Suche nach passenden Access Point

Bernini

Cadet 4th Year
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Aug. 2010
Beiträge
124
Hallo Leute,

mein Bruder hat ein Bauernhaus und gerade eine Seite erneuert. Das ganze ist ziemlich groß und er möchte ein passables Wlan haben. Folgende Eckpunkte dazu kann ich nennen.
  • 2 Stöcke mit jeweils rund 180 m²
  • Länge ca 22 * 8 m
  • Stahlbetondecke / Innenmauern sind 25 cm Ziegel
  • Lan ist überall verfügbar für die Access Points
  • Es sollen stehende Accesspoints sein
  • (quasi) nahtloser übergang von einem zum anderen Accessoint
  • Internet kommt zukünftig über Glasfaser. Es wird über einen Switch verteilt.
  • Wlan sollte zukunftssicher sein aber muss nicht übertrieben sein.
Ich nehme an es wird ein Mesh Netzwerk. Leider habe ich hierzu gar keine Erfahrung.

Die Frage ist nun: Welche Geräte und wie viele brauche ich ca?

Vielen Dank,
Bernini
 
Budget?
Welcher switch?
Mesh ist marketing buzzword ;)
Grober Grundriss der Etagen?
 
180 m² sind schon nicht ohne. Mit einem zentralen AP kann man das mit Glück einigermaßen gut abdecken, aber wenn man von der Leistung des Glasfaseranschlusses auch einen signifikanten Teil nutzen möchte, läuft es vermutlich auf 2 APs hinaus. Deckenmontierte APs im EG könnten vermutlich auch das OG adäquat mitversorgen.

Stehende APs sind ihren Pendants für die Deckenmontage stets unterlegen. Das liegt einfach daran, dass die Position unter der Decke für eine optimale Ausbreitung des Signals sorgt, weil wenige bis keine Hindernisse im Weg sind - abgesehen natürlich von den Wänden zu weiteren Zimmern.

Mesh ist wieder mal so ein Ding. In jedem Thread liest man davon, weil jeder Hersteller in großen Lettern damit wirbt, ohne genau zu spezifizieren was das überhaupt bedeutet. In weiten Teilen ist das nur Marketing und beschreibt diverse Zusatzfunktionen im Bereich WLAN, die streng genommen überhaupt nichts mit dem ursprünglichen Mesh zu tun haben. Unterm Strich ist und bleibt das Gros der vermeintlichen "Mesh-Systeme" ein 08/15 WLAN mit Access Points und Repeatern sowie Mechanismen, die einem Client im WLAN besseres Roaming ermöglichen sollen - ob der Client dies auch nutzt, steht nicht in der Macht des "Mesh-Systems".

Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn man an allen APs und Repeatern dieselbe SSID, dieselbe Verschlüsselung und dasselbe Passwort, aber einen anderen Kanal verwendet, wechselt ein WLAN-Gerät auch jetzt schon von einem AP zum anderen. Einige Endgerät tun dies besser als andere, aber auch daran könnte "Mesh" nichts ändern.

Als Low-Cost-Lösung wäre es daher denkbar, sich ~2-4 Speedhome Wifi APs von der Telekom zu besorgen. Das sind APs mit Wifi 6 und guten Leistungsdaten für schmales Geld. Preis-/Leistung = super.


Wenn's mehr sein soll und beispielsweise auch ein flächendeckendes Gast-WLAN gewünscht ist, geht das aber schon in Richtung VLANs, was einen VLAN-fähigen Switch, VLAN-fähige APs und natürlich einen Router voraussetzt, der mindestens Haupt- und Gast-Netzwerk via LAN ausgeben kann, wie zB Fritzboxxen LAN4 als Gast-Port konfigurieren können.
 
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Die Telekom Speedhome APs wären da eine Idee. Zum hinstellen und dank 2tem LAN-Port "verliert" man keine Ports.

Ein Freund baut sich gerade sein Eigenheim und wir werden wohl "TP-Link Omada EAP650" APs an die Decke setzen.
 
