Community Review: Porsche 911 Turbo Wheel (vs. Momo Racing FF)

DvP

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Inhalt:
  1. Einleitung
    1.1 Absichtserklärung
  2. Verpackung und Lieferumfang
  3. Wichtige Daten und Features
  4. Look & Feel
  5. Praxistest
    5.1 Das Wheel
    5.2 Die Pedale
    5.3 Die Schaltung(en)
    5.4 Force Feedback
  6. Demonstrationsvideo
  7. Fazit

__________________________________________

1. Einleitung


Viele Jahre schon macht der PC nun Karriere als Spieleplattform, mal erfolgreicher, mal weniger. Mit der Entwicklung immer aufwändigerer Spiele, werden auch die Ansprüche an die Steuerungs- bzw. Spielgeräte immer höher. Microsoft, Thrustmaster, Trust, Logitech, Speedlink und Saitek sind bekannte Namen, wenn es um das Entwickeln und Herstellen von Gamecontrollern für Rennspiele geht. Eine deutsche Hardwareschmiede schickt sich nun mit dem Porsche 911 Turbo Wheel an eine neue Größe in diesem Kreis zu werden - Fanatec.
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, muss sich das neue Lenkrad hier dem Vergleich mit dem etablierten Logitech Momo Racing FF stellen, das in vielen Ranglisten noch auf Platz 2 hinter dem Logitech G25 geführt wird. Die beiden Kontrahenten wurden im Rahmen unserer Möglichkeiten auf Herz und Nieren getestet.


1.1 Absichtserklärung

Dieser Community Test der von Fanatec ermöglicht wurde, wird von mir in bestem Wissen und Gewissen erstellt. Ich habe keinerlei Verpflichtungen dem Hersteller gegenüber nur Gutes zu schreiben oder ev. Negatives zu verschweigen. Ich freue mich sehr über diese Einstellung, da ich (bei anderen Herstellern und Produktgruppen)auch schon gegenteiliges erleben musste. Es wird nicht der Anspruch erhoben ein professionelles Testergebnis zu erzielen das für jeden gleichermaßen, objektiv "richtig" ist.
Es wird hier im Forum mit Sicherheit Simulationsfreaks (nicht böse gemeint) geben die mehr von der Materie verstehen. Ich entschuldige mich für ev. Fehlendes und lade euch alle herzlich dazu ein Fragen zu stellen um etwaige Versäumnisse auszumerzen. Ich selbst verkörpere im Rennsimulationsbereich den sehr interessierten Gelegenheitsspieler und habe seit ca. 2 Jahren ein Logitech MOMO FF mit dem ich gerne immer wieder auf Zeitenjagd gehe. Der Testbericht basiert auf meiner subjektiven Erfahrung und den Anmerkungen von 4 Freunden die ich zum Test über einige Tage hinweg eingeladen habe.


2. Verpackung und Lieferumfang

Für mich ist ein vollständiges Zubehör, sowie eine schicke und sichere Verpackung schon der erste Grund um die Qualität eines Produkts abzuschätzen. Fanatec hat sich hier offensichtlich einige Gedanken gemacht, was bereits die ersten Minuten nach dem Erhalt des Pakets für Freude sorgt. Die folgende Fotostrecke soll dokumentieren wie interessant sich das Auspacken gestalten kann.

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Nach dem spannenden Öffnen der Verpackung finden sich etliche Zubehörteile in der Schachtel. Folgendes ist enthalten:

