Mehrheit würde nicht für Online-Nachrichtenangebote zahlen

Patrick Bellmer
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Die im kanadischen Vancouver beheimatete University of British Columbia (UBC) hat nach der Umstellung des Nachrichtenangebots bei der New York Times hin zu kostenpflichtigen Angeboten eine Umfrage bezüglich der Akzeptanz von Bezahlinhalten durchgeführt.

Das Ergebnis der Studie, an der knapp 1.700 Erwachsene teilnahmen, dürfte für derartige Angebote keine gute Nachricht sein: Etwa 81 Prozent der Befragten gaben an, dass sie nicht für Nachrichten im Internet zahlen würden, 90 Prozent würden sich nach kostenlosen Alternativen umschauen, falls ihre präferierte Seite ihr Angebot umstellen würde. Dabei gibt es so gut wie keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Alters- und Bildungsgruppen.

Laut Donna Logan, Professorin an der UBC, sollten Nachrichtenanbieter aufgrund der Umfrageergebnisse ihre Pläne zur Umstellung auf kostenpflichtige Inhalte stoppen. Ihrer Meinung nach liegt die geringe Akzeptanz bei den Nutzern in der langen Zeit begründet, in der die Angebote kostenlos verfügbar waren. Selbst wenn keine Gratisalternative verfügbar sei, würden lediglich 30 Prozent bereit sein, für Online-Nachrichten zu bezahlen.

Nach dem Umstellen ihrer Angebote hätten die meisten Anbieter sinkende Zugriffszahlen zu verzeichnen gehabt, so Logan. So hätte beispielsweise die „Times“ aus London seit der Umstellung 2010 etwa 60 Prozent ihrer Online-Leser verloren.

Ähnliche Ergebnisse gab es bereits bei einer Untersuchung vor knapp 16 Monaten, als 16.800 Personen befragt wurden.