Maps unter iOS laut Google-Mitarbeitern unwahrscheinlich

Nicolas La Rocco
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Wie Mitarbeiter von Google gegenüber der englischen Zeitung „The Guardian“ offenbart haben, steht es alles andere als rosig um eine Veröffentlichung von Googles Maps-Diensten unter Apples iOS-Plattform. Man habe nicht erkennen können, dass auf Seiten von Apple der Wunsch nach einer Lösung bestünde.

Insider, die Kenntnis über die Pläne einer Veröffentlichung von Google Maps unter iOS haben, geben gegenüber „The Guardian an“, dass es starke Zweifel daran gäbe, dass der Kartendienst jemals für Apples Plattform erscheinen werde. Die App sei zwar bereits in der Entwicklung und nach aktuellem Stand der Dinge für eine Veröffentlichung gegen Ende des Jahres angedacht gewesen, doch zur Zeit würde man die Entwicklung nur weiter vorantreiben, wenn der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass Apple seine Zustimmung für das Projekt erteile.

Als im September die Kritik an Apples eigener Lösung auf das Unternehmen niederprasselte, sah sich CEO Tim Cook dazu gezwungen eine Entschuldigung an die Kunden zu veröffentlichen und verwies im selben Zug auf einige Alternativen, die der App Store böte. Zugleich gab es erste Berichte über eine nachträglich installierbare Version von Googles Maps-Service. Zu dieser Zeit waren die Angaben zu einer möglichen Realisierung aber noch sehr vage, sodass die nun zu Tage gebrachten Aussagen der Mitarbeiter ein ganz anderes Licht auf die Sache werfen.

Zwar habe mit Scott Forstall jetzt einer der für Apple Maps verantwortlichen Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, dies sei aber nur ein kleiner Hoffnungsschimmer für die Mitarbeiter von Google, dass es doch noch zu einer Umsetzung unter iOS kommen werde. Laut den Aussagen eines weiteren Insiders, dürfe Apple zum aktuellen Zeitpunkt auf keinen Fall sein Gesicht verlieren und müsse alles daran setzen, ein offensichtlich unterlegenes Produkt zu verbessern. Mit Blick auf den App Store und die dort verfügbaren Lösungen sei nicht von einer Veröffentlichung auszugehen. Zwar werden im App Store auch andere Karten-Applikationen angeboten, doch seien zwei Apps, die auf Googles Maps-API zurückgreifen, nicht Teil der Kategorie "Find maps for your iPhone".

Eine weitere Stimme aus Unternehmenskreisen behauptet, dass man auf Apps, die die Google-API nutzen, in dieser Kategorie verzichten würde, weil Apple dort aus strategischen Gründen nicht ein überlegenes Produkt anbieten könne. Außerdem würde man so dem Unternehmen Google ungewollte Aufmerksamkeit schenken, was im aktuell sehr starken Konkurrenzkampf nicht gerade förderlich sei. Die an „The Guardian“ herangetretenen Quellen geben aber allesamt bekannt, dass man in ständiger Kommunikation mit Cupertino stehen würde und es jederzeit zu Veränderungen in Apples Zulassungspolitik kommen könnte. Dass Google Maps aber jemals wieder der Standard-Maps-Dienst unter iOS werden könnte, daran glaubt unter den Mitarbeitern keiner mehr.