Gerüchtestatus zur „Radeon-HD-7000“-Serie

Wolfgang Andermahr
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Den neusten Gerüchten zur Folge soll AMDs Southern-Island-Generation, die voraussichtlich unter der Bezeichnung „Radeon-HD-7000“-Serie in den Handel gelangen wird, schon bald offiziell vorgestellt werden. Dementsprechend bahnen sich immer öfters neue Informationsschnipsel an das Tageslicht.

Dabei handelt es sich durchweg um Gerüchte, wirkliche Fakten gibt es kaum. Als gesichert kann man aktuell nur ansehen, dass die 3D-Beschleuniger im 28-nm-Prozess bei TSMC gefertigt werden – wobei selbst dort unsicher ist, welcher 28-nm-Prozess es genau wird. Und es wird eine neue Architektur mit dem Namen „Graphics Core Next“ geben, über die AMD bereits offiziell gesprochen hat (Informationen Teil 1 und Teil 2). Darüber hinaus ist gesichert, dass nicht alle Produkte über die GCN-Architektur verfügen werden.

Das war es dann aber auch schon wieder, was mit Gewissheit geschrieben werden kann, denn alles andere sind Gerüchte. Eine entscheidende Frage dabei ist, welche GPUs mit dem GCN-Design ausgestattet sein werden. Aktuell sieht es so aus, als wäre das nur bei Tahiti (HD 7900) sowie New Zealand (HD 7990 mit zwei GPUs) der Fall, während alle restlichen Produkte mit dem bekannten VLIW4-Design aus der Radeon-HD-6900-Serie ausgestattet sein werden. Allerdings gibt es immer noch Aspekte, die dafür sprechen, dass genauso weitere GPUs (voraussichtlich „Pitcairn“ als HD 7800 und „Cape Verde“ als HD 7700/7600/7500) auf CGN basieren werden.

AMDs „Southern Island“-Architektur

Alle weiteren „Informationen“ werden immer unwahrscheinlicher und variieren immer stärker von Quelle zu Quelle. Der vormals oft kolportierte XDR2-Speicher wird laut Bright Side of News nicht auf der Radeon HD 7900 eingesetzt werden. Wir gehen davon aus, dass das auch nie wirklich geplant war, denn „mal so eben“ von GDDR5- auf XDR2-Speicher wechseln ist mit Sicherheit nicht möglich.

Stattdessen wird AMD eventuell das Speicherinterface verbreitern und zumindest die Tahiti-Karten mit einem 384-Bit-Interface ausstatten. Dieser soll mit einem drei Gigabyte großen GDDR5-Speicher verbunden sein, der mit 2.750 MHz taktet. Damit wäre die Frequenz identisch zur Radeon HD 6970, durch das größere Speicherinterface würde die Bandbreite aber um 50 Prozent ansteigen. Die Anzahl der „Compute Units“ soll bei 32 liegen, was 2.048 separaten Shadereinheiten entsprechen soll. 64 ROPs und 128 Textureinheiten (wobei völlig unklar ist, was die einzelnen Einheiten für Berechnungen beherrschen) stehen der Karte angeblich zur Verfügung. Als Taktfrequenz sind 1.000 MHz angepeilt (einzelne Taktdomänen wie bei Nvidia soll es weiterhin nicht geben), wobei das Gerücht schon seit einigen Monaten umher schwirrt.

Die Radeon HD 7950 soll mit einem teildeaktivierten Chip ausgestattet sein, auf dem nur noch 30 CUs, 1.920 Shadereinheiten, 60 ROPs sowie 120 Textureinheiten ansprechbar sind. Die Taktfrequenz wird auf 900 MHz geschätzt, die Taktraten des GDDR5-Speichers auf 2.500 MHz. Angaben zum Speicherinterface gibt es keine, jedoch sehen wir erneut 384 Bit mit einem 3.072 MB großen Speicher erneut als Favorit.

Laut BSN wird die Radeon-HD-7000-Serie wahrscheinlich pünktlich zur CES vorgestellt, die vom 10. bis zum 13. Januar nächsten Jahres stattfindet. Die Karten sollen sich bei einem Kostenpunkt von 349 bis 449 US-Dollar einordnen. Die Radeon HD 7990 mit zwei Tahiti-GPUs inklusive 6 GB GDDR5 (die effektiv 3GB entsprechen) soll im März für 669 US-Dollar folgen und dabei den gleichen Takt wie die Radeon HD 7970 aufweisen.

Das ist der aktuelle Stand der Gerüchteküche. In wie weit die „Spezifikationen“ der Wahrheit entsprechen, ist derweil jedoch völlig unklar. Zudem ist nicht auszuschließen, dass AMD aktuell gezielt Falschinformationen verbreitet, um (unter anderem bei Nvidia) für Verwirrung zu sorgen. Lassen wir uns überraschen.