ICQ für 187,5 Millionen US-Dollar verkauft

Sven Hesse
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Das russische Unternehmen Digital Sky Technologies (DST) hat den Instant-Messaging-Dienst ICQ vom bisherigen Eigner AOL für 187,5 Millionen US-Dollar gekauft. Einigen Berichten zufolge forderte AOL zwischenzeitlich rund 300 Millionen Dollar, da AOL im Jahre 1998 selbst 407 Millionen USD für ICQ bezahlte.

Das Investment-Unternehmen aus Russland machte zuletzt durch Beteiligungen an Facebook und Zynga von sich reden. Eigentum von DST ist überdies der Webmail-Dienst Mail.ru mitsamt seines Instant-Messaging-Dienstes Agent@Mail.ru, in Russland war ICQ dessen größter Mitbewerber. Durch die Übernahme möchte DST seine Marktposition weiter ausbauen. Die aktuellen Geschäftszahlen von AOL, welche einen Gewinnrückgang im ersten Quartal 2010 um 23 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum aufzeigen, scheinen eine gute Rechtfertigung für den Verkauf.

Wie ICQ verlauten lies, sind knapp 20 Millionen der 42 Millionen ICQ-Nutzer russischsprachig. Weitere Länder mit hohem ICQ-Anteil sind Deutschland, die Tschechische Republik und das Heimatland des Messengers, Israel – dort wurde die erste ICQ-Version von 1996 vom Startup-Unternehmen Mirabilis entwickelt.