Taktraten der X1800, X1600 und X1300 bekannt?

Wolfgang Andermahr
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Die Kollegen von Anandtech haben – wieder einmal – eine Roadmap bezüglich des neuen High-End-Grafikchips von ATi, dem R520, anzubieten, in welcher dieses Mal einige interessante Details wie beispielsweise die Taktraten für das Topmodell und die kleineren Derivate vorzufinden sind.

Zuersteinmal vorweg: Unserer Meinung nach ist die von Anandtech ans Tageslicht beförderte Roadmap durchaus als glaubhaft anzusehen – auch wenn logischerweise ein kleiner Unsicherheitsfaktor bestehen bleibt, der sich jedoch erst am Tage der Präsentation in Luft auflösen wird. So besagt jene Roadmap, dass es vom R520-Chip insgesamt vier verschiedene Versionen geben wird, die auf die Namenssuffixe X1800 „XT“, „XL“, „Pro“ und „LE“ hören werden. Dabei werden alle vier Karten auf ein 256 Bit breites Speicherinterface zurückgreifen können. Darüber hinaus bieten alle Karten (mit Ausnahme der X1800 LE, der nur drei Quads an Pixelprozessoren zur Verfügung stehen) 16 Pixel-Pipelines.

Bevor wir nun zu den Taktraten kommen, möchten wir anmerken, dass diese nicht direkt vergleichbar mit jenen der Konkurrenz aus dem Hause nVidia oder zu den älteren R4x0-Karten sind, da es bei dem neuen 90-nm-Chip durchaus interne Veränderungen gegeben hat, welche zur Zeit jedoch noch nicht nachzuvollziehen sind. Laut der Roadmap soll das neue Topmodell X1800 XT mit einem Chiptakt von 600 MHz und einem Speichertakt von 700 MHz (1400 MHz DDR) ins Rennen gehen. Somit wäre die theoretische Texelfüllrate leicht der der GeForce 7800 GTX unterlegen. Allerdings kann die Grafikkarte von ATi mit einer höheren Speicherbandbreite aufwarten. Darüber hinaus wird ein 512 MB großer VRAM auf der Karte verbaut werden, womit man insgesamt einen doppelt so großen Speicher wie die Konkurrenz bieten würde – hier rechnen wir mit einer Reaktion seitens nVidia, da die RAM-Größe durchaus ein wichtiges Marketing-Instrument ist; gleichzeitig könnte man auch den Speichertakt auf das ATi-Niveau anheben. Der Marktpreis soll bei ungefähr 599 US-Dollar liegen.

Die etwas kleinere, 499 Dollar teure X1800 XL verfügt über einen ebenso großen Video-RAM, die Taktraten werden aber auf 625 MHz (1250 MHz DDR) gesenkt. Der Chiptakt wurde ebenfalls um 50 MHz auf 550 MHz reduziert, ansonsten wird es jedoch keine Änderungen gegenüber dem größeren Bruder geben. Die zweitkleinste Version namens X1800 Pro besitzt nur noch einen 256 MB großen Speicher, der mit 500 MHz (1000 MHz DDR) getaktet sein wird. Jene 449 US Dollar teure Karte verfügt ebenfalls über 16 Pixel-Pipelines, allerdings takten diese „nur“ noch mit 500 MHz. Die kleinste Version namens X1800 LE soll laut den Kollegen noch mit 349 Dollar zu Buche schlagen und voraussichtlich nur noch über 12 Pixel-Pipelines verfügen, die mit 450 MHz getaktet sein werden. Der Speichertakt soll 450 MHz (900 MHz DDR) betragen – somit hätten sich ältere Gerüchte einer LE-Version bestätigt.

Weiterhin sollen die beiden kleineren Karten aufgrund der niedrigeren Leistungsaufnahme mit einem Single-Slot-Kühler daherkommen, während die größeren Versionen auf einen Dual-Slot-Kühler setzen werden. Darüber hinaus sollen alle X1800-Karten über zwei DVI-Ausgänge verfügen, die HDCP-fähig sind. Von der kleineren Radeon X1600, auf der der RV530-Chip verbaut wird, soll es laut der Roadmap nur zwei Versionen geben, eine XT- und eine Pro-Variante. Beide verfügen insgesamt über 12 Pixel-Pipelines und ein 128 Bit Speicherinterface, wobei man auf dieses Merkmal achten sollte, da es wohl ebenfalls Karten mit einem nur 64 Bit breiten Memorycontroller geben wird. Welcher Speicher auf den Grafikkarten verbaut wird, soll angeblich komplett vom Kartenhersteller abhängig sein – so soll es Karten mit 128 MB Speicher bis hinauf zu 512 MB geben; ob DDR1, DDR2 oder GDDR3 ist ebenfalls dem Hersteller überlassen. Zudem soll ATi erlauben, dass die X1600-Karten mit leicht verschiedenen, oberhalb der Spezifikationen festgelegten Taktraten auf den Markt kommen.

Die Taktraten sollen übrigens bei der schnelleren XT 600 MHz beim Chip und 700 MHz (1400 MHz DDR) beim Speicher betragen – unserer Meinung nach ist letzterer Wert jedoch sehr hoch angesetzt, da entsprechender Speicher nicht nur rar gesät, sondern auch teuer sein wird. Bei der kleineren Pro-Variante soll der Chip mit 500 MHz und der Speicher mit 400 MHz (800 MHz DDR) arbeiten. Die Grafikkarten der X1600-Serie sollen HDCP und angeblich auch den neuen HDMI-Standard unterstützen. Interessant sind noch die Angaben der Kollegen, dass die Pro in voll ausgebauter Form knapp 40 Watt und die XT zirka 55 bis 60 Watt verbrauchen soll.

Vom RV515-Chip in Form der X1300 wird es nach Angaben der Roadmap drei verschiedene Karten geben: X1300 Pro, X1300 LE und X1300 LE HyperMemory. Die schnellste Variante verfügt dabei über ein 128 Bit Speicherinterface, deren Speicher mit 500 MHz (1000 MHz DDR) getaktet ist. Die genaue Größe des Speichers ist nicht verzeichnet, man wird hier größtenteils aber mit 64 MB rechnen müssen. Der Chip, der bei allen X1300-Versionen über vier Pixel-Pipelines verfügen soll, wird voraussichtlich mit 550 MHz takten. Die kleinere LE dagegen kommt wohl mit einem Chip- von 450 MHz und einem Speichertakt von 400 MHz (800 MHZ DDR) auf die Welt, wobei hier das Speicherinterface 128 Bit oder 64 Bit breit sein kann – hier ist also erneut Vorsicht angesagt! Die HyperMemory-Karte verfügt nach den Unterlagen von Anandtech über denselben Chiptakt wie der größere Bruder, der Speicher ist jedoch um 100 MHz höher getaktet. Das Memoryinterface für den internen Speicher wird 64 Bit breit sein, wobei sich die Karte aufgrund der HyperMemory-Technik Teile des Arbeitsspeichers reservieren kann.