  • Lenkrad
  • Lap Wing links (um das Lenkrad auf den Oberschenkeln platzieren zu können)
  • Lap Wing rechts
  • 2 Stahlstangen (jede 410 mm)
  • 6-speed Ganghebel mit Rückwärtsgang (7GS)
  • Sequenzieller Ganghebel (2GS)
  • Ganghebel Verbindungskabel
  • Pedale
  • 4 x AA Batterien für Pedale
  • Stromversorgungskabel für die Pedale
  • „Wireless USB“ Dongle im original Porsche Look
  • USB Memory Stick (im original Porsche Look) mit Treiber und Handbuch
    (nur bei der Nordschleife Edition)
  • CD ROM mit Treiber und Handbuch
    (reguläre Version)
  • 110V-220V Stromversorgung für Lenkrad
  • UK Adapter (nur EU Version)
  • Bohrschablone
Zu den beigelegten Teilen kann man eigentlich nur eines sagen: Selten, dass wirklich absolut alles zu finden ist was man sich wünschen kann und sogar noch mehr. Der USB-Stick (1GB) im Porsche Schlüsseldesign ist wirklich sehr schick und auch von der Geschwindigkeit ganz in Ordnung. 10mb/s sind bei dieser Größe absolut ausreichend.
Die Lap Wings sind eine sinnvolle Ergänzung für alle deren Tisch nicht zur Montage geeignet ist (sehr unwahrscheinlich) und jene die ihre PS3 Spiele oder den Multimedia-PC vom Sofa aus steuern wollen. Auch an eine Montageschablone, nötig zur dauerhaften Befestigung bei Rennsesseln für Enthusiasten wurde gedacht und sogar die optionalen AA Batterien für die Funkverbindung der Pedale hat Fanatec beigelegt.
Alles in allem ein lehr lobenswerter Umfang an Zubehör!


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Für weitere Bilder der Einzelteile verweise ich auf die Bildersektion bzw. auf das Handbuch in der Linkssektion.


3. Wichtige Daten und Features

Ich möchte hier die subjektiv wichtigsten Features auflisten die das 911 Wheel auf spezielle Art und Weise aus der Masse herausheben und tatsächlich für jeden potentiellen Käufer eine wichtige Hilfe bei der Entscheidung für das richtige Produkt sein könnten. In der Tat gibt es hier einiges zu erwähnen, das alles andere als Selbstverständlich ist:

  • Lenkrad mit 30cm Durchmesser und angenehmer Dicke (Logitech Momo 25cm, G25 - 28cm)
  • Vielseitige, leicht handhabbare Befestigung (Verwendbar mit vielen verschiedenen Tischen und zusätzliche Lap Wings)
  • 900° Aktionsradius (modifizierbar)
  • Funkverbindung! Nur ein Stromkabel zum Wheel nötig. Perfekt für PS3 Nutzer und für Multimedia PCs im Wohnzimmer.
  • H-Schaltung
  • Außergewöhnlich gut verarbeiteter Lederbezug
  • Wohnzimmertaugliches Design
  • Veränderbares Wheel Setup direkt am Lenkrad (auch in Spielen und mit 5 Speicherplätzen)
  • Hochwertige Force Feedback Motoren
  • 3 Pedale

Komplette Featureliste des Herstellers


4. Look & Feel

Beim ersten Betrachten des Porsche 911 Turbo Wheels viel auffällig oft die Floskel "sieht edel aus" und ich kann diese Aussage nur unterstützen, wobei auch Größe und Dicke des Lenkrades sofort positiv auffallen. Das Leder ist einwandfrei verarbeitet und riecht zudem wie ein Neuwagen den man direkt vom Händler holt. Vor allem im Gegensatz zum Momo ist klar ersichtlich, dass viel mehr Entwicklungszeit in das Design eingeflossen ist. Nebeneinander Betrachtet wirkt es fast billig und wie ein reines Arbeitsgerät oder Werkzeug. Die Optik der Ganghebel kann da allerdings nicht ganz mithalten. Die silbrig spiegelnden Umrandungen der Pedale leuchten angenehm unter dem Tisch hervor und das hilft zwangsläufig auch bei der Pedalsuche.

