Verschiedene Fragen zu Aktien und Dividenden

Zum Einlesen ist das Wertpapierforum ganz gut: http://www.wertpapier-forum.de/

Besonders dieser Thread für den Einstieg: Die Mischung macht's ... ?. Falls dich was besonders interessiert gibt es immer weiter in die tiefe gehende Links zu den jeweiligen Themen.
Sowie danach dieser: ETF-Depot aufbauen.

Es gibt ein kostenloses E-Book (PDF) von Martin Weber, Genial einfach investieren: http://www.arero.de/222-0-Ebook-Genial-einfach-investieren.html.

Dann natürlich das FAZ Börsenlexikon, außerdem mal regelmäßig bei "Wirtschaft" sowie "Finanzen" bei der FAZ vorbeischauen.

Und den Blog Finanzwesir kann ich noch empfehlen.

Wenn du das alles durchhast solltest du meiner Meinung nach mehr Ahnung von Wertpapieren haben als 99% der Deutschen, und das ohne Geld ausgegeben zu haben.


Falls du noch Fragen hast, gerne. Anlageempfehlungen werde ich logischerweise keine geben.
 
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Danke, flo233, für deine Antwort. Ich versuchen, so viel wie möglich zu lesen.

Eine Frage ist mir letztens zu Warren Buffett eingefallen:
Ist eigentlich bekannt, wie Warren Buffett die Unternehmen, in die er investiert hat, auswählt? Natürlich ist mir das Prinzip des Value Investing bekannt.
Ich meine nur, wie sieht Buffetts Arbeitsalltag aus? Liest er den ganzen Tag besondere Nachrichten, spricht er mit den CEOs, liest er Unternehmensberichte, benutzt er irgendwelche Programme?
 
Wie wäre es damit, dass Warren Buffet sich die Berichte vom Unternehmen selbst durchliest? Bilanz, GuV, Anhang ... ? Als Value Investor sind doch genau dort die Informationen enthalten, die man für die Investitionsentscheidung benötigt.

Mit CEOs wird er sicher nicht sprechen, Stichwort: Insidergeschäfte. CEOs dürfen keine Geschäftsdaten nur einer einzelnen Person weitergeben, wenn diese für Investitionsentscheidungen relevant sind.

Als Buchempfehlung: Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse, damit du selbst in der Lage bist Bilanzen und Anhang zu lesen.

Zu den Programmen: MS Excel - da kann man schöne Modelle entwickeln und umsetzen. ;)
 
Das mit den CEOs war nicht auf Insiderhandel bezogen. Ich meinte damit, dass er mit ihnen über deren geplante Zukunft des Unternehmens und ihre Visionen spricht, um sich ein besseres Bild über die Dauer der Investition machen zu können.

Das Erlernen des Lesens von Unternehmensberichten scheint zumindest ein machbares Unterfangen zu sein :)
 
Aber genau das sind Insiderinformationen. Was der CEO mit der Firma vorhat, wie soll diese in 5 Jahren aussehen ... alle Informationen die Kursrelevant sind, müssen öffentlich bekannt gegeben werden.
Ein Warren Buffet wird sich echt dafür hüten, nur in den Verdacht auf Insiderhandel zu geraten. In den USA bist du da schnell im Knast und dein Geld auch los.

Schau dir an wie Bilanzen aufgestellt werden. Was in der GuV steckt. Die Kapitalflussrechnung ist auch aufschlussreich sowie Anhangsangaben.
 
niqlas schrieb:
(...) Liest er den ganzen Tag besondere Nachrichten, (...)

Wahrscheinlich wird er gerade das nicht tun, und ich würde auch jedem Privatinvestor davon abraten. Die ganzen Börsennachrichten, die jeden Tag kommen, mit den durchlaufenden Kursen und irgendwelchen selbsternannten Experten, die wissen wollen, wo der DAX nächste Woche steht, und was man UNBEDINGT kaufen sollte kann man alle vergessen. Auch in gedruckter Form gibt zahlreiche solcher Blätter. Das ganze wird auch gerne als Investment-Pornographie bezeichnet: Lesen Sie auch Investment-Pornos?

