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limolimo
Gast
Erfahrungsbericht Lenovo 3000 N500 Typ 4233-38G (NS738GE)
Nabend,
ich möchte euch mal mein Anfang November gekauftes N500 vorstellen. Es hat "damals" rund 460€ gekostet und ist heute schon für ca. 400€ zu haben.
Ich suchte ein einfaches Notebook mit möglichst viel Leistung, normaler Akkulaufzeit und von einem möglichst guten Hersteller. Lenovo ist durchaus so einer und als ich das Notebook bei Kosatec in Braunschweig gesehen habe, wurde ich gleich schwach. Das gute an dem Notebook ist wohl das ziemlich moderne Innenleben mit WLAN b/g/n (Intel 5100 a/b/g/n 300Mbits), GM4500HD Chipsatz, guter Dualcore (T3200, 2GhZ, 1MB), das wohl zum größten Teil aus der Centrino2 Generation stammt, außer dem Prozessor natürlich. Dazu gibts eine 160GB Festplatte, spiegelndes Display, Bluetooth und 1GB RAM, den ich gleich für 12€ auf 2GB aufgestockt habe.
Soviel zu den Rohdaten.
Lieferumfang
Der Lieferumfang ist auf das Minimum reduziert, geliefert wird das Notebook in einem kleinen Karton mit Notebook, Akku, Netzteil und Bedienungsanleitung. Die Treiber müssen von der HP runtergeladen werden, ein zweiter PC ist also notwendig (Für die Netzwerktreiber)
Optik
Der Deckel ist in einem matten Grau-Silber gehalten mit einem metallenen Lenovo Logo, das sehr gut verarbeitet ist. Der Rest ist anthrazitfarben matt gehalten, alles vollkommen Fingerabdruck unempfindlich. Es ist überall mit den kleinen Gummifüßchen ca. 4cm dick, also relativ klobig, doch das ist mir ziemlich egal, da ich einfach nur einen kleinen PC für die Wohnung haben wollte, abends im Bett Serien oder Filme schauen, surfen usw.
Haptik
Ich bin letztendlich ziemlich Enttäuscht von der Haptik. Alles ist aus mehr oder minder stabilem Plastik, die Handballenauflage und das Keyboard und auch alles andere sind zwar gut verarbeitet und weitestgehend unempfindlich gegen das Einbiegen, doch ist der Deckel ziemlich Dünn und man kann schon bei mittlerem Druck gegen die Deckelmitte das Display "berühren". Aber in erste Linie bin ich von der Unterseite enttäuscht. Die Klappen, unter denen sich alle Komponenten gut zugänglich befinden und mit kleinen Schrauben befestigt sind, sind ziemlich schwer zu öffnen, da alle Teile, neben den Schrauben, auch noch innen stark eingerastet sind, weshalb man sehr starke Kraft aufbringen muss, um den Festplattendeckel beispielsweise zu lösen, der ohnehin schon ziemlich dünn ist. So ist dieser Deckel bei mir nun leicht verbogen und gibt bei jeder kleinen Berührung ein Klappern von sich, was wirklich unnötig laut ist.
Was mich auch noch stört ist, dass man mit geringem Druck bereits das Plastik unter dem Brenner und der Innenseite zusammendrücken kann. Auch beginnt das Gehäuse insgesamt bereits an ein bisschen zu knarzen.
Was mich auch ungemein stört ist, dass es keinen richtigen Schließmechanismus für das Display gibt. die Scharniere sind zwar sehr fest und auch gegen leichte Schwingungen absolut unempfindlich, doch sobal man das Notebook geschlossen hat, lässt sich der Deckel ca. 1cm ohne nennenswerten Widerstand öffnen, bis die Scharniere tatsächlich mit ihrem Widerstand greifen.
Keyboard, Tasten, Touchpad, Features
Das Keyboard ist, wie bei den meisten Lenovo Notebooks sehr gut, sehr leise. Es lässt sich sehr angenehm schreiben, es ist so gut wie keine Umgewöhnungszeit von Nöten. Tasten federn nicht und haben einen ausreichenden Hub und einen guten Druckpunkt.
Das Touchpad geht in einem Guss zur Handballenauflage über, weshalb es oft vorkommt, dass man versehentlich eine Eingabe macht, zumindest anfangs. Die "Maus"Tasten sind jedoch sehr Laut und klappern beim Berühren, der eigentliche Druckpunkt befinden sich auch sehr weit in der Mitte, wo eine kleine LED sitzt. Diese zegt an, ob das Touchpad gesperrt ist, was man mithilfe einer der Sensortasten oben rechts steuern kann.
Das Touchpad ist ansonsten sehr leichtgängig und mit einer Scrolleiste versehen, die ich nicht mehr missen möchte