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Den mitgelieferten Dongle und den USB-Stick muss man hier noch separat erwähnen. Das darauf prangende Porsche Logo und die Schlüsselform machen einfach Eindruck und sind wie das Metallogo im Lenkrad wahre Hingucker. Ich muss zugeben, dass ich mir sogar noch etwas mehr echtes Metall gewüscht hätte (Stichwort: Tasten).
Ähnlich sieht das Urteil aus wenn man Hand an die Steuerkontrollen legt. Das Lenkrad ist von der Ergonomie verblüffend nahe am Original, wobei ich da tatsächlich Erfahrungswerte vorzuweisen habe. Auch hier fällt die Gangschaltung ein wenig ab. Während die Schaltwippen am Lenkrad spitze positioniert sind und sich hochwertig anfühlen, erinnern die Ganghebel etwas mehr an Spielzeug. Das geringe Gewicht, eine Befestigung die stabiler sein könnte und die verarbeiteten Materialien tragen ihren Teil zu diesem Eindruck bei. Ich verweise ein weiteres mal auf die Bildersektion mit welcher sie sich ihre eigenen Meinung bilden können.

"Kabelsalat nein danke!"
Jeder Besitzer eines Wheels für PC oder Konsole musste sich wohl bereits das eine oder andere mal über die auftretende Kabelflut ärgern. Im Normalfall, wie auch beim Logitech Momo, sind drei Kabel nötig:

USB-------Wheel
Strom-----Wheel
Pedale----Wheel

Durch die von Fanatec verwendete Funktechnik reduziert sich dieses Gewirr auf ein Minimum. Es ist nur nötig ein Stromkabel zum Wheel zu legen, da PC/PS3 und die Pedale über Funk kommunizieren. Die Pedale werden über 4 AA Batterien mit Strom versorgt welche ausreichend Energie für 100 Spielstunden liefern sollten. Darüberhinaus ist nur ein weiteres Kabel nötig welches aber nur vom Wheel zur Schaltung läuft und extrem kurz wie auch nahezu unsichtbar ist. Die Laufleistung der Barrerien konnte ich bisher nicht überprüfen, da die Pedale eine intelligente Stromsparfunktione eingebaut haben und 100 Spielstunden einfach nicht zu schaffen waren ;-)
Um nichts auszulassen sei hier noch erwähnt, dass ich anfangs probleme mit der Funkverbindung hatte, die beim spielen doch stark gestört haben. Nachdem ich den Support von Fanatec (sehr schnell!) darauf angesprochen hatte, wurde mir mitgeteilt, dass das Problem bekannt sei und schon an einer Lösung gebastelt wird. Am nächsten Geschäftstag erhielt ich ein Paket mit verbessertem USB-Dongle mit welchem ich bisher kein weiteres Problem feststellen konnte.


5. Praxistest

Vorgehensweise:
Die Testergebnisse beruhen ausschließlich auf der Verwendung am PC (WinXP Plattform), da ich einfach keine PS3 zur Verfügung habe. Falls sich in dieser Richtung noch etwas ergeben sollte werde ich den Thread dementsprechend editieren. Vorerst war geplant verschiedene Spiele auszuprobieren. Zur Debatte standen unter anderem: Sega Rally, Colin McRae DIRT, GTR2 und Grand Prix 4. Aufgrund der Tatsache, dass zum aktuellen Zeitpunkt noch kein Vista64 Treiber verfügbar war und somit der stärkere Computer nicht verwendet werden konnte schieden Dirt und Sega Rally vorweg aus. Die überragende Fahrphysik und das außergewöhnlich gute ForceFeedback von GTR2 bewog uns im Endeffekt dazu, diese Spiel als Kern aller Praxistests zu nehmen. Um den Skill der Fahrer nicht übermäßig hoch einfließen zu lassen, beschränkten wir uns auf eine einzige Strecke und nur zwei Fahrzeuge. Fahrhilfen waren mit Ausnahme des ABS alle ausgeschaltet. Das erhoffte Resultat wäre das Auftreten deutlicher Unterschiede im Fahrgefühl oder sogar in den erreichten Zeiten zu sehen. Die tatsächlichen Beobachtung die wir machen konnten finden sie in den nächsten Kapiteln und darüberhinaus im Demonstrationsvideo kurz angeschnitten.


