EU-Kommission will „Nacktscanner“ erlauben

Jirko Alex
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Die EU-Kommission will den europaweiten Einsatz sogenannter Ganzkörper-Scanner erlauben, wie es nun aus Brüssel heißt. Die Scanner ermöglichen eine Abbildung der Fluggäste auf dem Bildschirm, die jede Proportion zeigt und auch von der Unterbekleidung keinen Halt macht.

Die Scanner wurden entwickelt, um die Nachteile zahlreicher Metalldetektoren auszugleichen. Diese entdecken beispielsweise keine Keramikmesser. Mit den Ganzkörper-Scannern soll jedoch mit Hilfe elektromagnetischer Strahlung ein Abbild des Körpers erzeugt werden, das bis auf die Haut reicht und damit jedwede mitgeführten Gegenstand aufzeigt. Da bei diesem Verfahren zwangsweise auch die Körperformen sowie Genitalien abgebildet werden, gerieten die deshalb „Nacktscanner“ getauften Geräte heftig in Kritik. „Im Falle der sogenannten Nacktscanner muss dringend geprüft werden, ob der Sicherheitsgewinn einen solch schweren Eingriff in die Privatsphäre wirklich rechtfertigt“, so der Europaabgeordnete Wolfgang Kreissl-Dörfler der SPD.

Die Nacktscanner werden in London, Amsterdam und Zürich bereits in einem Feldversuch getestet. Das Ansinnen der EU-Kommission ist es, die Geräte europaweit zu erlauben – vorgeschrieben werden sie den Flughäfen nicht. Aus dem EU-Parlament hagelt es vor allem deshalb Kritik, weil die EU-Kommission den Vorgang auf rein technischer Basis abschließen und damit das Parlament bei der Entscheidungsfindung ausschließen will. Auch die Frankfurter Bundespolizei bestätigte vor wenigen Wochen, an entsprechenden Scannern zu arbeiten. Man überprüfe derzeit, inwieweit die Ganzkörper-Scanner den Vorschriften entsprechen.