Jetzt gerade auf der FAZ-Finanzen Seite (die häufig aber auch gute Artikel hat) les ich es schon wieder:
"Wir werden neue Börsenrekorde sehen"
"Warum dieses Börsenjahr so schwierig wird"
"Kaufen Sie jetzt keine Aktien!"
"Analysten rechnen 2016 mit Rekorden für den Dax"
(Alles Überschriften der letzten Wochen)

Ich würde auch nie kaufen, wenn ein Hype entsteht, wie um Volkswagen aktuell oder bei den Börsengängen von Facebook, Rocket Internet etc. Wenn es selbst in der Tagesschau darum geht, ob man die Aktie kaufen sollte... in meinen Augen: Finger weg!
Ich glaube ein Warren Buffet würde solche gehypten Aktien ebenfalls nicht kaufen. Stattdessen spricht man häufig von "langweiligen Investments", die man tätigen sollte. Oder man kauft den ganzen Markt mit Indexfonds, die meist börsengehandelt sind und daher als ETF (exchange traded fund) bezeichnet werden. Würde ich auch als "langweilig" bezeichnen.

Selbst Warren Buffet empfiehlt dies seiner Frau:
Nach seinem Tod soll seine Frau Astrid 10 Prozent seines Vermögens in kurzlaufende US-Anleihen investieren, schreibt Buffett - und die restlichen 90 Prozent in einen schlichten Indexfonds (Buffett schlägt den Vanguard´s Indexfonds auf US-Index S&P 500 vor) . Warum? Weil die Verwaltungsgebühren eines solchen Fonds ausgesprochen niedrig seien - und ein solcher Indexfonds damit langfristig wohl höhere Renditen abwerfe als Investmentprodukte, die aktiv von teuren Fondsmanagern gelenkt würden.
Quelle: http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/anlagetipp-von-buffett-kosten-sparen-a-989938.html

Da er aus den USA kommt, schlägt er nur einen US-Index (die 500 größten Unternehmen der USA) vor, eigentlich ein klassischer Fall von Home Bias. Allerdings ist Buffet wohl der Meinung, dass die Bedingungen für Unternehmen dort am Besten sind.
 
Vielen Dank für die Antwort, flo233!

Wahrscheinlich gibt es solche empfehlenswerten ETFs auch für den DAX, oder?
Falls es mehrere gibt, wie findet man den besten? Denn letztendlich spiegeln doch alle DAX-ETFs den Verlauf des Dax wieder bzw. zumindest sollten sie das. Gibt es dann überhaupt bessere und schlechtere?

BTW: Ich habe das mit den Puts und Calls noch nicht so ganz verstanden. Hat das etwas mit Leerverkäufen zu tun?
 
DAX ETFs -> klick.

Call's und Put's haben nichts mit Lehrverkäufen zu tun. Das sind Produkte die dich erstmal nicht interessieren sollten. (auch Leerverkäufe nicht) ;)
 
Aber Lehrverkäufe wird er machen ;-)

Call (Kauf) und Put (Verkauf) sind verschiedene Arten (Optionsrechte) von Optionsscheinen.
 
Da hast du Recht Onatik ... für den Anfang sollte er aber bei den einfacheren Sachen bleiben. Kursbewegungen a la smirky smile zu identifzieren um mögliche Kaufentscheidungen zu treffen würd ich jetzt auch noch nicht auf den Tisch bringen. Erstmal darf er lernen Bilanzen zu lesen. ;)
 
Zumindest Puts haben mit Leerverkäufen (nicht Lehrverkäufen) schon was zu tun, da die Emittenten solcher Optionsscheine sich nicht selten entsprechend an der Börse absichern. Aber darauf hat man keinen Einfluss was die genau machen und als Anfänger sollte man sich von Derivaten sowieso fernhalten und ebenso, wenn man Sachwerte möchte, denn das sind Aktien als Anteile von Unternehmen natürlich schon, während alle Derivate nur Inhaberschuldverschreibungen sind, also von der Solvenz des Emittenten abhängen.
 
Zustimmung, @Holt.

