Der Dimmer ist hin

bandchef

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Hallo,

mein Vater hat sich eine neue LED-Lampe gekauft, von der er keine weiteren Betriebsdaten hatte, außer die Aussage des Verkäufers, dass diese LED-Lampe dimmbar sei.

In der Lampe muss daher ein Netzteil mit verbaut sein, an der primärseitig die 230V/50Hz Netz angeschlossen werden.
Der Dimmer war ausgelegt, für 3-60W bei max. 10 LEDs.

Nun ist es so, dass die LEDs in der Lampe nicht sichtbar da durch eine gebogene Plexiglasscheibe verborgen. Weitere Leistungsdaten hatte er auch nicht, weil die Lampe schon an der Decke hing, als er den Dimmer eingebaut hatte.

Ich weiß, ohne Leistungsdaten der Lampe oder Angabe welche Dimmer-Spezifikation (gibt es das überhaupt?) es benötigt, wird es schwierig für euch zu sagen, welchen Dimmer man braucht, aber vielleicht gibt es gewisse Angaben/Größen die man beachten muss, wenn man die Daten von der Lampe hat. Denn nur die Leistungsangabe der Lampe wird nicht reichen, denn warum hat der Hersteller des ersten und jetzt kaputten Dimmers darauf verwiesen, "3-60W aber für maximal 10 LEDs"?
 
Es gibt schon verschiedene Arten wie gedimmt werden kann. Am "gängigsten" (vor allem daheim) ist Phasenan-/Abschnitt oder auch Triac genannt, weil man dabei keine zusätzlichen Leiter braucht. Hier reicht die im Normallfall verlegten 3-adrigen Leitungen mit L (schwarzer oder brauner Leiter), N (blauer Leiter) und PE (grün/gelber Leiter) . Sofern an der Leuchte also nur Klemmen für drei (oder zwei) Leiter ist, wird es das wohl sein ;). Meistens sollte da dann auch irgendwo Phasenschnitt, Triac oder Phase Cut stehen.
Ansonsten gucken ob man die Leuchte aufschrauben kann und dann aufs Netzteil gucken.

Bei den meisten Elektro(gross)händlern/-Installateuren heisst aber fast immer dimmbar->Phasenschnitt. Der Rest ist... O-Ton von nem Kunden: "neumodischer Kram...den eh keiner braucht" :hammer_alt:

Hier kann es zwischen den Dimmern und dem verbauten Netzteil schonmal zu inkompatibilitäten kommen. Dann kann es passieren, dass sich die Leuchte gar nicht dimmen lässt, dass das Netzteil anfängt zu "brummen" oder sich gar nicht erst einschalten lässt. Von durch das Netzteil beschädigten Dimmern hab ich allerdings bis jetzt noch nicht gehört...
Einige Hersteller von LED-Netzteilen haben deshalb (mehr oder weniger vollständige und aktuelle) Listen mit passenden Dimmern.

bandchef schrieb:
"3-60W aber für maximal 10 LEDs"

Das soll wahrscheinlich eher für maximal 10 LED-Leuchten mit gesamt 3-60 W heissen... Für den Dimmer (also das Teil, an dem du die Helligkeit dann einstellst) ist es egal wie viele LEDs in der Leuchte sind, da ist nur das verbaute Netzteil wichtig.

Bei den anderen Dimm-Arten, DALI, Switch-Dimm, DSI, 1-10V, benötigt man wieder andere Dimmer (und ggfs. 2 weiteres Material). Hier werden aber auch immer 2 zusätzliche Leiter fürs Dimm-Signal benötigt. Deshalb werden diese daheim auch eher selten verbaut.
 
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Danke @RegShoe. Das war jetzt schon mal sehr aufschlussreich. PWM und Phasenan-/abschnitt Dimmung hab ich auch schon gehört. DALI sagt mir jetzt nix und der Switch-Dimm ist dann wohl das was meine LED Leuchte unterstützt:
Schnell hintereinander "Ein-Aus-Ein schalten" versetzt die Lampe in den Dimm-Modus wo sie selbstständig über einen Zeitraum von ca. 20s alle "möglichen" Helligkeitseinstellungen "durchfährt". Wenn die Lampe die gewünschte Helligkeit erreicht hat die man will, schaltet man für 5s aus. Dann kann man wieder einschalten und das warten von 5s. war für die Lampe das Zeichen, die Helligkeit "zu setzen" und diese Helligkeit wird dann für die nächste Ein-Aus-Zyklen beibehalten.


