powerfx
Admiral
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- Apr. 2009
- Beiträge
- 9.351
Ich hatte eigentlich auf eine News seitens der Redaktion gehofft, da sie aber bis jetzt noch nicht verfasst ist, mache ich mal hier den Anfang zur Diskussion. 
Previously on OOo:
1999 kaufte Sun die von der deutschen StarDivision entwickelte (noch proprietäre) Office-Suite "StarOffice". Der Quellcode wurde im Jahr darauf unter der LGPL veröffentlicht, aus dem 2002 "OpenOffice.org" in Version 1.0 fertiggestellt wurde. Weiterhin lebte der Name "StarOffice" aber als kommerzielle Version von OOo mit einigen erweiterten Features und Support weiter.
Wir wissen OOo erfreute sich großer Beliebtheit und hat momentan in Deutschland einen Marktanteil von über 20 Prozent.
Soo...
Im Januar 2010 wurde Sun aber von Oracle gekauft. Das bedeutet auch, dass die Marke "OpenOffice.org" jetzt Oracle gehört. Als erstes hatte das zur Folge, dass "StarOffice" in "Oracle Open Office" umbenannt wurde und Suns kostenloses ODF-Plugin für MS Office plötzlich 90 USD kostete (weil Oracle aus Prinzip ausschließlich Open Source kostenlos anbietet). OpenOffice.org blieb aber weiterhin bestehen.
Jetzt kommt aber die Wende: Regierungen von Ländern wie Brasilien, Indien, China und Russland, die konsequent auf das Open Document Format (ODF) setzen, möchten eine Weiterentwicklung frei von Firmeninteressen sehen. Auch andere zuvor am Projekt beteiligte Unternehmen sehen eine engere Bindung zu Oracle nicht unbedingt als vorteilhaft an.
Das sind u.a. die Hintergründe für die Gründung der Document Foundation, die weiterhin die anwendergetriebene Entwicklung des ODF-Formats und damit der Office-Suite fördert.
RedHat, Novell, Canonical (Sponsor von Ubuntu) und Google haben bereits Unterstützung zugesagt, Oracle hat eine Einladung dagegen abgelehnt.
Was bedeutet das jetzt?
OpenOffice.org spaltet sich. Auf der einen Seite entwickelt Oracle noch OOo im eigenen Interesse weiter, auf der anderen Seite steht die Community (im Grunde das bisherige OOo) mit freien Entwicklern und Sponsoren. Da aber die Marke "OpenOffice.org" weiterhin Oracle gehört, hat man diesen neuen Zweig kurzerhand "LibreOffice" getauft. Eine Beta der Suite in Version 3.3 steht bereits zum Download für Windows, Linux und Mac OS bereit (da aktuell immer noch OOo 3.2 die letzte stable ist). D.h. mit dem Erscheinen der finalen Version 3.3 gibt es zwei verschiedene Versionen von "OpenOffice.org", die bisherige heißt aber eher LibreOffice als OpenOffice.org.
Soviel von mir.
Ich würde mich natürlich über Diskussionsbeiträge freuen und ebenfalls eine offizielle News auf CB begrüßen.
Spread the word.
Viele Infos gibt's auch im heise-Ticker:
http://www.ct.de/-1099535
http://www.ct.de/-1100472
http://www.ct.de/-1102282
http://www.ct.de/-1104009

Previously on OOo:
1999 kaufte Sun die von der deutschen StarDivision entwickelte (noch proprietäre) Office-Suite "StarOffice". Der Quellcode wurde im Jahr darauf unter der LGPL veröffentlicht, aus dem 2002 "OpenOffice.org" in Version 1.0 fertiggestellt wurde. Weiterhin lebte der Name "StarOffice" aber als kommerzielle Version von OOo mit einigen erweiterten Features und Support weiter.
Wir wissen OOo erfreute sich großer Beliebtheit und hat momentan in Deutschland einen Marktanteil von über 20 Prozent.
Soo...
Im Januar 2010 wurde Sun aber von Oracle gekauft. Das bedeutet auch, dass die Marke "OpenOffice.org" jetzt Oracle gehört. Als erstes hatte das zur Folge, dass "StarOffice" in "Oracle Open Office" umbenannt wurde und Suns kostenloses ODF-Plugin für MS Office plötzlich 90 USD kostete (weil Oracle aus Prinzip ausschließlich Open Source kostenlos anbietet). OpenOffice.org blieb aber weiterhin bestehen.
Jetzt kommt aber die Wende: Regierungen von Ländern wie Brasilien, Indien, China und Russland, die konsequent auf das Open Document Format (ODF) setzen, möchten eine Weiterentwicklung frei von Firmeninteressen sehen. Auch andere zuvor am Projekt beteiligte Unternehmen sehen eine engere Bindung zu Oracle nicht unbedingt als vorteilhaft an.
Das sind u.a. die Hintergründe für die Gründung der Document Foundation, die weiterhin die anwendergetriebene Entwicklung des ODF-Formats und damit der Office-Suite fördert.
RedHat, Novell, Canonical (Sponsor von Ubuntu) und Google haben bereits Unterstützung zugesagt, Oracle hat eine Einladung dagegen abgelehnt.
Was bedeutet das jetzt?
OpenOffice.org spaltet sich. Auf der einen Seite entwickelt Oracle noch OOo im eigenen Interesse weiter, auf der anderen Seite steht die Community (im Grunde das bisherige OOo) mit freien Entwicklern und Sponsoren. Da aber die Marke "OpenOffice.org" weiterhin Oracle gehört, hat man diesen neuen Zweig kurzerhand "LibreOffice" getauft. Eine Beta der Suite in Version 3.3 steht bereits zum Download für Windows, Linux und Mac OS bereit (da aktuell immer noch OOo 3.2 die letzte stable ist). D.h. mit dem Erscheinen der finalen Version 3.3 gibt es zwei verschiedene Versionen von "OpenOffice.org", die bisherige heißt aber eher LibreOffice als OpenOffice.org.
Soviel von mir.
Ich würde mich natürlich über Diskussionsbeiträge freuen und ebenfalls eine offizielle News auf CB begrüßen.
Spread the word.
Viele Infos gibt's auch im heise-Ticker:
http://www.ct.de/-1099535
http://www.ct.de/-1100472
http://www.ct.de/-1102282
http://www.ct.de/-1104009