5.1 Das Wheel

Befestigung:
Beim Fanatec Porsche 911 Turbo Wheel kommt ein vollkommen anderer Fixierungsmechanismus als im Momo FF zum Einsatz. Dies bringt wie nicht anders erwartet Vor- und Nachteile. Der Vorgang des Befestigens nimmt bei beiden Testkandidaten etwa ähnlich wenig Zeit in Anspruch und verläuft angenehm unkompliziert. Vorstechenstes Merkmal der Logitech Methode ist die Stabilität. Man kann fast sagen, dass wohl eher der Tisch zu Bruch gehen würde, bevor sich das Momo lösen würde. Die von Fanatec verwendete Lösung ist nicht ganz so bombenfest, jedoch auch angenehm stabil, sodass auch bei längerem spielen keine Verschiebung oder Lockerung zeigte. Bei Versuchen mit verschiedenen Tischen zeigt sich hingegen, dass das Porsche Wheel ohne größere Probleme an extrem dicken , wie auch dünnen Platten leicht zu befestigen ist. Auf meinem zweiten Versuchstisch hätte ich das Logitech Wheel beispielsweise nicht montieren können. (Montage wird im Video demonstriert)

Fahrgefühl:
Nach dem Starten eines Rennens drängt sich die Verschiedenheit zwischen den beiden Lenkrädern plötzlich überdeutlich auf. Klar macht es mit beiden Geräten unvergleichlich mehr Spaß als mit der Tastatur, doch die wirklichen Unterschiede findet man aber in Details die jedem der Testfahrer nur zu offensichtlich auffielen. Ohne Zweifel arbeiten in beiden Lenkrädern Motoren die ganz schön kräfig zu Werke gehen und Informationen über das Fahrzeug, wie Traktion, Bodenbeschaffenheit, Schleudern, Geschwindigkeit und noch viel mehr, an den Spieler weiterleiten. Die Art, wie dies vonstatten geht, ist so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Während das ForceFeedback des Momo Wheels selten zur Ruhe kommt und ständig rattert, instabil pendelt und oft überraschend heftig am Lenkrad zerrt, agiert das Porsche 911 Wheel bedeutend nachvollziehbarer. Es kommt einfach öfter vor, dass realistisch anmutender, konstanter Gegendruck durch die starke Traktion in Kurven herrscht. Diese schnell genannte Tatsache macht es um vieles leichter zu erfühlen wenn die Geschwindigkeit zu hoch ist und sich durch eine leichtgängigere Lenkung das Verlieren der Bodenhaftung ankündigt. Ein drohendes Über- oder Untersteuern lässt sich so einfacher erkennen und im besten Fall verhindern.
Auch beim Schleudern ist ein Unterschied zu vermelden der sich im Fahrbetrieb ernsthaft auswirken kann: Das Momo neigt zu einem Aufpendeln was es schwer macht in schnellen Passagen ein ausbrechen der Fahrzeugs zu verhindern. Im Gegensatz dazu vermeldet dies das Porsche Wheel einfach schneller und lässt einem die Chance offen noch rettend einzugreifen. Die Grenzen des eigenen Könnens könnte man so definitv besser ausloten.
Meiner Meinung nach fühlt sich das Lenkrad von Fanatec einfach mehr nach einem wirklichen Auto an. Mag sein, dass die Effekte des Momo eher einer kompromisslosen Rennmaschine entsprechen. Ich empfinde es allerdings eher als unrealistisch. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Mit beiden Steuerungsgeräten kann man gut fahren und wird auf keinen Fall behindert. Ohne Zweifel allerdings ist das 911 Wheel näher am Porsche Feeling als der Konkurrent.
Anmerkung am Rande: Der Kunstoff der Logitech Wheels hat einen ähnlich guten Grip, förderte das Schwitzen der Hände aber eindeutig mehr als das Lederkleid der Konkurrenz.

