Benchmarks: Intels Grafik im Treibervergleich

Thomas Hübner
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Intel ist – auch wenn man es nicht so recht glauben mag – noch vor Nvidia und AMD/ATi der weltweit größte Hersteller von Grafikchips. Anders als bei den Mitbewerbern verdankt man diesen Anteil jedoch allein den millionenfach in Notebooks und (Business-)Desktop-PCs eingesetzten integrierten Grafiklösungen.

Bei Intel tragen die integrierten Grafiklösungen die Bezeichnung Graphics Media Accelerator (GMA) und sind in Form des GMA X3100 fester Bestandteil der aktuellen Centrino-Plattform mit dem Codenamen Santa Rosa. Der Chipsatz hört auf die Bezeichnung GM965 (Codename Cantiga). Im Desktop ist aktuell der GMA X3500 des G35-Chipsatzes (Bearlake-G+).

Auch wenn Intel vom Marktanteil her das größte Stück vom Grafikkarten-Kuchen besitzt, geben insbesondere Intels Treiber(politik) genügend Anlass zur Kritik. Einige Spiele laufen gar nicht, andere wiederum nur mit Grafikfehlern. Hinzu kommt das Problem, dass in Hardware vorhandene Funktionen (wie z.B. Vertexshader oder T&L) erst ein Jahr nach dem Erscheinen des Produkts im Treiber freigeschaltet werden. So sollen auch die DirectX10-Funktionen (Pixelshader 4.0) des G35/X3500 (die im Übrigen vor einem Jahr noch für den G965 in Aussicht gestellt wurden) erst im nächsten Jahr zur Verfügung stehen, wie Intel selbst in einem Dokument als Fußnote klarstellt.

Intel ist bemüht, die Treiber seiner integrierten Grafiklösungen zu verbessern. Und nachdem man sich in den ersten Monaten vor und nach der Windows Vista-Vorstellung auf die Clear Video getauften Video-Wiedergabe-Qualitäten konzentriert hat, folgen nun allmählich die Optimierungen für Spiele.

Am 2. Oktober hat Intel für Windows Vista Treiberversion 15.6.1 zum Download freigegeben, die sich unser Forummitglied MisterH im Vergleich zu Treiberversionen der vergangenen sieben Monate näher angesehen hat. Als Testsystem kam ein Centrino-Notebook (HP 6710s, Core 2 Duo T7300, Dual Core, 2 GHz, 4 MB L2-Cache, 2x1 GB DDR2-667) mit GMA X3100-Grafik zum Einsatz, die mit den Lösungen im G965 und G35 (Desktop) eng verwandt ist und sich nur in den Taktraten unterscheidet (500 MHz vs. jeweils 667 MHz). Wie die X3500 des G35, soll auch sie Anfang 2008 mit DirectX10-Treibern versorgt werden.

3DMark2001 – GMA X3100
    • 15.61 (13.09.2007)
      4.408
    • 15.60 (24.08.2007)
      4.191
    • 15.44 (26.06.2007)
      6.132
    • 15.6b (08.06.2007)
      4.028
    • 15.43 (31.05.2007)
      5.133
    • 15.23 (30.03.2007)
      4.981
Einheit: Punkte
3DMark06 – GMA X3100
  • 1280x800x32:
    • 15.61 (13.09.2007)
      576
    • 15.60 (24.08.2007)
      573
    • 15.44 (26.06.2007)
      555
    • 15.6b (08.06.2007)
      447
    • 15.43 (31.05.2007)
      525
    • 15.23 (30.03.2007)
      516
Einheit: Punkte
Counter Strike Source – GMA X3100
  • 1024x768 High:
    • 15.61 (13.09.2007)
      29,84
    • 15.60 (24.08.2007)
      27,45
    • 15.44 (26.06.2007)
      0,00
      Texturfehler
    • 15.6b (08.06.2007)
      26,38
    • 15.43 (31.05.2007)
      0,00
      Texturfehler
    • 15.23 (30.03.2007)
      7,45
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)
Far Cry – GMA X3100
  • 1024x768 Low:
    • 15.61 (13.09.2007)
      31,06
    • 15.60 (24.08.2007)
      29,14
    • 15.44 (26.06.2007)
      22,28
    • 15.6b (08.06.2007)
      29,61
    • 15.43 (31.05.2007)
      15,38
    • 15.23 (30.03.2007)
      15,39
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Die von MisterH durchgeführten Benchmarks umfassen 3DMark2001, 3DMark03, 3DMark06, Aquamark3 sowie die Spiele Battlefield Vietnam, Counter Strike 1.6, Counter Strike Source, Max Payne 2, Trackmania Nation und Far Cry. Die Spiele wurden mit zwei verschiedenen Qualitätseinstellungen und in zwei Auflösungen vermessen. Die Ergebnisse fallen je nach Treiber unterschiedlich aus. Counter Strike (Source) hatte mit älterem Treiber noch Probleme, die zum Absturz führten. Diese sind in den neuen Treibern behoben.

In Sachen Geschwindigkeit hat sich insbesondere bei Far Cry durch die neuen Treiber mit Support für Hardware T&L und Hardware Vertex-Shader einiges getan. Während in 3DMark2001 das Bild eher durchwachsen ist, profitieren Version 03, 05 und 06 von Intels Optimierungen. Weitere Messungen können den Tests von MisterH entnommen werden.

Intel hat angekündigt, bis 2010 die Performance seiner integrierten Grafiklösungen verzehnfachen zu wollen. In Anbetracht der aktuell gebotenen Performance bei vergleichsweise alten Spielen, ist das auch nötig. Für die in der Entwicklung befindliche Highend-Grafikkarte Larrabee werden unterdessen bereits neue OpenGL-Treiberentwickler gesucht.