Microsoft und Azul entwickeln OpenJDK für Azure

Ferdinand Thommes
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Rund einen Monat nach dem Bündnis mit Oracle, das Microsoft mit Java, Oracle Database und Oracle WebLogic Server für seine Plattformen Hyper-V und Azure versorgt, gibt Microsoft bekannt, zusammen mit der Firma Azul Systems eine OpenJDK-Lösung für den Cloud-Dienst Azure entwickeln zu wollen.

Microsoft Open Technologies (MOT), die vor etwas über einem Jahr gegründete Abteilung für Entwicklung und Zusammenarbeit im Bereich Open-Source-Software bei Microsoft und die kalifornische Firma Azul Systems, die fast seit der Jahrtausendwende Java Virtual Machines (JVM) entwickelt, arbeiten zusammen an OpenJDK für Microsofts Azure auf Windows Server.

Azul Systems wird die Führung bei der Entwicklung des freien Java Development Kit (JDK) übernehmen und die Software nach der Fertigstellung und Zertifizierung unter der GPLv2 mit Classpath Exception veröffentlichen. Somit wird Microsoft seinen Cloud-Kunden neben dem proprietären Java-Angebot von Oracle auch eine freie Variante in Azure anbieten können. Upstream-Entwicklungen sollen wieder in die Community zurückfließen.

Die erste Version der Software wird auf OpenJDK 7 basieren und Windows Server 2008 Rev 2 sowie Windows Server 2012 auf Azure bedienen. Die Entwicklungsphase soll Ende 2013 abgeschlossen sein, woran sich die Integration des OpenJDK über das Eclipse-Plug-In für Java, dass von MOT entwickelt wurde, anschließt.

Scott Sellers, CEO von Azul Systems, erläutert, die völlig freie Java-Umgebung sei bereit für Software-Stacks von dritter Seite und sei offen für Entwickler und Applikationen auf der Plattform Azure. Jean Paoli, Präsident von MS Open Tech, sagt, die Daseinsberechtigung von MOT sei es, gemischte Umgebungen mit verschiedenen Betriebssystemen in der Cloud zu ermöglichen. Das freie JDK soll garantieren, das Entwickler missionskritische Applikationen unter Windows Azure einsetzen und betreiben können.