Spillunke schrieb:
wir werden wohl "TP-Link Omada EAP650" APs an die Decke setzen
Omada ist mit Unifi von Ubiquiti vergleichbar. @Bernini : Beides sind semiprofessionelle WLAN-Systeme, die durch ihren größeren Funktionsumfang auch gehobeneren Ansprüchen gerecht werden können. Sie sind controllerbasiert und somit konfiguriert man alle APs in ein und derselben Oberfläche, während man autarke APs stets einzeln konfigurieren müsste.


Je nach Anspruch und Budget hat man also folgende Optionen:

  1. Speedhome Wifi @ ~73€
    Keine VLAN-Option
    Kein Power-over-Ethernet (PoE)
    4800 Mbit/s @ 5 GHz (4x4)
    600 Mbit/s @ 2,4 GHz (2x2)

  2. TP-Link EAP 650 @ ~142€ (+ Controller)
    Mit VLAN-Option
    Mit Power-over-Ethernet (PoE)
    2400 Mbit/s @ 5 GHz (2x2)
    600 Mbit/s @ 2,4 GHz (2x2)
    Controller erforderlich (Software kostenlos, als Hardware OC200 @ ~75€)

  3. Ubiquiti U6 Pro @ ~200€ (+ Controller)
    Mit VLAN-Option
    Mit Power-over-Ethernet (PoE)
    4800 Mbit/s @ 5 GHz (4x4)
    600 Mbit/s @ 2,4 GHz (2x2)
    Controller erforderlich (Software kostenlos, als Hardware CloudKey2 @ ~200€)


Natürlich sind das nur Beispiele und es gibt noch weitere Möglichkeiten, aber der Speedhome Wifi sucht angesichts seiner Ausstattung und des Preises zur Zeit seinesgleichen. Omada und Unifi sind semiprofessionelle Systeme und bieten mehr Möglichkeiten, zu einem deutlich höheren Preis. Wie viele APs benötigt werden, lässt sich aus der Ferne nur bedingt beurteilen, weil es auf die örtlichen Gegebenheiten ankommt. 2 APs können ausreichen, vielleicht sogar nur einer (unwahrscheinlich), aber schlimmstenfalls benötigt man gar 4 APs für eine gute Abdeckung mit möglichst hohem Speed.
 
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Vielen Dank für die vielen und schnellen Antworten =)


b1nb4sh schrieb:
Aktuell gibt es keinen Rahmen bezüglich Budget. Es sollte nicht übertrieben sein denn nach oben gibt es ja mit Sicherheit keine Grenze. Ein paar hundert Euro würde ich sagen. Über 1000€ aber keinesfalls. Aktuell scheint mir aufgrund der Antworten 400-700 € realistisch.

madmax2010 schrieb:
Weiß leider nicht. Hat er geschenkt bekommen. >= 1000 MBit/s hat er sicher.

madmax2010 schrieb:
Grober Grundriss der Etagen?
Habe ich leider keinen. Aber es ist wie angegeben rechteckig. Es ist quasi eine Seite eines vierkanter Bauernhauses. Auf einer Seite ist eine kleine Geschäftsfläche. Die braucht aber ebenso WLAN.

Raijin schrieb:
180 m² sind schon nicht ohne. Mit einem zentralen AP kann man das mit Glück einigermaßen gut abdecken, aber wenn man von der Leistung des Glasfaseranschlusses auch einen signifikanten Teil nutzen möchte, läuft es vermutlich auf 2 APs hinaus. Deckenmontierte APs im EG könnten vermutlich auch das OG adäquat mitversorgen.
Deckenmontage geht leider nicht (mehr). Er möchte es aufstellen.
Wenn 180 mit einem knapp sind und es mit zwei Deckenmontieren APs geht, sollte es mit 3 sehr gut gehen, oder?
  • OG auf der linken Seite
  • EG in der Mitte
  • OG auf der rechten Seite

Raijin schrieb:
Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn man an allen APs und Repeatern dieselbe SSID, dieselbe Verschlüsselung und dasselbe Passwort, aber einen anderen Kanal verwendet, wechselt ein WLAN-Gerät auch jetzt schon von einem AP zum anderen. Einige Endgerät tun dies besser als andere, aber auch daran könnte "Mesh" nichts ändern.
Alles klar. Wenn ich "WLAN Anrufe" tätige, soll es bei halbwegs neuen Android und iPhones funktionieren wenn man sich bewegt. Das wäre quasi der Use-Case.