Lenksensitivität:
Der Lenkeinschlag des Momo ist mit 240° fest definiert. Das Lenkrad von Fanatec hingegen kann direkt am Display auf dem Wheel auf 180°, 360° und 900° eingestellt werden. In der Software sind die Einstellungen bis auf 1° genau möglich. In unserem Test war der volle Lenkeinschlag (wie in realen Nicht-Rennfahrzeugen) nicht wirklich nötig. Eine Justierung auf 360° brachte aber mehr Gefühl auf schnellen Passagen mit geringen Drehbewegungen.

Lautstärke:
Das Porsche Lenkrad arbeitet bedeutend leiser als sein Konkurrent, oft sogar komplett lautlos. Nähere Details finden sie im Video welches mit einer konstanten Mikrofonsensitivität aufgenommen wurde um einen direkten Vergleich möglich zu machen.


5.2 Die Pedale

Im Gegensatz zum Momo bietet das 911 Wheel alle 3 Pedale (Kupplung, Bremse, Gas) wobei hier gesagt werden muss, dass in den Testfahren fast ausschließlich nur 2 Pedale verwendet wurden um. Das können der Fahrer reichte ehrlich gesagt nicht aus um die leistungsstarken Fahrzeuge des Testspiel mit Manueller Schaltung und Kupplung in angemessenen Zeiten über die Strecke zu bewegen. Das vorhanden sein des Kupplungspedals möchte ich dennoch positiv erwähnen, da es ein zusätzliches Feature darstellt mit dem sicher einige Freude haben werden und für andere kein Problem darstellt. Im Fall dieses Tests wurde das Kupplungspedal als Bremse verwendet, da mit sequentieller Schaltung eine Bedienung von Bremse und Gas mit unterschiedlichen Füßen effizienter möglich ist. Grundsätzlich wirkte die Bremse des Momo dank ihrem etwas längeren Weg als subjektiv angenehmer. Da das Antiblockiersystem aber wie schon erwähnt unsere einzige Fahrhilfe darstellte ist dieser Unterschied nicht belegbar. Ein Unterschied der Porsche-Pedale bezüglich des Widerstands ist deutlich wahrnehmbar und an reale Pedale angelehnt. Im Vergleich zum Momo gab es hier zwischen den Testern keine Einigkeit darüber welche Pedalerie besser wäre. Das Urteil ist hier wohl das in Tests ungeliebte Wort: Geschmacksache.

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Im Bezug auf die Rutschfestigkeit gilt für beide Geräte ein und dasselbe. Auf glatten Böden (vor allem Holz) ist der Halt nur dann wirklich gegeben, wenn die Ferse satt auf der vorgesehenen Fläche liegt. In Stresssituationen vergisst man das leider allzu schnell und behilft sich am Besten mit einer Wand oder Ähnlichem. Auf weichen Unterlagen wie Teppich oder Teppichboden verankern sich die Pedalerien verlässlich.
Die Tatsache, dass das 911 Wheel hier ohne Kabel auskommt ist ein weiteres mal lohnen zu erwähnen. Ein bedeutend schelleres Auf- und Abbauen spart hier viel Zeit und Nerven. Durch die Funktechnik kommt übrigens keinerlei Verzögerung auf. Dies wurde auch versucht im Video zu belegen, ist aber eventuell schwer zu sehen. Ein Lag ist aber definitiv nicht vorhanden.


