Windows XP Oberfläche mit Virencharakter

Thomas Hübner
0 Kommentare

Mit der Einführung von Windows XP, dem gemeinsamen Nachfolger von Windows 2000 und Windows Me, im Oktober will Microsoft neue Maßstäbe in Sachen Stabilität und Benutzerfreundlichkeit setzten, doch gerade das Gegenteil könnte der Fall sein. Man stelle sich vor, dass es selbst für einen als Gast eingeloggten Nutzer möglich ist, das gesamte Windows XP mit dem simplen Erstellen von drei winzigen, nicht einmal 2 Byte großen Dateien völlig unbrauchbar zu machen.

Sicherlich ein Horrorszenario für viele Admins, das jedoch bereits in Kürze wahr werden könnte, für den Fall, dass Microsoft die Grafikstruktur von Windows XP nicht noch einmal ein wenig überdenkt.

Die im allerneusten Microsoft Betriebssystem verwendete grafische Oberfläche mit dem Codenamen 'Luna' ermöglicht es beliebige Skins über Dialogboxen, besser gesagt über die komplette Windowsoberfläche zu legen. Um einen Teil dieser grafischen Effekte zu realisieren, ermöglicht es der Luna Code automatisch einen zusätzlichen Programmcode zusammen mit einem Programm auszuführen. Dieser zusätzliche Programmcode kommt hierbei aus einer .manifest Datei, die automatisch mit dem Programm, das den gleichen Namen besitzt und im selben Pfad abgelegt ist, ausgeführt wird. So wird zum Beispiel beim Start der Notepad.exe die Datei Notepad.exe.manifest, falls vorhanden, mit ausgeführt. Bei der Standardinstallation von Windows XP wird so z.B. für den Windows Messenger eine derartige Datei erstellt, die einen sauberen Code enthält. Wenn jedoch der Quellcode in dieser .manifest Datei fehlerhaft ist, so wird auch der Start des eigentlichen Programms, in unserem Bespiel Notepad, verhindert. Wird nun bei der Installation eines Programms oder Tools eine Datei mit dem Namen explorer.exe.manifest erstellt, die z.B. ein Wort enthält, so lässt sich der Explorer beim nächsten Windowsstart nicht mehr aufrufen. Dieser ist jedoch für die Benutzung unumgänglich, ohne ihn sieht man nach dem Login nicht mehr als seinen Windows Hintergrund. Auch durch eine Neuinstallation von Windows XP, ohne vorheriges Löschen von Windows XP wird das Betriebssystem nicht mehr zum Leben erweckt, ja selbst Microsoft Reparatur-Tools helfen an dieser Stelle nicht weiter. Die einzigen Möglichkeiten die noch übrig bleiben, sind zum einen das Formatieren der Systemfestplatte, oder das Löschen der Datei. Da bislang nur der Explorer ausgeschaltet ist, könnte man mit Hilfe des Taskmanagers noch die Eingabeaufforderung starten und die besagte .manifest Datei löschen. Wenn man jedoch auch diese beiden Programme mit der gleichen Methode außer Gefecht setzt, kann Windows nur durch ein Format oder ein Löschen der Datei auf anderer Ebene wieder zum Leben erweckt werden. Auf diese Art und Weise könnte man durch die Installation eines Programms, das z.B. als Anhang zu einer Mail verschickt wurde, sein komplettes System lahm legen, ohne den wahren Grund zu kennen. Eine äußerst gefährliche Angelegenheit die noch für viel Kritik sorgen könnte. Bleibt nur die Hoffnung, dass sich Microsoft bis zur Fertigstellung von Windows XP eine Lösung für dieses Problem hat einfallen lassen.