (verbeamteten) Richter befanden das seinerzeit für Verfassungswidrig, räumten aber durchaus ein das Beamte von der Altersversorgung besser gestellt sind. Aber das war ja nicht Gegenstand der Klage dieses lieben Beamten. Die Folge: die Rente wird jetzt wie Pensionen voll besteuert, aber am Rentenniveau natürlich nichts geändert. Im Gegenteil diese sogar im laufe der folgenden Jahre massiv gekürzt.
 
MasterXTC schrieb:
Na, dafür haben die Beamten aber auch die viel bessere Altersversorgung und Absicherung bei Krankheit (unbegrenzte weiterzahlung der vollen Bezüge, während es für Angestellte nach 6 Wochen nur noch Krankengeld gibt) ohne selber dafür etwas über Beiträge zu bezahlen. Wenn ein Angestellter durch private Versicherungen das Versorgungsniveau eines Beamten erreichen möchte, würden locker viele hundert Euro im Monat an privaten Versicherungsbeiträgen (Zusatz Renten, Berufsunfähigkeit und Krankenversicherung), fällig. Da nehmen sich die paar Stunden in der Woche Mehrarbeit die ein Beamter gegenüber einem Angestellten arbeiten muss als Sonderangebot aus.

Es gibt immer Vor- und Nachteile, je nachdem, was einem persönlich wichtiger ist. (Ich beziehe mich auf den gehobenen technischen Dienst, den man mit einem vorherigen Ingenieurs Studium antreten kann)

Einige Bekannten meckern, dass Beamte gar nicht richtig arbeiten würden. Selbst wenn das stimmen würde, bin ich trotzdem jede Woche 4,5h länger im Büro, da ich eine 41h Woche habe. Er nur 36,5h. Auf der anderen Seite prahlt er dann damit, dass er mehrere hundert Euro mehr im Monat verdient als ich, beschwert sich aber gleichzeitig, dass die Rente eine ganze Ecke geringer ist, als die Pension. Ach und die private Krankenversicherung ist auch ein unding, ständig wird man bevorzugt. Dafür zahle ich allerdings gut 200 Euro, die ich jeden Monat nochmal von Gehalt abziehen kann.

Fakt ist, es gibt in der heutigen Zeit genug Gründe für oder gegen die Verbeamtung. Das sollte jeder nach seiner persönlichen Präferenz selber abschätzen. Jeder der dagegen wettert, hätte genau so gut, einen Job im öffentlichen Dienst antreten können.

Ps.: Und bis 67 muss ich auch noch ran.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Snowside
du hast Recht, viele picken immer die für sich bestehenden Nachteile und Vorteile raus und sehen es nicht in der Gesamtheit. Da wird über das höhere Gehalt geprahlt, aber gleichzeitig über die durchaus vorhandenen Privilegien der Beamten gemeckert, ganz so wie es einen gerade in den Kram passt.

Ich sehe das daher viel Grundsätzlicher. Die Schaffung mehrerer Arbeitnehmergruppen bedingt gegenseitige Missgunst und Neid. Ich finde das es Zeit ist besondere Arbeitnehmergruppen abzuschaffen. Egal ob Politiker, Beamte oder die ganzen freien Berufe, alle sollten in eine einheitliche gutes Sozialversicherung einzahlen und versichert sein. Warum gibt es denn überhaupt diese ungleiche Behandlung ? Warum haben gewisse Arbeitnehmer eine eigene Altersversorgung, die oftmals viel besser ist als die gesetzliche Rentenversicherung ? Man privilegiert einige wenige, und überlässt die Masse der Arbeitnehmer der Willkür der Politik nach Kassenlage. Und die die darüber entscheiden, haben abgehoben vom gemeinen Arbeitnehmer ihre eigene Absicherung und Altersversorgung.

Ich sehe durchaus das es in den vergangenen Jahren auch bei den Beamten so manchen Einschnitt gab. Was den Beamten aber vom Arbeitnehmer unterscheidet, trotz der Einschnitte ist ihr Status viel Stärker und sicherer, weil die verbeamteten Richterkollegen schon dafür sorgen werden das sich daran auch in Zukunft nichts ändern wird. Der normale Angestellte jedoch ist vollkommen der Willkür der Politischen Entscheidung ausgesetzt.