Insgesamt sind es vier Sensortasten, die bei Berührung orange aufleuchten. das sind von links nach rechts Mute/Unmute - Leiser - Lauter - Touchpadsperre
Was mich ein wenig stört ist die Fn-Taste, die ganz links unten sitzt, wo eigentlich Steuerung sein sollte. Dadurch muss man sich umgewöhnen, das hätte man vielleicht einfacher lösen können, indem man die Fn-Taste irgendwo bei der Windows Taste integriert wie es bei anderen Notebooks der Fall ist. Mit den Fn-Taste können von links nach rechts die Lautstärke, Standby, Funkverbindendungen, Displayumschaltung auf extern, und Helligkeit rauf und runter geregelt werden.
Display
Das Display ist einerseits ziemlich Hell, andererseits sehr Blickwinkelabhängig. Die Helligkeit ist mithilfe der Fn-Tasten in 11 Stufen regelbar, Stufe 1 ist für die abendliche Zimmerbeleuchtung ausreichend, aber eben relativ dunkel, angenehmer ist da Stufe 5-6. Bei Tageslicht ist Stufe 11 eher angebracht, während das abends schon wieder sehr blendet. Auch verbraucht das Display relativ viel, denn die Laufzeit bei vollem Akku und "Surfbelastung" schwankt zwischen 4h (Stufe 1) und 3h (Stufe 11).
Ich habe schon Bedenken wegen des spiegelnden Displays gehabt, doch ist das völlig unerheblich bei maximaler Helligkeit, dort wird bei fast jeder Gelegenheit alles mit der Helligkeit kompensiert, beim Filmeschauen (eher dunkle Farben) draußen in der Sonne kann es aber durchaus sein, dass einen der Spiegel stört, mich jedenfalls nicht.
Während ich das schreibe habe ich die Helligkeit auf Stufe 1 und das spiegelt sich gar nichts, zumal die meisten Websites die ich besuche relativ Hell sind.
Vertikal sind alle Farben bis auf Schwarz selbst in Hohen Winkeln noch stabil, nur dunkler wird es, Schwarz invertiert schnell. Horizontal gibt es typische TN-Schwäche für Schwarz (wird schnell dunkel, invertiert nach unten hin) und einen schönen Schwarzton gibt es auch nie, maximal ein Drittel ist angenehm Schwarz, der Rest wird sehr schnell Grau. Für Filme ist das Display wirklich nicht geschaffen, doch mich stört es nicht, bin ich doch TN-Panels gewöhnt, für den anderen, der einen schönen Eizo auf dem Desktop stehen hat vielleicht das K.O.-Kriterium.
Leistung
Der Dualcore reicht für mich vollkommen aus, es ist sogar eher ein Quantensprung zu meinem AMD 3000+ Desktop. Natürlich kann man von dem IGP nicht viel erwarten, dennoch spiele ich ab und zu Battlefield 2 und CSS auf dem Notebook, CSS läuft wirklich gut bei vernachlässigbaren Qualitätseinschnitten und nativer Auflösung (1280x800), Battlefield 2 läuft da schon schlechter in geringer Auflösung und geringen Details, aber damit kann man leben wie ich finde. Aktuellere Spiele sind natürlich absolut unspielbar hinsichtlich der Qualität, aber das ist ja auch gar nicht die Aufgabe des Notebooks.
Leider gibt es doch einen erheblichen Unterschied in der Festplattengeschwindigkeit im Vergleich zu Desktops (eigentlich klar), das Öffnen von Firefox 3 dauert nach Systemstart glatt mal 8-10 Sekunden, iTunes mit riesiger Mediathek noch länger, kein Vergleich zu meiner 640er Desktop HDD.
Akku
Der Akku hält maximal 4h mit WLAN und Helligkeit Stufe 1 aus, was ziemlich viel ist würde ich sagen. Unter Last und Stufe 11 Helligkeit werden daraus dann 1,5 - 2h, was durchaus ausreicht, außerdem spielt man damit ja unterwegs kaum. Ich habe den Prozessor mit RMClock undervoltet und mein C2D geht bei 1GHZ (Idle) bis auf 1,063V runter und bei Last (Prime) von 1,3V auf 1,175V. Allerdings limitiert beim Idle Undervolting eher das Programm als der Prozessor die niedrigste Spannung, da 1,063V (Im Programm 0,95V) schon die geringste einstellbare Spannung ist. Aufladen dauert fast genau so lange wie entladen, ein fast voller Akku braucht also fast 4h, die letzten Prozente dauern, wie beim N200, noch länger.
Durchs Undervolten habe ich unter Last rund eine halbe Stunde mehr Laufzeit also knapp 2h +-20min und Idle ca. 20min +-5min mehr Laufzeit erreicht, sehr gut!
Lautstärke & Temperatur
Der Lüfter läuft im Idle Zustand ca. alle 10-20min, je nach Zimmertemperatur, für ca. 30s hörbar an, zumindest soweit hörbar, wenn man abends im Bett liegt. Sonst läuft der Lüfter nie. Tagsüber ist es eher ein leises unauffälliges Rauschen. Beim DVD-Schauen ist der Lüfter ständig an, wird aber sehr leicht von der Lautstärke des Films übertönt. Ich hätte es beim Surfen (nahezu Idle) aber gerne gehabt, dass der Lüfter unhörbar ein paar Runden macht, statt komplett still zu stehen, damit er nicht sofort auf und ab drehen muss. Das ist aber wohl nicht zu ändern. Konzentiertes Arbeiten ist aber durchaus möglich.
Durch das Undervolten der CPU hab ich mir eine größere Zeitspanne zwischen Lüfter aus-an verschaffen können, so ca. 5-10min. Der Lüfter fängt ab 50°C Kerntemperatur an zu drehen, bei Vollast wird er noch ein wenig lauter als beim "Idle-Kühlen"
Beim Brennen einer DVD/CD ist das Laufwerk leider unangenehm laut, da die Laufwerksblende nach ein paar Tagen anfing mitzuschwingen, was ein sehr störendes Rattern nach sich zieht. Berührt man die Blende ganz leicht, ist das Geräusch verschwunden und man hört das typische Laufwerksgeräusch, dass aber durchaus für die kurze Zeit auszuhalten ist. Für den geringen Preis ist das aber zu verschmerzen.
Die Festplatte wird unter Dauerlast sehr heiß, ca. 50°C und auch das Plastik wird davon spürbar wärmer. Unter den RAM-Riegeln und dem WLAN Modul wird es auch warm, allerdings spürbar weniger als unter der HDD. Für mich ist das zu verkraften, aber angesichts der relativ langsamen HDD und der 5400rpm dieser, ist die Platte wohl eindeutig zu heiß und wahrscheinlich auch ein Stromschlucker. Zumindest hört man die Festplatte nur in sehr, sehr leisen Umgebungen (nachts, wenn man sonst nichts wahrnimmt).
Sound
Die Boxen sind durchaus als brauchbar zu bezeichnen, kein Vergleich zu Desktop Systemen sicher, aber sie sind schön laut, verzerren nicht und haben sogar einen wahrnehmbaren, angedeuteten Bass, ja, Bass!