5.3 Die Schaltung(en)

Da in diesem Test die Schaltungen, aus bloßem Unvermögen im Bezug auf die Kunst der Rennfahrens, relativ Stiefmütterlich behandelt wurden, sind hier sind nur einige wenige Punkte zu erwähnen:
  • 3 Schaltmodi beim Porsche 911 Wheel:
    Sequenzieller Ganghebel, Schaltwippen die in das Lenkrad integriert sind und eine 6+1 Gang (6 vorwärts + rückwärts) H-Schaltung lassen keine Wünsche offen.
  • Bisher angebrachte Kritik an den Schaltungen zeigen sich in der Praxis als nicht relevant:
    Die Stabilität ist zum Spielen mehr als ausreichend und die Ganghebel funktionieren einwandfrei. Vor allem die H-Schaltung wusste durch präzise Schaltwege zu überraschen. Wichtig zu erwähnen: Der Hebel lässt sich beim ersten Einsatz etwas schwergängig bewegen. Dies legt sich jedoch schnell und dann bleibt der Widerstand konstant auf angenehmem Niveau.
  • Die H-Schaltung - Ein tolles Feature für Spezialisten:
    Jedem der ein Spiel wie GTR2 ohne Fahrhilfen, mit Kupplung und Handschaltung zu bewältigen weiß, soll hier großzügiger Respekt ausgesprochen werden. Ev. wird zur sinnvollen Ausnutzung dieses Features ein Spiel wie GT-Legends notwendig, bei dem eine H-Schaltung zudem realistischer wäre.


6. Demonstrationsvideo

JETZT ONLINE!
(auf Youtube)

Kurz behandelte Punkte im Video:
1. Optik
2. Montage
3. Responsegeschwindigkeiten der Funkverbindung
4. Lautstärke: 911 Wheel vs. Momo Racing FF
5. Fahrtest: 911 Wheel


7. Fazit

Punkteauswertung:

Fanatec Porsche 911 Turbo Wheel
Design: ++
Verarbeitungsqualität: +
Fahrgefühl: ++

Logitech Momo Racing FF
Design: o
Verarbeitungsqualität: +
Fahrgefühl: +

Abschlussstatement:
Abschließend bleibt zusammenfassend zu sagen, dass Fanatec einen wirklich guten Job gemacht hat. Neben kleinen Schwächen punktet das Porsche 911 Turbo Wheel in allen wichtigen Disziplinen ohne sich einen Ausrutscher zu leisten. Es ist schön, leise, das Fahrgefühl wirkt besser und die Funktechnik spart nicht nur Kabelgewirr sondern auch Aufbauzeit. Dies verhilft dem neuen Lenkrad mit Sicherheit (auch auf lange Sicht) zu vermehrten Einsätzen und öffnet ev. den Weg in die Wohnzimmer der PS3 und Multimedia-PC Spieler. Es ist uns sehr wohl bewusst, dass die beiden hier verglichenen Spielecontroller in verschiedenen Preisklassen spielen. In der Praxis wusste das Fanatec Lenkrad jedoch davon zu überzeugen, dass der Mehrpreis dem Spieler auch eine gehobenere Leistungsklasse sichert.

Es stellte sich letztendlich vor allem folgende Frage: Kann man mit einem der beiden Wheels tatsächlich auch bessere Rundenzeiten erzielen?
Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten, jedoch gibt es auf dem gefüllten Lapboard doch eine kleine Auffälligkeit die es zu erwähnen gilt. Es macht keinen Unterschied welches Lenkrad man verwendet, so lange man noch keine konstanten Rundenzeiten innerhalb weniger Zehntel zu fahren imstande ist. Wenn man jedoch um wenige Meter um kleine Zeitabstände kämpft, zeigten sich die Stärken des Fanatec Wheels durch das exaktere und schnellere Feedback. Die Mehrzahl.der Hotlaps gingen mit einem Verhälnis von 3:1 auf das Konto des 911 Wheels.
Zum Abschluss noch einen Wunsch an die Hersteller von Force Feedback Lenkräder: Mehr Metall (Alu) und geringere Spaltmaße.

8. Bilder
(Klicken um auf Fremdseite zu vergößern)







Die restlichen Bilder mussten verschoben werden - zu viele Zeichen für einen Post ;-) -> verschoben nach Post 3



9. Links

Porsche 911 Turbo Wheel Handbuch (pdf 4,7mb)
Fanatec (Hersteller) Homepage
Supportseite für das Porsche 911 Wheel (Treiber, Handbuch, QuickGuide, Treiber-Updater)
Logitech Momo Racing Force Feedback Produktseite

