Telekom-Tochter kaufte Kundenbewertungen

Patrick Bellmer
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Ein Tochterunternehmen der Deutschen Telekom hat fingierte Kundenbewertungen gekauft, um eine höhere Aktivität seitens der Nutzer vorzutäuschen. Dies geht aus einem Artikel des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ hervor.

Bei dem Unternehmen handelt es sich um das Einkaufsportal „Einkaufswelt“ auf t-online.de, welches laut Angaben des Mutterkonzerns unabhängig und selbstständig handelt. Um mehr Aktivität vorzutäuschen als tatsächlich vorhanden war, sollte die auf die Optimierung von Produktbeschreibungen spezialisierte Agentur „Textprovider“ 1.000 Kundenkommentare verfassen.

Die zwischen 80 und 180 Wörter umfassenden Kommentare sollten sich laut Spiegel an echten Äußerungen auf anderen Seiten orientieren, auch negative Stimmen sollten verfasst werden. Ebenfalls Vorgabe: Die Texter sollten aus Sicht eines Kunden schreiben. Laut der Deutschen Telekom hatte man zu keinem Zeitpunkt Kenntnis von diesem Auftrag, die angefertigten Kommentare seien mittlerweile entfernt worden.

Erst in der vergangenen Woche hatten falsche Käufer-Kommentare für Aufsehen gesorgt. Der Geschäftsführer der WeTab GmbH – Helmut Hoffer von Ankershoffen – hatte zusammen mit seiner Frau unter falschem Namen sehr positive Bewertungen zum WePad auf amazon.de verfasst. Nach dem Bekanntwerden trat von Ankershoffen von seinem Posten als Geschäftsführer zurück.