Stimmen kommen bei jeder Lautstärke gut rüber, Serien oder Filme kann man durchaus auch über die Boxen hören, ansonsten kann man auch die Desktop Boxen anschließen oder Kopfhörer nutzen. Die Audioausgänge sind vollkommen in Ordnung und auch, falls gewünscht, extrem laut. Meine Sennheiser In-Ears sind auf geringster Lautstärke schon fast laut genug, um Filme zu genießen, da ist also für jedes Gehör was dabei

Anschlüsse
Es gibt für den Privatanwender genug Anschlüsse, ich liste die mal auf:
Links:
- 2x USB
- D-Sub
- HDMI
- LAN
- Expresscard 54
Vorne:
- Line Out/Mic In
- Schalter Funk An/Aus (WLAN u. BT)
- 4in1 Cardreader
- 2 Boxen
Rechts:
- Modem
- 2x USB
- Netzteilanschluss
Da es sich um den 4500HD Grafikkern von Intel handelt, sollte dieser auch das Dekodieren von HD-Material vollständig übernehmen können, getestet habe ich das allerdings nicht.
Das Lenovo 3000 N500 ist also durchaus ein gutes, leises Notebook, dass alle Anforderungen an ein Notebook für Zuhause erfüllt und dabei noch sehr günstig ist. Durch den krassen Wertverfall der Hardware heutzutage sind die 400€ für das Gerät, wie ich finde, durchaus rational angelegt.
So das wars fürs erste, ich werde noch Fotos machen zur Blickwinkelstabilität und zur Displayhelligkeit, ansonsten hänge ich noch die Herstellerbilder an

Kritik erwünscht, wer fragen hat, bitte stellen, habe bestimmt noch die ein oder andere Sache vergessen.
Hoffe, dass ich dem ein oder anderen damit ein wenig in seiner Entscheidung helfen konnte

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MfG limolimo
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