@Marco^^
Wusste gar nicht, dass OpenZFS einen eigenen Youtube-Kanal hat, Danke !
Mal schauen, ob es auch Abschriften von den Vorträgen gibt
Mit dem standardmäßigen Angebot von ZFS für Linux-Distros: das wird wegen der angeblichen CDDL- und der GPL-Inkompatibilität schwierig - aber für mich auch wünschenwert
In der Zwischenzeit lässt sich das System (z.B. Gentoo) auch ganz gut über ein aktruelle z.B. Sabayon Linux LiveDVD installieren, das ZFS-Unterstützung mitbringt
Marco^^ schrieb:
Die Hardwareanforderungen sind meist eine 64Bit CPU & min 8GB RAM, welches schon Notebooks heutzutage als Standard haben.
ZFS kommt ganz passabel mit 8 GB zurecht,
mit den aktuellen Änderungen (0.6.4.y)
https://github.com/zfsonlinux/zfs/tree/zfs-0.6.4-release
läuft es selbst mit 8 GB (vorausgesetzt man limitiert den Speicherbedarf vom ARC, dass er nicht die Hälfte oder mehr des Arbeitsspeichers für sich beansprucht - ZFS ist ja für riesige System ausgelegt und optimiert) sehr rund.
ZFS verwendet zur Leistungssteigerung eine besondere Form des Zwischenspeicher-Algorithmus (Caching-Algorithm):
en.wikipedia.org schrieb:
Adaptive Replacement Cache (ARC) is a page replacement algorithm with better performance[1] than LRU (Least Recently Used) developed[2] at the IBM Almaden Research Center. This is accomplished by keeping track of both Frequently Used and Recently Used pages plus a recent eviction history for both. In 2006, IBM was granted a patent for the adaptive replacement cache policy.
https://en.wikipedia.org/wiki/Adaptive_replacement_cache
http://www.zfsbuild.com/2010/04/15/explanation-of-arc-and-l2arc/
Mit den ausständigen ABD2-Änderungen am ARC (
https://github.com/zfsonlinux/zfs/pull/3441) sollte auch
die
Speicher-Fragmentierung,
Lock contentions (Sperrenkonflikt,
https://en.wikipedia.org/wiki/Lock_(computer_science)#Granularity) ,
generell die durch ZFS verursachte
Latenz (was auch schon durch die Änderungen im großen Maße durch
https://www.illumos.org/issues/5497 erreicht wurde) gesenkt und mehr optimiert werden.
Aktuell scheint für die Implementierung von Linux 70%+ der Leistung von Illumos erreicht zu werden (stetig steigend) und das, obwohl einige Änderungen von Illumos, FreeBSD, NetBSD, Nexenta, etc. noch fehlen und
obwohl der momentane Fokus noch gar nicht fest auf Leistungssteigerung ausgerichtet ist.
Das tolle ist, dass die Entwicklung von OpenZFS (im Gegensatz zum "closed" ZFS von Oracle) eine gemeinsame plattformunabhängige Arbeit zwischen den Systemen OpenZFS on OS X, Ilumos, Nexenta, FreeBSD (NetBSD, etc.) und ZoL darstellt
ECC-Speicher wäre auch erwähnenswert - beim Einsatz von ECC-Speicher sind kaum Leistungs-Einbußen zu verzeichnen:
Debunking a Myth: DDR3 RAM vs. ECC Memory Performance:
http://www.techspot.com/article/845-ddr3-ram-vs-ecc-memory/
Eliminating speed penalty in ECC protected memories:
http://www.date-conference.com/proceedings/PAPERS/2011/DATE11/PDFFILES/12.5_2.PDF
Weiters sind innerhalb von 1.5 Jahren bei mir schon 5+ Bitflips aufgetreten, die vom ECC-Speicher detektiert und korrigiert wurden.