Edit:
Ich möchte hiermit auf den Beitrag von DJMadMax auf Seite 3 (Post 52) Verweisen welcher alle Verbesserungen aufführt die nach dem PreTest von Fanatec am Produkt noch vorgenommen wurden. Diese merzen fast alle aufgetretenen Schwachpunkte aus und machen das Wheel (mit dem G25) zur absoluten Referenz. Einen Nachtest wird es aufgrund von Zeitmangel nicht geben. Ich hoffe ihr entschuldigt das.
Der offizielle Verkauf ist übrigens exklusiv auf der Fanatec Homepage angelaufen. Zu finden ist der Gameshop hier! Ich kann nur hoffen, dass die ambitionierte und Wegweisende Entwicklung dieses Controllers durch passende Absatzzahlen gewürdigt wird. FG DvP
 
Zuletzt bearbeitet:
sehr nice eines fehlt mir wenn es dir irgendwie möglich wär noch ein G25 zum Test hinzuzunehmen wär das genial. Beim Saturn kaufen und dann wieder zurückbringen oder so, weil immo ist es meiner Meinung nach das beste aller Lenkräder die man zu einem halbwegs vernünftigen Preis kaufen kann.
 
Klar hat sich mir dieser Gedanke auch aufgedrängt, wobei mich der Testaufwand bei diesen beiden Wheekl schon mehr Zeit gekostet hat als ich mir vorgestellt hätte. Ich habe das gemacht was im Rahmen meiner Möglichkeiten lag und das muss leider fürs erste reichen. Meine Ressourcen sind bis auf weiteres erschöpft ;-)

EDIT:

Es gibt einen Edit in Post 1 und hier findet ihr nun die verschobenen Bilder:











FG
DvP
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann ja noch werden, wenn du irgendwann mal die Möglichkeit haben solltest an ein G25 ranzukommen wär das halt genial weil du die anderen 2 sehr objektiv getestet hast und wenn ein anderer den Test macht dann legt der sicher auf andere Punkte wert.
 
Danke erstmal für das positive Feedback. Zum G25: Wenn ich mal eins in die Finger kriegen würde und auch Zeit habe es angemessen zu testen, würde ich definitiv noch ein Update machen. Dessen kannst du dir sicher sein ;-)

EDIT:
Video ist online!
http://www.youtube.com/watch?v=M-YmwGys3Ho
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr schöner Vergleichstest!

Ich habe ein Microsoft Sidewinder Force Feedback Wheel aus dem Jahre 2001 (Kaufdatum 11. September). Mich würde mal interessieren, wie das im Vergleich abschneidet, zumal es ja schon etwas betagter ist.

Allerdings habe ich auch gesehen, dass das Porsche Wheel stolze 499 Euro kosten soll (Quelle ebay)... nun gut, wenn es mindestens so haltbar ist, wie das Microsoft-Lenkrad, lohnt sich wohl eine Überlegung bzgl. einer Anschaffung..., vorausgesetzt man hat auch Spiele, mit denen man es nutzen kann und will.
 
Es gibt mit Sicherheit bereits unendlich viele Vergleichstests vom Momo FF mit dem MS Sidewinder FF Wheel. Daraus solltest du die Unterschiede hin zum Porsche 911 Lenkrad ableiten können.
Soweit ich es in Erinnerung habe stand in der News auf Computerbase 300€. Das ist die letzte Information die ich habe.
 
Klasse Test. Das Lenkrad sieht echt gut verarbeitet aus. Aber der Preis ist leider auch Porsche-mäßig. :(
 
1/3 Lizenzgebühren wahrscheinlich. In Polen hab ich mir sagen lassen kostet es nur 1/3 als wie in Deutschland. Da ja dort sowas bekanntlich schnell aus einem Original Porsche ausgebaut ist. :D sorry for OT
 
Ich denke, wenn es sich kaum vom Momo Racing absetzten kann, vorallem was die Pedalerie angeht, so wird es dem G25 Hoffnungslos unterlegen sein.
Allein der Preis von 300€ macht es imho derzeit nicht konkurrenzfähig, ein G25 gibts es für 180€.
Zwar hatte ich das Fanatec bisher nicht in der Hand, doch da ich das G25 sowie das Momo Racing und das DFP besitze, bzw besaß, müsste es sich schon deutlich vom Momo Racing absetzten, denn zwischen dem G25 und den beiden älteren Logitech Pendanten herrscht ein Unterschied wie Tag und Nacht.
 
