Wie ist das Ansehen eines staatlich geprüften Betriebswirt?

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Cadet 3rd Year
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Hallo zusammen,

derzeit befinde ich mich im 6. Semester meines "Abendstudiums" zum staatlich geprüften Betriebswirt, Fachrichtung Personalmanagement.

Da der Abschluss der Maßnahme bereits in Sicht ist (Ende des 7. Semesters) frage ich mich nun, wie der Abschluss im Vergleich zum klassischen B.A. anzusehen ist.

Kann ich damit bei einem ähnlichen Notendurchschnitt mit einem Bachelor konkurrieren?

Ich bin derzeit in einem Konzern tätig und habe nicht vor, den AG zu wechseln.

Besitzt jemand von euch diesen Titel oder hat zufälligerweise Informationen dazu?

Danke Euch im Voraus :)

Gruß
Martin
 
Hier ist einmal ein Bild des deutschen Qualifikationsrahmens:

DQR_Stufenmodell_2016_Web.jpg


Demnach wäre der Betriebswirt mit einem Master gleichzusetzen.
In der Realität ist es jedoch in keinem Fall so.
Je nach Unternehmen werden Betriebswirte bevorzugt da diese besseren Praxisbezug haben beziehungsweise Bachelor da diese ein höheres wissenschaftliches Niveau aufweisen.

Allgemein würde ich jedoch sagen, dass der Betriebswirt niedriger als der Bachelor anzusiedeln ist, was von Universitäten auch häufig betont wird.
Deshalb rechnen viele Universitäten den Betriebswirt mit ca. 2/3 der Punkte auf den Bachelorstudiengang BWL an.
 
Wichtig ist doch auch, ob du in deiner gewählten Spezialisierung "Personalmanagement" auch eingesetzt wirst. Wenn dies der Fall ist, dann hast du kein Problem gegenüber den Bachelor zu konkurrieren.
 
Danke euch für die Infos. :)

Tatsache ist, dass der DQR in vielen Unternehmen maximal belächelt oder kaum wahrgenommen wird.

Es hätte ja sein können, dass in eurem betrieblichen Umfeld jemand diesen Weg gegangen ist und seine Erfahrungen schildern kann.

Ich warte einfach ab, was sich ergibt.

Gruß
Martin
 
Was erwartest du, der DQR unterscheidet halt nicht zwischen Diplom-Betriebswirt (=Master-Niveau) und Betriebswirt (=Bachelor-Niveau). Ergibt sich doch schon aus der Semester die man für die jeweiligen Abschlüsse braucht.

Ich kann dir zumindest sagen, dass bei mir immer der Wechsel des Unternehmens hilfreich war wenn man sich weiterqualifiziert hat.
 
_killy_ schrieb:
Was erwartest du, der DQR unterscheidet halt nicht zwischen Diplom-Betriebswirt (=Master-Niveau) und Betriebswirt (=Bachelor-Niveau). Ergibt sich doch schon aus der Semester die man für die jeweiligen Abschlüsse braucht.

??
https://de.wikipedia.org/wiki/Betriebswirt#Diplom-Betriebswirt_.28BA.29.2F.28DH.29
Der Diplom-Betriebswirt (BA) wurde von Berufsakademien nach dem Abschluss eines sechssemestrigen Ausbildungsganges[1] der Betriebswirtschaftslehre als staatlicher Abschluss vergeben.
Für einen Bachelor braucht man auch 6 Semester + Praxis?
 
@ Labtec

Gemeint ist nicht der Abschluss per Berufsakademie sondern vor der Bologna-Reform an einer Uni.

Aus meiner Sicht ist es aber wichtiger, dass der TE auch die Berufspraxis zu seinen Betriebswirt vorweisen kann - oder wenn er dort schon beruflich unterwegs ist, dass sein Tätigkeitsfeld sich erweitert / Verantwortung zunimmt. Sonst nützt einem der tollste Abschluss nichts, wenn man auch dem gleichen Niveau verbleibt wie vor der Erlangung des Titels. ;)
 
Der DQR und der EQR sind im übrigen kein Qualifikationsnachweis (auch wenn der Name etwas anderes vermuten lassen kann), sondern ein Nachweis darüber, wie viel Lernaufwand man für welchen Abschluss betreiben musste und welche Lerntiefe man mit den jeweiligen Abschlüssen vorsieht / vergleichen kann.
Ein Betriebswirt hat ein anderes Aufgabenspektrum als ein Bachelor-*. Sucht eine Firma jetzt gezielt über ein Stellenprofil nach jemanden, dessen Abschluss "Betriebswirt" die Anforderungen abdeckt, dann weiß die Firma, dass derjenige (theoretisch...) soviel Lernaufwand getrieben hat wie ein Bachelor-Student und kann das entsprechend einsortieren. Das sich heutzutage immer noch nicht viele Firmen dafür interessieren und damit auseinander setzen ist ein eher trauriges Bild. Das führt leider häufig dazu, dass Studenten auf Stellen "verheizt" werden, die eher für andere Fachkräfte ausgerichtet sind, während andere einen enormen Lernaufwand betrieben, auch eine Betriebswirt macht man nicht mal eben so im vorbeigehen, und am Ende kaum Anerkennung dafür erfahren. Da hilft dann nur der Wechsel, auch um solchen Unternehmen zu zeigen, dass sie in den 80ern stehen geblieben zu sein scheinen.

Meiner persönlichen Erfahrung nach ist das von der Stelle, der Stellung und der Bezahlung her nach 5 Jahren Berufserfahrung übrigens ziemlich egal ob man den Weg Ausbildung + Aufstiegsfortbildung (Meister / Fachwirt / Betriebswirt / Operative Professional) eingeschlagen hat oder ob man einen Bachelor-Abschluss hat. Die Persönlichkeit und die persönlichen "Schlüsselqualifikationen" spielen im Verlauf eines Berufslebens eine immer wichtigere Rolle. Jedoch kann das auch mal mit unangenehmen Entscheidungen verbunden sein.

Lediglich die "alten Diplome" und die Master-Absolventen, vor allem wenn da eine namhafte Hochschule hinter steht, sind da von vornherein besser gestellt.
 
Hallo zusammen,

ich melde mich dann mal zurück und danke euch für die Infos.

Ich kann dir zumindest sagen, dass bei mir immer der Wechsel des Unternehmens hilfreich war wenn man sich weiterqualifiziert hat.

Das ist schon klar. Der Prophet im eigenen Land ist bekanntlich nichts wert....

Aus meiner Sicht ist es aber wichtiger, dass der TE auch die Berufspraxis zu seinen Betriebswirt vorweisen kann - oder wenn er dort schon beruflich unterwegs ist, dass sein Tätigkeitsfeld sich erweitert / Verantwortung zunimmt. Sonst nützt einem der tollste Abschluss nichts, wenn man auch dem gleichen Niveau verbleibt wie vor der Erlangung des Titels.

Genau das ist der springende Punkt am Thema. Entweder man versucht über den internen Weg die Leiter zu nehmen, oder versucht es extern in unbekannten Firmen. Ich werde kurz vorm Abschluss mal ein Paar Gespräche führen und dann weitersehen.

Gruß
Martin
 
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