Wenn man ZFS nicht zumindest in der Mirror-Variante ohne ECC-Speicher einsetzt, können beim Vorliegen der Daten im ("defekten") Speicher die korrekten Daten auf der Platte durch Daten mit dem Bitflip überschrieben werden und man merkt das nicht einmal (dies gilt aber für
ALLE Arten von Dateisystemen). Bei ECC hat man den Vorteil, dass man verhindern kann, dass "gute" Daten durch "schlechte" Daten überschrieben und letztendlich schlecht bleiben.
RAIDs können dem nichts entgegensetzen, weil diese die Daten mit keinen Prüfsummen versehen - siehe auch den in meiner Signatur verlinkten Artikel:
http://arstechnica.com/information-...-and-atomic-cows-inside-next-gen-filesystems/
KillerCow schrieb:
Mal abgesehen von der Sinnhaftigkeit dieses Posts gibst du leider auch falsche Information weiter:
Weder ist BTRFS noch im Alphastatus, noch ist es das einzig vergleichbare "Dateisystem" für Linux (siehe ZFS on linux). Nächstes mal also bitte wenigstens schlau machen.
Zu openZFS/ZFS on Linux gibts in der aktuellen c't einen Artikel.
Welche Dateisysteme bieten denn noch standardmäßig COW, Prüfsummen und Snapshots für die
Daten statt der Metadaten an ?
Wenn es um den Schutz (und Integrität) von Daten geht - hatte ich bis jetzt mit ZFS nur positive Erfahrungen, es hat mehrfach kurz vor dem Ausfall von Festplatten meine Daten gerettet - mehrfach auch schon Daten vor einer silent corruption geschützt =)
BtrFS kann keine so positive Geschichte bei mir vorweisen: es hat zwar durch Prüfsummen-Fehler angezeigt, dass eine Festplatte vor dem Kaputt gehen war (ist ja Sinn der Sache von Festplatten mit Checksums für Daten),
aber auch schon mehrfach war der Zugriff auf die Daten unwiderruflich verloren und Partitionen kaputt,
besonders empfindlich und dementsprechend oft kam das auf der Root Partition vor (der Erfahrung nach gilt das für alle Dateisysteme, hatte mit ext4 auch schon viele negative Erfahrungen, als es noch neu war) (!)
Wenn man nach aktuellen Commits in Git geht, ist noch so einiges für den Basis-Betrieb (Snapshots, Kompression, Extents) an Optimierungen und Verbesserungen nötig:
http://git.kernel.org/cgit/linux/kernel/git/fdmanana/linux.git/
http://git.kernel.org/cgit/linux/kernel/git/kdave/linux.git/
http://git.kernel.org/cgit/linux/kernel/git/mason/linux-btrfs.git
Durch die Notwendigkeit des Rebalance nach intensiver Nutzung, vor allem von Snapshots ist Btrfs für den Einsatz von weniger erfahrenen Nutzern z.B. weniger geeignet:
http://marc.merlins.org/perso/btrfs/post_2014-05-04_Fixing-Btrfs-Filesystem-Full-Problems.html
Weiters leidete BtrFS lange zeit an ENOSPC-Problemen (auch im Zusammenhang mit obig genannten notwendigem Rebalancing) womit das Dateisystem auch nicht mehr nutzbar war:
http://marc.info/?l=linux-btrfs&m=139386777324268&w=2
bis vor kurzem (1-2 Kernel-Releases) traf das noch zu, eventuell immer noch - es wurde jedoch diverse Patches eingereicht um das zu beheben.
Seit einiger Zeit (1-2 Jahre) nutze ich deswegen ZFS auf so gut wie allen Partitionen, auf denen wichtige (nicht-ersetzbare) Daten vorliegen, auf dem Rest teste ich regelmäßig BtrFS (/usr/portage, root-Partition, eine Backup-Platte)
und hab es seitdem noch nicht bereut.
Selbstverständlich gilt die Aussage "the grass is always greener on the other side" auch für ZFS nicht:
In letzter Zeit wurden auch teilweise System-Hänger, erhöhte CPU-Belastung, Abstürze, etc. gemeldet:
https://github.com/zfsonlinux/zfs/issues