Die Lehrverkäufe vs. Leerverkäufe waren eine so schöne Vorlage, die musste ich einfach verwandeln. Sie passte ja.

Ich glaube, der Thread wächst sich noch zu einem kleinen Seminar aus 😀
 
Also werde ich von Optionsscheinen, Derivaten und Leerverkäufen erstmal Abstand nehmen, um Lehrverkäufe zu tätigen ;)

Hier ( http://www.onvista.de/suche/typ/etfs/DAX , danke _killy_ ) werden verschiedene DAX-ETFs aufgelistet. Wenn diese alle den Wert des DAX widerspiegeln sollen, warum haben sie dann unterschiedliche Preise?

Onatik schrieb:
Ich glaube, der Thread wächst sich noch zu einem kleinen Seminar aus 😀
Eine gute Idee! Was bzw. womit beschäftigt ihr euch momentan im Bereich Ökonomie? In was investiert ihr, in was nicht, was bereitet euch Sorgen? Erzählt mal! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum sollten sie nicht unterschiedliche Preise haben? Hängt doch von dem Volumen und der Stückzahl der ETFs ab.

Spielt doch keine Rolle ob ein Emittent jetzt 1000 Anteile ausgibt zu 100€ das stück oder 10.000 Anteile zu 10€ das stück.

Der Preis ist doch egal - wenn du für 500€ kaufst und die Anteile um 10% steigen ist es doch egal wie hoch der Preis der einzelaktie ist.

Wichtig ist doch nur, dass sie die Bewegungen des DAX widerspiegeln.
 
Die unterschiedlichen Preise kommen daher wie sie konstruiert sind, die eine bilden eben 1% vom DAX in einem Anteil ab, andere 0,98% etc., was eben am Alter, an den Verwaltungsgebühren und der Konstruktion liegt. So z.B. der DB X-TRACKERS DAX UCITS ETF (DR) - INCOME 1D für 90,840 EUR:
Auflagedatum: 28.11.2012
max. Verwaltungsgebühr: 0,01%
Ausschüttungsart: Ausschüttend
Ausschüttung: 1,05 EUR (02.04.2015)
Im Vergleich der ISHARES CORE DAX® UCITS ETF (DE) 86,740 EUR:
Auflagedatum: 27.12.2000
max. Verwaltungsgebühr: 0,15%
Ausschüttungsart: Thesaurierend
Thesaurierung: 1,61 EUR (04.05.2015)
Der erst ist jünger und hat weniger Verwaltungsgebühren, der ist dazu Ausschüttend, die Dividenden werden also ausbezahlt und nicht wieder angelegt wie bei zweiten, der schon viel länger läuft, wo also über die Jahre auch mehr Verwaltungsgebühren angefallen sind. Wenn ein ETF z.B. heute aufgelegt wird bei einem DAX Stand von 9820 Punkten und 100 Anteile einem "DAX" entsprechen, denn wäre ein Anteil 98,20€ wert, nur wird dann davon jedes Jahr die Verwaltungsgebühr abgezogen, im nächsten Jahr sind dann 100 Anteil nicht mehr ein "DAX" und bei einem DAX von wieder 9820 Punkten wäre ein Anteil keine 89,20€ mehr wert, sondern 89,19€ oder 89,18€ und so geht es jedes Jahr immer ein wenig runter. Ist der ETF auch noch ausschüttend, so bildet er nicht den Performance DAX WKN: 846900 ab bei dem die Dividenen ja immer wieder als neu angeelgt eingerechnet werden, sondern den weniger bekannten Kurs-DAX WKN 846744 bei dem die Dividenen wie bei den meisten anderen großen Aktienindizes eben nicht eingerechnet werden.

Dann ist bei der Wahl des ETF auch die Abbildungsart zu beachten:
 
niqlas schrieb:
Könnt ihr allgemeine Tipps und Empfehlungen geben, wenn man sich in den Wertpapierhandel einlesen möchte (persönlich oder Bücher, Webseiten, alles was Euch hilfreich vorkommt, etc.)?