Übrigens sehe ich die private Krankenversicherung der Beamte nicht unbedingt als Vorteil: Ich bin in der gesetzlichen KV aus Überzeugung. Wer seine Minderwertigkeitskomplexe dadurch aufarbeiten muss das er bei manchen Ärzten eine Vorzugsbehandlung mit Bauchpinseln und Popo pudern genießt, soll sich gerne privat versichern. Ich weiß aber nur zu gut das mir bei schwerer Krankheit alles nötige zuteil wird und ich gut versorgt werde in der gesetzlichen KV. Ich bin vor 5 Jahren an Krebs erkrankt und mir persönlich hat es an nichts gefehlt. Ich wurde jeden Tag per Taxi zur Bestrahlung gebracht, der Oberarzt und die Pfleger im Krankenhaus waren freundlich und jederzeit ansprechbar. Die gesetzliche KV ist viel besser als ihr Ruf. Und ich genieße es sehr nur meine Karte abzugeben und mich danach nicht noch mit zig Rechnungen, die ich meiner Krankenversicherung vorlegen muss durchzuarbeiten. Bei einer Krebsbehandlung sind das nämlich zehntausende von Euro die man oft vorfinanzieren muss und für die Bearbeitung der Rechnungen benötigt man da schon fast einen persönlichen Buchhalter. Meine Ex Frau war Beamtin und ich weiß was für ein Aufwand da schon bei einem normalen Krankenhausaufenthalt anfällt. Oft kommen noch Monate später Rechnungen von irgendwelchen Laboren die alle getrennt abrechnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich stimme deinen restlichen Aussagen zu. Das es allerdings Beamte gibt, ist einfach historisch gewachsen und, meiner Meinung nach, auch sinnvoll. Es geht immer noch um hoheitliche Maßnahmen, die einer staatlichen Kontrollen, also durch Beamte, bedürfen. Das wurde aber auch schon lang und breit auf vorherigen Seiten erläutert. Will die Diskussion nicht wieder anfeuern.

MasterXTC schrieb:
@Snowside
Ich sehe durchaus das es in den vergangenen Jahren auch bei den Beamten so manchen Einschnitt gab. Was den Beamten aber vom Arbeitnehmer unterscheidet, trotz der Einschnitte ist ihr Status viel Stärker und sicherer, weil die verbeamteten Richterkollegen schon dafür sorgen werden das sich daran auch in Zukunft nichts ändern wird. Der normale Angestellte jedoch ist vollkommen der Willkür der Politischen Entscheidung ausgesetzt.

Ja, das ist richtig, aber denk dran, was mit uns passieren würden, hätten wir diese Richter nicht. Der normale Arbeitgeber droht mit Streik oder legt einfach seine Arbeit nieder, um den Druck auf seinen Arbeitgeber aufzubauen. Beamte dürfen nicht streicken. Hätten wir niemanden, dann wäre es Friss oder Stirb, was in vielen Bereichen auch schon so passiert ist. (Urlaubsgeld, Pensionssbeschneidung, Weihnachtsgeld Reduzierung)
 
MasterXTC schrieb:
Und nochmal, die pauschale Behauptung das auch ein normaler Angestellter im öffentlichen Dienst nach 15 Jahren "Unkündbar" sei, stimmt in weiten Teilen oft nicht mehr, da in vielen Tarifverträgen diese Kündingsschutzklauseln abgeschafft, bzw durch Tarifflucht umgangen wurden.

Genau! Obwohl im "normalen" TV-L diese Klausel z. B. noch enthalten ist, allerdings schon mit der Einschränkung auf Tarifgebiet West:

Arbeitsverhältnisse von Beschäftigten, die das 40. Lebensjahr vollendet haben und unter die Regelungen des Tarifgebiets West fallen, können nach einer Beschäftigungszeit (Absatz 3 Satz 1 und 2) von mehr als 15 Jahren durch den Arbeitgeber nur aus einem wichtigen Grund gekündigt werden.

Aber wie du schon sagst: Das ist nicht "unkündbar" ... hat aber schon einen höheren Stellenwert, als wenn es eben nicht drin stehen würde.

Snowside schrieb:
Dafür zahle ich allerdings gut 200 Euro, die ich jeden Monat nochmal von Gehalt abziehen kann.

Also von einem Angestelltengehalt im höheren Dienst werden über 300 € für die KV abgezogen. Und 400 € Rentenversicherung. Und nochmal 150 € für Soli, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung.
Da klingen 200 € jetzt nicht soooo viel ...
 
Beamte entrichten den KV-Beitrag von ihrem Nettogehalt, Angestellten werden diese Beiträge vom Bruttogehalt einbehalten.
Also schon ein großer Unterschied.
 
Snowside schrieb:
Ich stimme deinen restlichen Aussagen zu. Das es allerdings Beamte gibt, ist einfach historisch gewachsen und, meiner Meinung nach, auch sinnvoll. Es geht immer noch um hoheitliche Maßnahmen, die einer staatlichen Kontrollen, also durch Beamte, bedürfen. Das wurde aber auch schon lang und breit auf vorherigen Seiten erläutert. Will die Diskussion nicht wieder anfeuern.



