MemoRight XT3 mit Marvell und Toshiba TLC NAND vorgestellt

Holt

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Laut Tweaktown hat MemoRight mit der XT3 die ersten SSD mit Marvell Controller und Toshiba TLC angekündigt. Als Leistungsdaten werden 540 MB/s sequential read und 300 MB/s sequential write angegeben.

Laut reviewstudio wird es 2.5" und 1.8" SSD in 128, 256, und 512GB geben. Die 1.8" verwundern etwas, da diese Formfaktor praktisch ausgestorben ist und durch mSATA und zunehmend M.2 ersetzt wurde.

Thessdreview nennt den Formfaktor aber auch und erinnert daran, dass TLC ja heute schon weit verbreitet ist:
Da es keinerlei Angaben zur Haltbarkeit gibt und auch von Toshiba bisher keine TLC SSD angekündigt wurde, bleibt es jedem selbst überlassen zu überlegen, ob nun Toshibas TLC die Haltbarkeit anderer TLC NANDs erreicht oder MemoRight einfach günstige TLC mit geringere Haltbarkeit für eine SSD nimmt, die eigentlich nicht für diesen Einsatz gedacht sind.
Ergänzung ()

Übrigens ist die News bei tweaktown schon vom Juni 2013, während thessdreview die News am 21.2.2014 und reviewstudio am 19.02.2014 gebracht haben.
 
Vor allem fage ich mich, ob das Teil nun wirklich kommt oder nur wieder ein Versuchsballon neu aufgeblasen wurde um die Kundenreaktionen zu testen.
 
Wobei der Versuchsballon für eine ernsthafte Diskussion zu wenig Informationen beinhaltet und eine SSD beschreiben könnte, die ein absoluter Hit aber auch ein absoluter Flop werden könnte.

Edit:
Hat Toshiba TLC für SSDs schon irgendwie angekündigt?
 
Die NAND Hersteller produzieren alle schon lange an TLC NAND, (wie übrigens auch an 3d NAND), auch Micron und Toshiba.
Wie ein Kunde diese NANDs am Ende wirklich verwendet, das kann der Hersteller ihm natürlich nicht vorschreiben, er kann nur angeben, wofür er das Produkt für geeignet hält.

Über TLC SSDs habe ich bisher aber noch nichts gefunden, nur das:
Es gab schon mal eine israelische Firma mit dem Versprechen einer Technologie die die Haltbarkeit von NANDs gewaltig steigern solllte, die hieß Anobit und wurde von Apple gekauft. Es geht dabei immer um die Signalverarbeitung, also wie man die unterschiedlichen Ladungszustände unterscheiden kann, auch wenn sich die Eigenschaften der NAND Zellen aufgrund der Abnutzung geändert haben. Haben nun gerade zufällig zwei Israelis den Stein der Waisen gefunden, den sich aller NAND Hersteller selbst mit großen Aufwand suchen?

Was mich aber an der News wirklich wundert ist, dass von Enterprise SSDs die Rede ist. Wieso nicht von Consumer SSDs? Das wäre doch der nächste Schritt, wenn man die Haltbarkeit soweit verbessert hat, dass die NAND für mehr als USB Sticks und Speicherkarten geeignet sind.

Seagate arbeitet auch mit dieser Firma "DensBits" zusammen um eben SSD mit TLC im Consumer und Enterprise Markt zu bringen:
 
Das alle Hersteller TLC für USB Sticks und ähnlichen Produkten haben, ist mir bekannt, mir ging es primär um die offizielle Ankündigung, dass der TLC soweit ausgereift, dass dieser offiziell für die Verwendung in SSDs freigegeben wurde.

Die digitale Signalverarbeitung scheint in der Praxis gar nicht so trivial zu sein. Falls es möglich ist die IP zu lizenzieren, erhält man in der Regel schnell Zugriff auf die Funktion. Eigene Forschungsabteilung und dann evtl. noch Patentstreitigkeiten dürften auf Dauer mehr kosten als die Lizenz bzw. bei erfolgreicher Implementierung und dauerhafter Nutzung die Übernahme bzw. das Einkaufen im anderen Unternehmen.

Evtl. gab es zwischen den beiden israelischen Unternehmen ja auch ein Wissenstransfers und/oder Mitarbeitertransfer.

Enterprise Produkte dürften sich wohl eher aufgrund der Marge rechnen. Die relativ klar abgetrennten Verwendungszwecke dürften auch eine gezielte Platzierung der einzelnen Produkte/Serien ermöglichen.

Die Privatanwender stellen ja alles mit einer SSD an. ;)
 
Nachdem Samsung vor mehr als einem Jahr SSDs mit TLC eingeführt hat, sowohl als Consumer wie auch als Enterprise (Read-intensive use), eingeführt hat, wäre es so langsam mal Zeit für die anderen NAND Hersteller diese Produktionsreife auch zu erreichen. Die 840 120GB die bei xs 3556 Zyklen durchgehalten hat, war immerhin eine der allerersten aus dem Handel.
 
Die Produktionsreife ist das eine, die Nachfrage auf dem Markt und die entsprechende Massenfertigung das andere.

Wie es mit Samples aussieht, ist noch wieder ein ganz anderes Thema.

Edit: Danke für die Informationen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Ankündigung der TLC NANDs liegt fast auf den Tag genau 2 Jahre zurück, da sollte die Samplingphase so langsam mal vorbei sein, wenn man da nicht ein echtes Problem hat.
 
Mir ging es oben nicht um die Samplingphase zur Massenfertigung sondern um kleine Serien, die evtl. produziert wurden und den möglichen Kunden zum entwickeln von SSD Prototypen mit TLC zur Verfügung gestellt wurden.

Der entscheidende Punkt ist meiner Meinung nach immer noch die Nachfrage.

Wenn wir uns die M500 bzw. Evo als Referenz nehmen, dann wissen wir auch, wo der Preis einer TLC SSD liegen muss und welche Leistung diese mindestens erreichen muss, damit diese nicht als "noch eine SSD" bei den möglichen Kunden untergeht.
 
Normalerweise läuft die Fertigung neuer NANDs so ab, dass man zuerst einen Probebetrieb startet in dem man die Fertigungsprozesse optimiert. Dabei kommen, gerade am Anfang, meist nur wenige gute NANDs raus die als Sample vertrieben / verteilt werden und die Restwafer werden eben verkauft. Die funktionierenden Dies landen dann eben in Speicherkarten, USB-Stick, Billig-Smartphone, Billigtablets, Kinderspielzeug oder eben auch mal in SSDs, wenn deren Hersteller diese kauft und selbst gebinnte NANDs verbaut. Mit der Zeit wird die Ausbeute an guten NANDs besser und die guten werden auch immer haltbarer, weil man den Prozess eben immer besser im Griff hat und die Hunderten von Bearbeitungsschritte eines Wafers immer präziser ablaufen um die Dies noch genauer zu fertigen. Dann überführt man den Prozess irgendwann die Massenfertigung und es erscheinen dann i.d.R. auch SSDs des NAND Herstellers mit diesen NANDs darin, weil die neue Prozesse ja Kostenvorteile bieten.
 
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