RegShoe schrieb:
Hier reicht die im Normallfall verlegten 3-adrigen Leitungen mit L (schwarzer oder brauner Leiter), N (blauer Leiter) und PE (grün/gelber Leiter) . Sofern an der Leuchte also nur Klemmen für drei (oder zwei) Leiter ist, wird es das wohl sein ;).
Genau das sollte dann bei der Lampe wohl der Fall sein. Mein Dad will die Lampe nochmal runter bzw. aufmachen und mir Bilder vom im Sockel verbauten Netzteil schicken. Da steht dann wahrscheinlich schon sowas wie "Phasenan(ab)schnitt, Triac oder Phase-Cut" dabei.

Wenn es aber eine Phasenanschnitt sein sollte (wovon ich eigentlich aus gehe!), dann finde ich es komisch, dass es mit dem Dimmer nicht geht... Er meinte übrigens auch, dass die Lampe einmal für ca. 2 min. dimmbar gewesen sein soll. Richtig einstellen hat sie sich nicht lassen.

Das hier ist der Dimmer: Delphi LED Dimmer Steckdose
Ergänzung ()

Der Dimmer soll den Schalter in einer Schalter-Steckdosen-Kombi ersetzen. In der Unterputzdose des Schalters kommen 3 braune Drähte raus. Zwei braune Drähte waren verdrillt auf einer Klemme gemeinsam verschraubt, der übrigbleibende braune war auf der zweiten Klemme eingeschraubt.

Mein Vater hat nun die zwei verdrillten braunen Drähte auf den mit L bezeichneten Klemme des Dimmers aus dem obigen Link gelegt, den dritten braunen Draht hat er auf die mittlere Klemem des Dimmers gelegt, also der gedimmte (oder wie man dazu sagt).

Ist das so generell richtig?
 
Zuletzt bearbeitet:
Phasenschnitt kann man auch mit einem Taster nutzen.
DAS, was viele LED-Treiber Hersteller Switch-Dimm nennen braucht auch 2 zusätzliche Adern. Mir fällt aber Anhieb kein Vorschaltgerät ein, was NUR Switch-Dimm kann... Meistens sind das DALI-Geräte die dann AUCH Switch-Dimm können. DAS ist aber wie gesagt in Privatbauten eher selten. Das wird meistens da genutzt, wo auch andere Automationen wie KNX oder ähnliches drin ist. Die LED-Treiber die DALI / Switch-Dimm können sind auch meistens um einiges teurer als Phasenschnitt-Treiber (teilweise mehr als das doppelte).

Hier übrigens die Anleitung für den Dimmer. ;-)
https://www.chilitec-static.de/21659_Anleitung_DE.pdf?1551175989193

So wie ich das sehe sitzt in dem Dimmer eine Sicherung. Vielleicht einfach mal kontrollieren, ob die in Ordnung ist. ODER...vielleicht ist auch die Grundhelligkeit zu niedrig eingestellt und bei der Leuchte kommt einfach zu wenig an. Wobei dann meistens erst die LEDs anfangen zu flackern.

In den Rezensionen schreibt auch einer: "Leuchtstärke unterhalb ca. 40% ist nicht einstellbar (flackern). Der nutzbare Regelbereich ist jedoch mit der eingebauten minimum Einstellschraube einzugrenzen - so funktioniert der Dimmer von ca. 40% - 100% gut". Ansonsten mal mit einem etwas "hochwertigeren" Dimmer von z. B. Merten, Jung oder Busch-Jäger probieren ;-).
 
Ja, die Anleitung liegt bei und haben wir gelesen. Das Poti zur Einstellung der Grundhelligkeit wurde auch schon in beiden Richtungen mit Vollanschlag ausprobiert.

Die Sicherung ist gut (Durchgang getestet).
 
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