Google listet belgische Zeitungen nicht mehr

Update Patrick Bellmer
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Ein von belgischen Verlegern angestrebtes Gerichtsurteil gegen Google hat sich zu einem Bumerang entwickelt. Der Hintergrund: Die im Verband der in Belgien erscheinenden französischsprachigen Zeitungen Copiepresse vertretenen Verleger wollten Google daran hindern, Artikel ihrer Zeitungen in Google News aufzunehmen.

Dem Argument, der Suchmaschinenbetreiber würde auf Kosten der Zeitung Geld verdienen, folgte sowohl das erste Gericht als auch die Berufungsinstanz. Das Urteil sieht vor, dass Google bei Verstößen 25.000 Euro pro Nachricht zahlen muss. Als Reaktion darauf verbannte das Unternehmen alle Einträge der entsprechenden Zeitschriften, allerdings nicht nur im News-Dienst.

Auch bei Anfragen via Google werden keine Treffer mehr angezeigt. Dies sei aufgrund des Gerichtsurteils so notwendig gewesen, man sei dazu verpflichtet worden, alle Treffer zu entfernen, beziehungsweise keine neuen mehr aufzunehmen. Man würde dies gerne wieder ändern, dazu müsse Copiepresse allerdings erklären, dass man nicht auf die Strafzahlungen bestehe.

Beim Verband sieht man dies allerdings ein wenig anders, hier wird Googles Handeln als Boykott tituliert. In den großen Zeitungen La Capitale und La Libre betont man, dass es immer nur um Google News, nicht aber die Suchmaschine gegangen sei. Unklar ist bislang, welche Schritte seitens Copiepresse nun unternommen werden sollen.

Update

Wie All Things Digital meldet, haben sich Google und der Verband Copiepresse auf eine Lösung der Auseinandersetzung geeinigt. Man wird zukünftig auf Strafzahlungen verzichten, womit die von Google ausgeschlossen Zeitungen wieder innerhalb der Suchmaschine gelistet werden können. Allerdings bleibt es dabei, dass einzelne Artikel nicht in Google News aufgeführt werden. Um dies sicherzustellen, sollen die einzelnen Verlage auf die bereits vorhandenen Mechanismen zurückgreifen.