Vom Fahrgefühl und der Laustärke ist der Unterschied auch gewaltig, wie man sicher mit Hilfe des Videos erkennen kann. Was ich auf jeden Fall weiß ist, dass der G25 Schalthebel sehr leichtgängig ist. Die Schaltung beim 911 Wheel ist eher so, dass man sie als knackig bezeichnen könnte.
Direkte Vergleiche zwischen G25 und 911 Wheel gibt es auf youtube schon einige, wenn es dich interessiert.

P.S.: Ich finde die Schaltwippen am Lenkrad des G25 übrigens furchtbar. Ansonsten kann ich nix konkretes drüber sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja das mit dem Sound beim Momo Racing ist krass, bei GTR und GTR2 hatte ich auch immer dieses heftige vibrieren obwohl man geradeaus fährt. Bei LFS hingegen ist das anders, übrigens eine klasse Simulation, dort bleibt es ruhiger, aber nichts destotrotz macht es schon gewaltig mehr Lärm.
 
Ich finds nur schade dass weder das G25 noch das Porsche Wheel mit der Xbox 360 funktionieren. Das MS Wireless Wheel ist da wirklich einige level drunter, auch wenns nicht wirklich schlecht ist, es ist auch nix wirklich tolles.

Und nen Wheel das nur am PC funktioniert (und ner PS3, die ich nicht habe) ist leider keine Option für mich.
 
Sche.. auf die Konsolen, Computer werden schon genug benachteiligt :-)
Was soll man übrigens mit so geilen Lenkrädern an so nem Schrott:D
 
Dann spiel mal Forza 2, Grand Turismo, PGR4, Midnight Club ab Teil 3 oder Burnout Paradise auf'm PC *möööp* nicht vorhanden!!!

Nur Jahre alte Sims wie GTR, LFS und rFactor und alle jahre wieder nen Need for Speed das auch nur zum PC kommt weil EA eh für jedes erhältliche System entwickelt.

Es geht rein um Kompatiblität, wenn ich 3 Systeme hier stehn hab will ich nicht für jedes nen andres Lenkrad / Joystick / Gamepad / TFT kaufen müssen, insbesondere wenns so viel kostet wie es G25 oder es Porsche Wheel, sondern eins was einfach alles kann!!!

Wenn Du mit PC alleine glücklich bist dann bitte... war ich vor 2 jahren auch noch, als noch gute Spiele rausgekommen sind, inzwischen gibts aj nur noch Grafikdemos und Bugverseuchung.
 
Schöner Test, alle Achtung! Das mit Der Lautstärke kann ich beim MOMO nur bestätigen...aber seien wir mal Ehrlich es ist ja nun schon fast 6 Jahre auf dem Markt. ;-) Und dabei ist es immernoch verfügbar... In dieser Zeit hatte Fanatec genug zeit um was besseres herauszubringen.
 
Die sollen eher mal Gran Turimo für den PC bringen, aber das werden sie nicht machen denn dann hätte die PS3 einen Kaufgrund weniger. :D
Also im Prinzip sollte das eigentlich kein allzu großes Problem sein, schließlich laufen die Teile auf einem Betriebssystem vom Microsoft, da könnte man sich doch mal kurzschließen und das ganze für die XBOX kompatibel machen - ich gehe jetzt mal davon aus das eine XBOX einen USB Anschluss hat.
 
@ Oliver_F
Tja, wenn man keine Lizenz bezahlen müsste um Equipment für die Xbox360 machen zu dürfen. Ich weiß nicht ob das PS3 was anderes ist. Das gabs mal irgendwo zu lesen.
 
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