Raijin schrieb:
Wenn's mehr sein soll und beispielsweise auch ein flächendeckendes Gast-WLAN gewünscht ist, geht das aber schon in Richtung VLANs, was einen VLAN-fähigen Switch, VLAN-fähige APs und natürlich einen Router voraussetzt, der mindestens Haupt- und Gast-Netzwerk via LAN ausgeben kann, wie zB Fritzboxxen LAN4 als Gast-Port konfigurieren können.

Wäre nice to have würde ich sagen. Der nächste Nachbar ist 800m entfernt und aktuell ist das WLAN (2,4GHz) offenn eingestellt. Security hat eine sehr niedrige Prio. Weils aber auch wirklich wurst ist - in diesem Fall.

Spillunke schrieb:
Die Telekom Speedhome APs wären da eine Idee.

Wäre eine Option. Wir sind aber aus Österreich. Da weiß ich nichxt ob es da restriktionen gibt.
Spillunke schrieb:
Geht leider in diesem Fall nicht (mehr).

Raijin schrieb:
Der ist glaube ich auch für die Decke. Geht leider nicht.

Raijin schrieb:
Leider auch für die Decke.

Raijin schrieb:
Controller erforderlich
Ohne Controller geht es im Semi Profi Bereich nicht mehr, oder?


Was würdet ihr zu solchen Systemen sagen?
  • 3 x TP-Link Deco P9
  • 3 x Amazon eero WLAN-Mesh-System
  • 3 x TP-Link Deco X60
 
Bernini schrieb:
Was würdet ihr zu solchen Systemen sagen?
Diese Systeme sind darauf ausgelegt alles im Netzwerk zu managen.
Wenn Du also deinen Internetzugang über ein reines Modem oder einen Router mit Bridge Mode beziehst, finde ich die eine gute Lösung.
Am besten sollen hier die Systeme von Asus performen. ZenWifi XT8 oder XD4 wären meine Favoriten.
Techstage hat hier Umfangreiche Tests gemacht: https://www.techstage.de/thema/wlan-mesh
Bernini schrieb:
Wir sind aber aus Österreich. Da weiß ich nichxt ob es da restriktionen gibt.
Soweit mir bekannt nicht. Das sind halt reine APs die einen Router erfordern. Hast Du einen? Eventuell auch vom Provider gestellt?
 
Bernini schrieb:
aktuell ist das WLAN (2,4GHz) offenn eingestellt. Security hat eine sehr niedrige Prio. Weils aber auch wirklich wurst ist - in diesem Fall.
Das ist NIE wurst, N I E!
Man kann diese Einstellung blauäugig, naiv oder auch einfach nur dumm nennen - sorry, aber das ist so. Netzwerksicherheit steht in keiner Relation zur Nähe etwaiger Nachbarn.



Bernini schrieb:
Deckenmontage geht leider nicht (mehr). Er möchte es aufstellen.
Warum sollte das nicht (mehr) gehen? Es mag sein, dass es nicht gewollt ist, möglich ist es aber zu 100%


Bernini schrieb:
Wäre eine Option. Wir sind aber aus Österreich. Da weiß ich nichxt ob es da restriktionen gibt.
Auch wenn da Telekom draufstehen mag, sind das normale Access Points. Du kannst den Namen "Telekom" auf den Geräten gerne mit einem Aufkleber verdecken und dann "Asus" draufschreiben, ändert nichts an der Funktion ;)


Bernini schrieb:
Ohne Controller geht es im Semi Profi Bereich nicht mehr, oder?
Kaum. Im (semi)professionellen Bereich geht es um Skalier- und Wartbarkeit. Mit Omada oder Unifi kannst du 1 AP steuern, 17 APs oder mehrere Hundert. Es sind sogar mehrere Standorten möglich, zB eine Firma mit mehreren Filialen und jeweils Dutzenden von APs, alles in einer Oberfläche zu konfigurieren.

Für deinen Anwendungsfall bzw generell im privaten Bereich spielt das natürlich eine bestenfalls untergeordnete Rolle.
 
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