Auch deutsche Verleger wehren sich gegen Apple

Patrick Bellmer
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Nachdem Mitte der Woche bekannt wurde, dass sich zahlreiche Verlage in rund zehn Tagen auf Einladung des internationalen Branchenverbandes International News Media Association zu einer Strategiesitzung treffen würden, hat nun auch auch der deutsche Verband BDZV die hiesigen Zeitungsverlage eingeladen.

Schon am kommenden Dienstag soll unter der Führung des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) erörtert werden, wie man auf Apples veränderte Politik im Umgang mit digitalen Zeitschriften und Zeitungen umgehen soll. Laut BDZV-Geschäftsführer Hans Joachim Fuhrmann habe man den Termin extra vorgezogen.

Die Kritik der Verleger bezieht sich auf den Nutzungszwang von Apples IAP-API (In-App-Purchase), mittels derer die Verkäufe innerhalb einer App vorgenommen werden sollen. Programme, die diese API nicht verwenden, werden seit kurzem nicht mehr für den App Store von Apple zugelassen, schon verfügbare müssen bis Ende Juni angepasst werden.

Apple würde damit zwangsweise mit 30 Prozent an den Umsätzen beteiligt werden sowie Zugriff auf die Abonnenten-Daten erhalten, was die Verleger ebenfalls verhindern wollen. „Viele Zeitungen haben Geschäftsmodelle entwickelt, die künftig so nicht mehr erlaubt sein sollen.“, so Fuhrmann gegenüber dem Focus. Und weiter: „Es kann nicht sein, dass sich Apple nicht an Abmachungen hält.“.

Neu ist die Kritik der deutschen Verleger indes nicht. Schon im vergangenen Mai kritisierte der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) die Beteiligung Apples in Höhe von 30 Prozent an den Umsätzen beim App-Verkauf. Ein weiterer Kritikpunkt war zu diesem Zeitpunkt aber auch die Zensierung von Inhalten aufgrund Apples stark konservativer Moral-Vorstellung, in den Augen zahlreicher Verleger ein Angriff auf die Pressefreiheit. Davon ist mittlerweile jedoch nichts mehr zu hören.