Den Deutschen „fehlt Wissen zum Online-Shopping“

Jan-Frederik Timm
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Eine repräsentative Studie der Zeppelin Universität Friedrichshafen im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) kommt zu dem Ergebnis, dass zwar 86 Prozent der Deutschen online einkaufen, doch nur ein Bruchteil allumfassend mit den Eigenschaften des Internethandels vertraut ist.

So konnte nur etwas mehr als ein Fünftel alle von neun Experten im Vorfeld aufbereiteten Fragen mit dem Fokus Rechte und Risiken beim Online-Shopping richtig beantworten, im Schnitt waren es 67 Prozent. Männer erreichten dabei leicht bessere Ergebnisse als Frauen. Mit zunehmendem Alter nahm die Qualität der Antworten ab, mit zunehmendem Haushaltseinkommen hingegen zu.

Ein Blick auf die im Rahmen der Studie gestellten Fragen zeigt, dass ein Großteil der Bevölkerung durchaus mit Aspekten des Online-Handels vertraut ist – allerdings nicht allumfassend. Den Oberbegriff für den Online-Handel „E-Commerce“ konnten immerhin 71 Prozent der Befragten korrekt zuordnen; dass eine sichere Online-Verbindung durch „https“ und ein Vorhängeschloss im Browser gekennzeichnet wird, wussten immerhin 73 Prozent. 18 Prozent gaben indes an, dass die Installation eines aktuellen Virenscanners Garant für einen sicheren Einkauf im Netz sei.

Insgesamt lässt sich allenfalls ein lückenhaftes minimales Wirtschaftswissen der Verbraucher auf digitalen Märkten feststellen“, schlussfolgert Prof. Dr. Peter Kenning, Leiter der Studie. Gerd Billen, Vorstand des vzbv, schiebt nach: „Den Deutschen fehlt das Wissen zum Online-Shopping.“ Er fordert deshalb, dass „jeder, der im Internet auf Einkaufstour geht, [...] Risiken und Rechte kennen [muss]. Wir brauchen bessere Informationsangebote und mehr Aufklärung“.

Im Rahmen der Studie (PDF), die bisher nur in Auszügen veröffentlicht worden ist, wurden 1.014 Personen (51 Prozent männlich, 49 Prozent weiblich) mit einem Altersdurchschnitt von 46 Jahren befragt. Das durchschnittliche Haushaltseinkommen lag bei 2.800 Euro netto.