Welche Medien / Internetseiten könnt ihr für Nachrichten empfehlen? Ich bin hin und wieder auf www.n-tv.de und deren Ableger www.teleboerse.de unterwegs, die beiden Webseiten konnten mich alledings noch nicht wirklich überzeugen.

bei youtube werden sämtliche begriffe aus der börsenwelt umfangreich erklärt.
anschließend meldest du dich bei flatex.de an und los gehts...

viel spaß!
 
Vergiss solche Empfehlungen eines Brokers und gerade flatex würde ich eher für Zocker wie die dummen Daytrader als sinnvoll ansehen. Couponschneider hat zu denen mal wieder einen lesenswerten Blogeintrag geschrieben, dem man nichts mehr hinzuzufügen braucht.

Vergleich die Konditionen selbst und rechne Dir anhand der Gebührenlisten aus, was Dich Dein Depot dort jeweils kosten würde. Du weißt ja ungeführ wie viel Du anlegst und wie viel Du sparen kannst, wie oft Du also nachkaufen würdest und für jeweils welchen Betrag.
 
Wenn ich mich jetzt entscheiden müsste, würde ich www.comdirect.de wählen.
Wenn ich fragen darf, wo hast Du dein Depot, Holt?

Mittlerweile kenne ich folgende Blogs über die Themen Finanzen und Investitionen. Mich würde mal Eure Meinung und Bewertung der Blogs / Kanäle und der dahinterstehenden Anlagestrategie interessieren!

1. http://www.aktienmitkopf.de/ , hauptsächlich aktiv auf https://www.youtube.com/user/AktienMitKopf/videos
2. http://zendepot.de/blog/
3. http://www.finanzwesir.com/blog
4. http://couponschneider.blogspot.de/
5. http://sauerkrautundzaster.de/
 
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Die meisten der Seiten kannst du vergessen.

Bring dir selbst die Basics zu Finanzmarkttheorie bei.
Stichworte für dich sind:

Portfoliotheorie, Markowitz, Capital Asset Pricing Model, Diversifikation, Tobin-Separation, DFC-WACC, APV, Residual Income Valuation, Multiples, Capital Market Line, Security Market Line, Bonds, Asset Pricing, Sharpe-Ratio, Beta.

Wenn du diese Begriffe (und vermutlich noch viel mehr, die mir gerade nicht einfallen, auf die du beim Selbststudium aber zwingend stoßen wirst) alle verstanden (!!!) hast, und du dann zusätzlich die absoluten Basics bezüglich Besteuerung, Broker Fees, Quellensteuer, thesaurierung/ausschüttung, inland/ausland usw. drauf hast. Erst DANN solltest du dir Gedanken darüber machen, in welche Aktien bzw. Assets du investierst. Ansonsten ist die Gefahr sehr groß, dass du sehr viel Lehrgeld bezahlen wirst.

Setz dich mit der Materie auseinander. Und erst wenn du oben genannte Begrifflichkeiten (und einige mehr) verstehst, kannst du ans investieren denken. Nebenher kannst du fleißig im Wertpapier-Forum und auf SeekingAlpha lesen. Dort sind oftmals qualitativ hochwertige Beiträge zu finden. Trotzdem sollte man immer aufpassen und nicht alles für bare Münze nehmen, bzw. sich ein eigenes Bild machen.


Klingt nach viel Arbeit und klingt kompliziert? Ist es auch. Erfolg kommt eben nicht dadurch, irgendwelche Blogs zu lesen und Anlageempfehlungen blind zu folgen.

Wenn du Fragen hast, kannst du dich gern bei mir melden. Nimm es mir nicht böse, du machst den Eindruck als hättest du noch wirklich sehr wenig Ahnung von Börse und Co. Ist ja prinzipiell auch nicht schlimm, nur solltest du es tunlichst vermeiden echtes Geld anzulegen bevor du dir nicht einen Grundstock an Wissen aufgebaut hast.

Heißt natürlich nicht, dass dir der Erfolg und Reichtum garantiert ist, wenn du oben genannte Dinge alle begriffen und verstanden hast. Aber zumindest dürfte es die Chancen erhöhen und dir ein Gespür für die großen Zusammenhänge geben, sowie eine bessere Einschätzung bezüglich Risk/Reward ermöglichen.
 
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