Ja, das ist richtig, aber denk dran, was mit uns passieren würden, hätten wir diese Richter nicht. Der normale Arbeitgeber droht mit Streik oder legt einfach seine Arbeit nieder, um den Druck auf seinen Arbeitgeber aufzubauen. Beamte dürfen nicht streicken. Hätten wir niemanden, dann wäre es Friss oder Stirb, was in vielen Bereichen auch schon so passiert ist. (Urlaubsgeld, Pensionssbeschneidung, Weihnachtsgeld Reduzierung)


Das stimmt, der Beamtenstatus hat historische Gründe und ist noch auf Feudalherrschaftliche Verhältnisse zurückzuführen. Die Herrschaft wurde durch eine besondere Bindung zum Staat durch Privilegien gesichert. Ähnlich wie später in der Industrialisierung als eine bewusste Spaltung der Arbeitnehmerschaft in Angestelle und Arbeiter vollzogen wurde. Die Angestellten, oft Umgangssprachlich "Privatbeamte" genannt, erhielten schon früh Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und sonstige Vergünstigungen. Man wollte bewusst die Angestellten näher an den Arbeitgeber binden und gegen die rebellischen Arbeiter ausspielen. Frei nach dem Motto Teile und Herrsche.

Ich räume ein das bei ganz wenig Hoheitliche Aufgaben eine Sonderstellung durchaus berechtigt ist um die Unabhängigkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Ich genieße es jedenfalls das unsere Behörden, bei aller Kritik, weitgehend zuverlässig und unbestechlich sind. Ich möchte nicht in einem Land leben wo nur ein Geldschein im Antrag für die nötige schnelle Bearbeitung sorgt.

Aber ansonsten sollten alte, traditionelle Zöpfe endlich abgeschnitten werden und Sonderstellungen weitgehend abgeschafft werden. Im normalen Arbeitsalltag spielt es heute schon weitgehend keine Rolle mehr ob man Angestellter oder Arbeiter ist, hier wurde schon vor einiger Zeit eine Gleichstellung erreicht. Es gibt z.B. keine BfA (Bundesversicherungsanstalt für Angestelle) oder LVA (Landesversicherungsanstalt) mehr, sondern nurnoch die Deutsche Rentenversicherung, und Tarifvertraglich hat sich auch eine weitgehende Gleichstellung vollzogen. Das ist gut so, kann aber nur der Anfang sein. Eine moderne solidarische Gesellschaft braucht keine Priviligierten Gruppen da diese Spalten und nicht Zeitgemäß sind.

Ich gehe sogar soweit zu unterstellen das diese Unterschiede ganz bewusst erhalten werden um Arbeitnehmer gegeneinander auszuspielen. Denn wer sich über die Privilegien der anderen aufregt, hat keine Zeit über die grundsätzlichen wiedersprüche und Ungleichheiten unseres kapitalischtischen Wirtschaftssystems nachzudenken. Denn letztendlich sitzen wir doch alle in einem Boot und sollten uns darüber einig sein wer hier wen ausbeutet. Denn davon ist auch ein Beamter betroffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Micha45 schrieb:
Beamte entrichten den KV-Beitrag von ihrem Nettogehalt, Angestellten werden diese Beiträge vom Bruttogehalt einbehalten.
Also schon ein großer Unterschied.

Ja ... nur waren die Abgaben beim Angestellten bei 850 €, wenn du richtig gerechnet hast. ;)

Wir haben hier in der Abteilung den direkten Vergleich. 2 Familienväter, beide verheiratet, beide 2 Kinder, ähnliches Alter. E13-Angestelter mit 2.800 € Netto, der andere A13-Beamter mit fast genau 1.000 € mehr Netto. Ob da die 200 € noch groß ins Gewicht fallen? Denke nicht ... auch die Einmalzahlung des Angestellten ändert da nicht mehr viel.

Von der besseren Pension mal nicht zu reden ... und wenn der Angestellte mal über 6 Wochen krank wird, dann geht es auch massiv runter mit dem Geld.

Aber das soll eigentlich nicht Thema des Thread sein ...

Ansonsten stimme ich MasterXTC zu: Hoheitliche Aufgaben brauchen Beamte. Aber z. B. in einer techn. Abteilung finde ich Beamtentum total überflüssig, v. a. wenn es um genau die gleiche Arbeit zweier Beschätfigter geht (siehe Beispiel oben), aber unterschiedlich bezahlt wird.
 
