ATi entwickelt neue Geheimwaffe

Christoph Becker
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Der Kampf am Markt der Grafikkarten geht ununterbrochen weiter und nach dem Release der GeForce FX 5900 Ultra von nVidia ist auch ATi nun wieder im Zugzwang. Doch ATi wäre nicht ATi, wenn sie nicht schon den passenden Gegenangriff in der Entwicklung hätten: den R420.

Und so wird es im restlichen Verlauf dieses Jahres kaum Entspannung an der Front zwischen den beiden großen Herstellern geben, denn beide Firmen haben einige heiße Eisen im Feuer. So plant ATi wohl schon in Kürze mit der Produktion der neuesten Grafikchips zu beginnen. Diese tragen die Namen R360 und RV360 und sollen nVidia wieder vom Geschwindigkeitsthron stürzen und die Krone für die schnellste VPU wieder zurück nach Kanada holen.

Entgegen einiger Stimmen wird es sich laut den neuesten Gerüchten bei diesen Chips jedoch nur um konsequente Weiterentwicklungen des R350 handeln und somit größtenteils also noch auf der ursprünglichen Architektur des R300 basieren - de facto also nur eine aufgebohrte Radeon 9700 Pro. Der R360 soll weiterhin von TSMC im 0,15µm-Verfahren produziert werden, wohingegen der RV360 - die Mainstreamvariante - schon in fortschrittlicheren 0,13µm breiten Leiterbahnen produziert werden wird.

Einen Schritt weiter in der Evolution ging man bis jetzt mit dem Namen 'R400'. Jedoch scheint ATi nun seine Kräfte voll und ganz auf die Entwicklung des brandneuen R420 zu fixieren. Was aus dem ersten Chip geworden ist, entzieht sich unserem Wissen. Der R420 hat bei den Kanadiern den Codenamen 'Loki' erhalten und wird unter anderem auf einer komplett neuen Architektur basieren. So soll dieses neue Wunderwerk auch nicht mehr den aktuellen AGP-Standard unterstützen, sondern schon auf dem fortschrittlichen PCI Express x16 aufbauen. ATi plant die Einführung von Grafikkarten mit dem R420 jedoch schon im ersten Quartal des nächsten Jahres und stößt dabei unter anderem auf ein Hindernis: Intel. Der Chipgigant aus San Jose wird wohl erst im zweiten Quartal seinen Grantsdale Chipsatz mit Support für PCI Express anbieten können und daher muss sich ATi etwas einfallen lassen. Doch auch für dieses Problem wurde angeblich schon eine Lösung in Form einer AGP-PCI Express-Brücke gefunden.

Auch über die Features des R420 sollen schon einige Details bekannt sein. So soll dieser neue Grafikchip unter anderem Pixel- und Vertex-Shader nach Version 3.0 unterstützen und ebenfalls die gleichen Spezialeffekte wie der NV35 und R350 bieten können. Als ansprechbares Speicherformat bietet sich GDDR2 an.