Die Bedingungen für die Angestellten werden zwischen den entsprechenden Tarifparteien (Dienstherr <--> Interessenvertretung/Gewerkschaft) ausgehandelt und dann letztendlich umgesetzt. Bei den Beamten setzt die der Staat/das Land fest. Ohne Verhandlungen.
Wenn also Angestellte im Vergleich zu den Beamten, bei gleicher oder ähnlicher Tätigkeit, finanzielle Nachteile haben, dann ist das einzig und alleine auf das Ergebnis von Tarifverhandlungen und auf das Verhandlungsgeschick der Interessenvertretungen zurückzuführen.
Ich finde es aber auch nicht gut, dass es solche gravierenden Unterschiede gibt. Ist aber so.

Ich bin ebenfalls der Meinung, dass hoheitliche Aufgaben von vereideten Beamten wahrgenommen werden müssen. Über alle anderen Bereiche sollte mal etwas intensiver nachgedacht werden.
 
Wird ja getan. Wir haben ganze Abteilungen im Haus, wo es keinen einzigen Beamten mehr gibt (25 Mitarbeiter).

Und bei den Tarifverhandlungen kann man verhandeln wie man will ... schon mal bei einer Tarifrunde mehr als 10% rausgeholt? Oder die fehlenden 1.000 €? :p

In unserem Bundesland haben die Beamten 2016 2,3% mehr bekommen.
Die Angestellten haben durch Erhöhung des Pflichtbeitrags zur betrieblichen Zusatzversorgung um 0,75% sogar weniger Netto. :(
 
Snowside schrieb:
(...) Ach und die private Krankenversicherung ist auch ein unding, ständig wird man bevorzugt. Dafür zahle ich allerdings gut 200 Euro, die ich jeden Monat nochmal von Gehalt abziehen kann.

Bei meiner letzten Stelle im öffentlichen Dienst habe ich monatlich 330 € in die gesetzliche Kasse gesteckt - dagegen erscheinen die 200 € für eine private KV eher lächerlich ;)

Seit ich privat versichert bin bekomme ich in der Regel überall innerhalb weniger Tage bis maximal einer Woche einen Termin. Ob man besser behandelt wird ist mir egal, aber einfach sehr kurzfristig Termine zu erhalten ist schon ziemlich gut.

Die einzige Krankenkassenfrage die es in der Schweiz gibt ist ob man lieber einen hohen monatlichen Beitrag zahlt (ca 500 Franken), aber dafür fast alle anfallenden Kosten von der KV gezahlt werden (gut für Leute die viel zum Arzt gehen), oder ob man lieber einen geringen monatlichen Beitrag zahlt (ca 300 Franken) und dafür im Ernstfall bis zu 2500 Franken aus eigener Tasche zahlen muss bevor die KV einspringt (gut für Leute die kaum Leistungen in Anspruch nehmen).

Die Beiträge sind dabei nicht ans Gehalt gekoppelt. Ist natürlich gut für Leute mit viel Verdienst weil es prozentual wenig ausmacht (bei mir sind es ca. 4%), für den Niedriglohn-Sektor ist es dagegen ganz schön bitter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin auch der Meinung das wichtige hoheitliche Aufgaben von Beamten wahrgenommen werden sollen.
Das sichert einfach wichtige Funktionen, da ja nicht gestreikt werden darf
(Polizei, Feuerwehr (wenn ne BF "installiert" ist),Zoll usw.)

In Bayern haben wir auch noch die meisten Lehrer verbeamtet. Als die Bahn noch mehr Beamte hatte, war so ein wochenlanger Streik unddenkbar bzw. ja eigentlich unmöglic.


Ich habe mich gegen die Bw und gegen 25 000€ Verpflichtungsprämie entschieden (und gegen vermutliche Arbeitslosigkeit mit Mitte 40) und werde ab September auch Beamter in der Steuerverwaltung.

Und schon jetzt gehen die Beschimpfungen im Bekanntenkreis los, da ist faul und unnütz noch das harmloseste.

Naja ich hab mir 4 Ziele gesetzt die ich errreichen möchte. Wahrscheinlich geh es für mich sowieso in die vollstreckung.
 
Um mal eine Lanze für die Beamten zu brechen. Ich kenne nun einige und die sind in ihrem Job alles andere als faul oder langsam.
 
CD schrieb:
Schweiz, Schweiz, Schweiz

Hör bitte auf, die Schweiz hier ins Spiel zu bringen. Das macht mich traurig. Ich will auch in die Schweiz :heul:

Ps.: Noch ein Grund gegen Verbeamtung bzw. Arbeit beim Staat. Das was ich lerne und mache, ist in großen Teilen so spezifisch auf Deutschland zurecht geschnitten, dass ich mir nicht wirklich vorstellen kann, jemals auszuwandern.
 

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